22. Februar 2017

Marokko: lieber reich als sexy

Errachidia. Die Morgensonne scheint mir ins Gesicht, als ich die rote Sosse aus den klebrigen Kochtöpfen von gestern Abend auswasche. Heute ist wieder ein strahlend schöner Tag und wir wollen bis zu den ersten Sanddünen fahren. Frank kränkelt ein wenig und so schieben wir einen Pausentag ein.

Schon bald kommen wir an den Oued Ziz, der sich hier tief in die Felsen hinein gefressen hat. Vom Fluss sieht man kaum etwas, aber die Gärten ziehen sich wie  „grünes Band“ kilometerweit durch die karge Landschaft.

Noch vor Erfoud gibt es links der Strasse ein kleines Dünenfeld. Wir fahren etwa einen Kilometer weit hinein und lagern zwischen den Sanddünen. Es ist ein richtig netter Platz und man könnte denken, man sei in der Sahara.
Den restlichen Tag verbringen wir abwechselnd mit Essen, Schlafen und blöd daherreden. Der intelektuelle Höhepunkt des heutigen Tages bildet dem Ü seine Aussage «Ich wäre auch lieber reich als sexy gewesen».

Gegen Abend kommt zuerst der Wind und dann die grauen Wolken. Und dann auch noch die bissige Kälte. Heute kocht schon zum zweiten Mal der Frank. Es gibt Tomaten-Spaghetti mit Pilzen. Und weil der Sandwind so arg bläst, essen alle bei mir im Möbelwagen drinnen. Richtig gemütlich.

2 Kommentare:

  1. Motiv: Wurst in der Wüste
    Künstler: Muger

    Die Wurst versteht sich als eine Erweiterung der Wüste, nicht nur wegen der ähnlichen Farbe. Das Fleischige bildet einen Kontrast zur Kargheit, das Fettige zum Mageren. Die Evolution vom nährstoffarmen, trockenen Sand zur kalorienreichen, saftigen Wurst spiegelt enormen Fortschritt wieder, von der Leere zur Fülle - Eine millionenjährige Entwicklung in nur einem Bild.

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    1. DU hast es verstanden ;-)
      Es geht um die Fülle in der Hülle, den Sinn unseres Daseins. Odr so.

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