Gleich hinter dem Hafen muss extra für uns eine Brücke hochgeklappt werden, damit wir mit dem Wohnboot passieren können. Die Autos stauen sich zu einer langen Kolonne und die Fahrer schauen uns neidvoll hinterher.
Lautlos gleiten wir mitten durch die Stadt. Einige alte Getreidesilos am Kanal sind jetzt Wohnhäuser, doch viele der alten Industriehallen sind verwahrlost und ungenutzt.
Dann erreichen wir das Ende des Rhein-Marne-Kanals. Eine Schleuse fährt uns gut sieben Meter hinunter in ein Hafenbecken. Nun fahren wir zusammen mit der Grossschifffahrt; statt 38 Meter langen Pénichen sind es nun 185 Meter lange Frachtschiffe.
Etwas später kommen wir an die die Mosel, die hier in Lothringen „Moselle“ heisst. Links geht es nach Paris. Wir fahren rechtsnach Koblenz am Rhein. Bis dahin sind es aber noch 340 Kilometer.
Die Moselle ist ein richtiger Fluss mit recht viel Strömung und Seitenwind. Wir ankern im Windschatten einiger Bäume und machen Mittagsrast. Es gibt Rohschinken, Trockenwurst und allerlei französische Käse.
An der Sonne ist es recht heiss, im Schatten frostig. Am Ufer sehen wir ab und zu ein malerisches Dorf. Oft aber nur Schilfteiche, Wälder und Wiesen. Doch je weiter nördlich wir kommen, auch immer wieder mal eine Kohle-Verladestelle oder stillgelegte Stahlwerke.
Kurz vor acht kommt der Regionalzug und wir fahren nach Nancy zurück. Die Fahrt ist kurz und schön. Der Sonnenuntergang taucht die Flusslandschaft in ein ganz zauberhaftes Licht.
Auf dem Weg vom Bahnhof Nancy zum Hafen wo unser Möbelwagen steht, machen wir einen Boxenstopp auf der „Place Stanislas“. Es sind viele Leute da und in den Strassencafés herrscht Hochbetrieb. Wir geniessen diese „südländische“ Lebensart. Erst als es langsam Dunkel wird, schleppen wir uns die restliche Strecke bis zum Hafen. Ein langer und wunderschöner Tag endet in einem genüsslichen Schnarchen.
Heute sind wir 32 Kilometer, 3 Schleusen und zwei Klappbrücken gefahren. Und mit der Regionalbahn zurück nach Nancy.
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