Kürzlich waren wir doch bei diesem monströsen Hebewerk in Strépy-Thieu, wo die Frachtschiffe dreiundsiebzig Meter senkrecht angehoben werden. Heute sind wir erneut bei einem Schiffshebewerk: der „schiefen Ebene“ von Ronquières. Statt senkrecht, werden die Schiffe hier über ein lange Rampe nach oben gezogen. Nicht minder monströs.
Das Prinzip ist eigentlich ganz simpel. Die Schiffe fahren in ein Becken, das dann mitsamt dem Wasser den Berg hinauf gezogen wird. Das entsprechende Fahrzeug ist gigantisch gross, wie eine Industriehalle auf Rädern. Zweimal 60 Achsen, 240 Räder; 3‘000 Tonnen schwer. Wenn es fährt knirscht und ächzt es bedrohlich.
Die ganze Anlage ist fast 1,5 Kilometer lang und hebt die Schiffe 65 Meter in die Höhe. Und sie ist die grösste seiner Art weltweit. Eine Glanzleistung belgischer Ingenieurskunst, sagt man.
Es nieselt seit gestern Abend. Und es scheint auch nicht besser zu werden, deshalb fahren wir etwas weiter. Unterwegs bewundern wir den „Mittelpunkt Belgiens“. Mitten auf einer Weide markiert ein Chromstahl-Zäpfchen diesen zentralen Ort. Rundherum lauter Getreidefelder und Kuhweiden – so gar nichts Glamouröses.
Als wir zum Parkplatz zurückkommen, spielen da die Männer „Pelote“. Das ist ein Ballspiel, wobei der Ball sehr klein und das Feld sehr gross ist. Das Spiel selber ist – öööhm – speziell. Erst stehen alle herum, dann schlägt einer den Ball ins Feld, kurze Hektik und dann stehen alle wieder herum. Der Schiedsrichter hat einen mächtigen Ranzen und einer der Spieler raucht eine Zigi. Auf dem Grill nebenan brutzeln die Bouletten. Gefällt mir, dieser Sport.
Wenn das Becken nach oben fährt, muss das Wasser und die Schiffe doch bach hinten raus überschwappen. Und oben öffnet sich die Klappe und alles ergießt sich in den Kanal? Seltsam, seltsam. Wer zieht das Becken?
AntwortenLöschendie strecke hat auf 1 m einen anstieg von 4,33 cm....
AntwortenLöschenda die strecke wohl zweigleisig ist, fährt ein trog bergauf und einer bergab und ein relativ "kleiner" motor spult das verbindungsseil ab ... so würd ichs jedenfalls machen . gruß th / schaettman
Die Sache ist schon zweigleisig, aber die beiden Tröge fahren unabhängig voneinander. Zwischen den Geleisen fährt je ein Gegengewicht rauf und runter. Das ist (fast) gleich schwer wie der Trog.
LöschenAber wenn in dem Trog, der hoch fahren soll, mehr Schiffe drin schwimmen, als in dem der runter fährt, tut sich nichts, oder?
AntwortenLöschenDie mitfahrenden Schiffe sind egal, der Trog ist immer gleich schwer - die Schiffe verdrängen ja genauso viel Wasser, wie sie schwer sind.
LöschenAber die Sache mit den Schleusen ist in der Tat kompliziert. Nur soviel: Die spülen die Schiffe nicht einfach raus...
Sondern man lässt sie in den Kanal platschen und öffnet dann die Tore. So würde ich es machen. :)
LöschenJa, sie verdrängen Wasser, dadurch wird der Wasserspiegel höher, ne? Also nimmt doch das Gesamtgewicht des Troges zu, oder?
... wenn die Schiffe in den Trog hinein fahren, ist das ja Tor offen. Der Wasserstand steigt nicht; und das Gewicht auch nicht.
LöschenDas Elbehochwasser ist auch nur entstanden, weil die Tschechen zu viele Binnenschiffe losgeschickt haben : das Wasser wusste nicht mehr wohin und da gab es eine Flutwelle! Erst als Merkel telefoniert hat , haben sie das gelassen und schon ging das Hochwasser zurück.... Gruß th
AntwortenLöschenJa, so war das. Kann aber auch sein, die Tröge und die Schiffe sind mal wieder Fotomontagen vom Muger, und alles ist erfunden...
Löschenhast du damit eventuell Erfahrung ?
AntwortenLöschenGruß th