27. November 2018

Tunesien: nasse Juden in Djerba

17 Houmt Souk. Eigentlich wollten wir an unserem letzten Tag Houmt Souk erkunden. Doch vorerst fällte unser Ausflug buchstäblich ins Wasser, denn es schüttet wie aus Kübeln. Seit Mitternacht folgt ein Gewitter dem anderen. Der Regeln plätschert in den Innenhof und überall bilden sich schuhtiefe Pfützen.

Gegen Mittag fahren wir an den Hafen und schauen uns die regennasse Festung und das Denkmal der einstigen "Schädel-Pyramide" (n33.8849, e10.8575) an. Beides ist heute nur mässig sehenswert.

Etwas ausserhalb von Houmt Souk steht die el-Ghriba-Synagoge. Sie ist die älteste und schönste Synagoge auf Djerba. Von aussen sieht sie recht schlicht und schneeweiss aus, aber innen ist sie bunt bemalt und üppig verziert.
Man kann die Synagoge frei besichtigen, aber am Eingang sitzt ein frommer Mann, der freiwillige Spenden einzieht. Mit unseren drei Dinar fünfzig ist er zufrieden und wir bekommen sogar noch ein Andenken und seinen „Segen“ mit auf den Weg.
Später erzählt uns ein jüdischer Händler, dass heute auf Djerba noch etwa 1'200 Juden wohnen täten.

Weltweit bekannt wurde die el-Ghriba-Synagoge 2002, als hier beim Eingang die al-Khaida eine Lastwagen-Bombe zündete. Die verheerende Explosion tötete etwa zwanzig Touristen und verstümmelte und verbrannte viele weiter. Die meisten Opfer waren aus Deutschland. Und die Drahtzieher hinter dem Anschlag auch.

Nach dem Mittag geben wir unseren feuerroten Miet-Flitzer retour. Insgesamt sind wir damit 1’814 km gefahren - pannenfrei und sehr bequem. Wir sausen mit dem Taxi zurück ins Stadtzentrum und schlendern ein wenig durch die Gassen. An so einem regnerischen Tag ist der überdachte Markt ganz besonders angenehm.

Gegen Abend tröpfelt sogar ein wenig Sonne aus den Wolken. Wir setzen uns in ein Café und geniessen die friedvolle Sonnenuntergangs-Stimmung. Richtig schön hier.

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