3. November 2017

Bulgarien: Varna und weiter

Varna. Die warmen Herbsttage scheinen nun vorüber zu sein, es ist grauwolkig und windkühl. Wir fahren ins Stadtzentrum von Varna und schauen uns ein paar Sachen an. Der Wind streut welke Blätter über die Strasse. Leute sind fast keine unterwegs. Die Stimmung ist dementsprechend düster und trostlos.

Die monumentalen Bauten, die Oper, die Muttergottes-Kathedrale; alles ist heute farblos trüb. Später lugt ab und zu die Sonne durchs Gewölk. Dann sieht alles gleich viel bunter und freundlicher aus. Selbst die Ruinen der römischen Therme.

Besonders nett finde ich den Fischladen namens "Nemo". Wir schlendern eine grosse Runde durch die Stadt, dann treibt uns das ungünstige Wetter weiter. Beim Marine-Museum schauen wir noch gschwind über den Zaun. Hier liegt auch das berühmte Torpedoboot „Drazki“. Es wurde vor 110 Jahren in der Schneider-Werft in Chalon-sur-Saône gebaut. Von diesen Schiffen sind so gut wie keine erhalten geblieben. Auch nicht die berühmte Werft, die Resten haben wir uns ja letztes Jahr angeschaut.

Als wir Varna verlassen, scheint aufs Mal die Sonne wieder. Zu spät, jetzt fahren wir nach Madara. Hier hat jemand vor tausend Jahren eine riesige Reiterfigur in den Felsen gemeisselt. Wir stampfen gefühlte hunderttausend Treppenstufen hinauf und sehen uns den Stein-Reiter aus der Nähe an. Gross ist er; und hoch oben an der Felswand. Wie eingemauert und irgendwie eindrücklich.

Ganz in der Nähe sind auch noch ein paar Höhlen. Eine ist recht gross und in einer anderen haben sie sogar eine kleine Kapelle eingerichtet. Aber fast noch schöner ist der Herbstwald drum herum; buntlaubig und voller Eichhörnchen.

Schumen ist so eine typische bulgarische Stadt. Rundherum ein paar tote Fabriken, im Zentrum löchrige Strassen und abgelebte Häuser. Alles sieht aus, als sei die gute alte Zeit schon etwas länger vorbei. Es ist kalt und wolkenverhangen.
Heute übernachten wir im „Irish Hotel“ mitten in Schumen. Wir bekommen ein schönes Eckzimmer für 35 Lewa, was weniger als 20 Euro sind. Gut, diesmal ohne Frühstück, aber dennoch ein sehr gutes Angebot.

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