30. Oktober 2017

Bulgarien: Burgas ist nicht nur hässlich

Sozopol. Auch heute scheint wieder die Sonne und das Meer kräuselt sich enzianblau. Im Frühstücksraum sind wir die ersten und greifen reichlich zu. Dann schütteln wir die Krümel ab und checken aus. Denn heute wollen wir weiter. Weiter nach Burgas und Nessebar.
Burgas ist eine grosse Hafenstadt mit Ölraffinerien und Schwerindustrie rund herum. Deshalb wirkt Burgas auf den ersten Blick etwas – öööhm – spröd und abweisend. Doch ich weiss von früher, dass es in Burgas auch einige richtig schönen Ecken gibt.


Wir parkieren hinter der Hafenverwaltung und spazieren quer durch den Stadtpark bis zum Pier (n42.4954, e27.4852). Die vielen verrammelten Gartenlokale zeigen, wie beliebt der Park und der Strand im Sommer sind. Aber ausser ein paar Jogger und Hündeler sind wir heute die einzigen hier.
Der Pier ist aus klotzigem Beton und so etwas wie das Wahrzeichen von Burgas. Von draussen sieht man nur den Stadtpark-Hügel, nicht aber die Stadt dahinter. Schön. Und sau kalt.

Wir rundgangen an der „Kiril und Methodius Kathedrale“ vorbei zur „Aleksandrovska“, der Flaniermeile im Stadtzentrum. Viele Häuserzeilen sind noch aus der Jahrhundertwende, dazwischen klotzen aber auch einige Ostblockbauten mit ihrer Betonästhetik.


Überall in Bulgarien gibt es diese Kioske. Entweder ist der Tresen auf Kniehöhe oder so klein, dass man kaum hineinsehen kann. Oder beides.
Wir beäugen die Schaufenster und sitzen ausgiebig in einem Strassencafé. Dann haben wir alles gesehen und fahren weiter zu den Salinen am Stadtrand. Hier könne man wunderbar Wasservögel beobachten, prahlt eine Infotafel. Doch heute sind keine Vögel anwesend. Und die eigentlichen Salinen sind viel zu weit weg, um etwas zu erkennen. Nur trübweisse Salzhügel und ein paar Möwen, die das Meersalz würzen.

Wenn schon keine Wasservögel, dann schauen wir uns halt die Flugzeugsammlung vor dem internationalen Flughafen Burgas an. Hier stehen die üblichen Rasen-Flugzeuge, wie überall in Osteuropa: Tupolev, Antonov, Mig aus den 1960 und 70-er Jahren. Und mitten im Verkehrskreisel noch eine schöne Iljuschin Il-14 von 1958.

Heute übernachten wir im „Hotel Festa Panorama“ in Nessebar. Das Hotel ist ganz ein nobles und wir bekommen sogar ein Zimmer mit schönem Meerblick. Am Pool sonnen sich graue und faltige Wesen. Wie Echsen tanken sie Sonne um in Bewegung zu kommen.

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