Am Stadtrand schauen wir uns die „Türme des Schweigens“ an. Hier haben früher die Zoroastrier ihre Verstorbenen bestattet, rspektive von den Vögel fressen lassen. "Himmelsbestattung" nennt sich das. Wer's genauer wissen will – öööhm – guugelt mal danach.
Wir steigen aber nicht hinauf, denn ich glaube, dass man die Türme aus der Ferne besser sieht, als von oben. Eine Touristengruppe ist anscheinend aber anderer Meinung.
Von Yazd fahren wir nach Westen. Die Landschaft gefällt uns sehr. Rote Berge und kahle Wüsten. Ab und zu sehen wir in der Ferne ein Dorf, aber meistens ist nur viel Gegend um uns herum. Die Strasse steigt immer leicht bergan. Ich merke es nur, weil unser Auto nur wiederwillig vorwärts surrt.
Auf den Berggipfeln liegt immer noch Schnee. Irgendwann kommen wir auf eine Passhöhe, das Schild verkündet 2‘540 Meter über Meer. Ab nun geht es spürbar bergab, allerdings nicht sehr weit. Die ganze Region hier liegt auf 2‘000 Meter Höhe.
Am Mittag erreichen wir Abarkuh. Hier bewundern wir die weitherum bekannte Zypresse (n31.1227, e53.2794). Drei Franken kostet uns das Vergnügen, den 4'000 Jahre alten Baum anzuschauen. Den iranischen Ausflüglern scheint es hier ganz besonders gut zu gefallen. Alle halten ihre Smartphones in die Luft und fotografieren sich vor dem weltberühmten Baum.
In Abarkuh gibt es auch noch so ein runder Lehmturm (n31.1246, e53.2594). Er ist vielleicht zehn Meter hoch und reicht fast ebenso weit in den Boden hinein. Früher hat man hier im Winter Eis hineingeschaufelt und im Sommer die die Kälte genutzt. Sozusagen ein Kühlschrank aus dem 14. Jahrhundert. Jetzt ist er bis auf zwei Touristen komplett leer. Und die Touristen sind wir.
Heute übernachten wir im „Kian Hotel“ (n30.8881, e52.6816) in Eqlid. Es stellt sich heraus, dass unser Zimmer eine ganze Wohnung ist; Küche, Wohnzimmer und ein Schlafzimmer mit fünf Betten. Sie kostet bloss 1‘200‘000 Rial, was etwa 30 Franken entspricht.
Eqlid ist eine quirlige Kleinstadt mit etwa 50‘000 Einwohnern und ohne jede Sehenswürdigkeiten. Obwohl man hier auf über 2‘200 Meter Höhe ist, leben die Leute von der Landwirtschaft. Das Stadtzentrum besteht aus zwei Ladenstrassen, die sich bei einem eigenartigen Denkmal treffen.
Am Abend rollen wir mit unserem Tondar noch ein bisschen durch die Innenstadt. Die ist eine Kombination aus Durchgangsstrasse, Fussgängerzone und überfülltem Parkplatz. Der Feierabendverkehr quillt aus allen Löchern und nutzt jeden freien Quadratmeter. Gut wer sich rechtzeitig in Sicherheit bringt.
Beim Metzger steht ein Kamelbein vor der Tür. Praktisch; so weiss jeder gleich, was das aktuelle Tagesangebot ist.
Habt ihr im Vorfeld Eure Route und die Ziele schon festgelegt? Und wie ist das vor Ort mit der Verständigung? Kommt man da mit Englisch weiter?
AntwortenLöschenNein, die Route legen wir jeden Tag neu fest. Manchmal ändern wir sie noch im Verlauf des Tages.
LöschenViele Iraner sprechen etwas englisch, deutsch oder französisch. Und wir sprechen fliesend Hand-und-Fuss.
super ! nachdem die Tanezrouft dicht ist , wäre das die Alternative, Gründest DU das Reisebureax oder soll ich ??
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