Die Grenze zwischen den beiden Zypern geht quer durch die
Altstadt von Nikosia/Lefkoşa. Dazwischen liegt die UN-Pufferzone; ein komplett gesperrtes Gebiet mit unbewohnten Häusern und leeren Strassen. Die Querstrassen wurden
einfach zugemauert oder mit Betonfässern und Stacheldraht verbarrikadiert.
Da und dort kann ich in dieses Niemandsland hineinschauen.
Kriegsruinen, Gestrüpp und streunende Katzen. Dazwischen immer wieder Kontrolltürme der UN-Friedenstruppe.
Ausserhalb der Stadtmauer ist die Pufferzone breiter und die
Wachtürme höher. Das ehemalige „Ledra Hotel“ (N35.1779, E33.3548) am westliche
Stadtrand ist heute der Hauptsitz der UN-Truppen. Hier finden seit vierzig Jahren die
Friedensverhandlungen statt. Die kommen zwar nur zähschleppend voran, doch haben sie
immerhin einen weiteren Krieg verhindert. Und ein wichtiger Erfolg war die
Grenzöffnung vor einigen Jahren; die wir in den letzten Tagen so ausgiebig nutzten.
Gegen Abend spazieren wir zurück in den Südteil der Stadt,
nach Nikosia. Heute wohnen wir im „Delphi Hotel“ (N35.1709, E33.3593), direkt
gegenüber vom Busbahnhof. Unser Zimmer Nummer 12 liegt im dritten Stock und hat
einen Balkon, einen grummligen Kühlschrank und Sanatorium-Mobiliar. Es ist ein
durch und durch ehrliches Hotel; ohne Schnickschnack, dafür optimal gelegen und
preiswert.
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