20. November 2018

Tunesien: Lehm, Lehmziegel und Ziegeleien

12 Tozeur. Es ist windig und die Luft voller Sand. Deshalb bleiben wir heute da und fahren erst morgen weiter.

Wir schlendern durch die Altstadt und schauen uns die schönen Lehmziegel-Mauern an. Diese sind ganz typisch für diese Gegend. Die vorspringenden Ziegel bilden hübsche Ornamente; und sie sie werfen immer ein wenig Schatten auf die Wände. Denn im Sommer wird es hier gerne mal 50°C heiss.

Manche Gassen sind überdacht und so vor der Sonne geschützt. An den Wänden entlang gibt es gemauerte Sitzbänke – hier lässt sich die Sommerhitze aushalten.
Die Ziegel werden gleich hier im Ort hergestellt. Am westlichen Stadtrand gibt es auch heute noch mindestens hundert Ziegeleien. Jeder einzelne Ziegel wird von Hand aus Lehm geformt und an der Sonne getrocknet. Dann werden sie zu Tausenden in den Brennofen gepackt und gebrannt.

Heute raucht aber bloss ein einziger Brennofen. Unten wird etwa einen Tag und eine Nacht lang mit Palm-Ästen eingefeuert bis die Lehm-Rohlinge gar sind. Aussen sind sie dann hellgelb und im Kern ziegelrot. Die Produktion erinnert uns an Dokumentarfilme über die Pharaonen oder das Mittelalter. Knochenarbeit; schmutzig und ungesund.

Die Dattelernte hat begonnen und die Dattelgeschäfte haben Hochsaison. Es gibt unzählige Sorten von fast zuckerig durchsichtig bis steinhart und bitter. Wir naschen da und dort von den Auslagen und loben den Geschmack der Datteln. Die Händler freuen sich und wir haben viel zu Lachen..
Die Leute hier in Tozeur – ja eigentlich überall – sind ausgesprochen freundlich und zurückhaltend. Nie werden wir lästig angequatscht. Wir schlendern ungestört durch die Gassen und sitzen ausgiebig im Café und schauen dem zappeligen Treiben zu.

1 Kommentar: