14. September 2011

Brückenspucken

Neulich stand ich auf einer Brücke. Und wie jedesmal überkam mich der unbändige Drang hinunter zu spucken; „speuzen“ wie man hier zu Lande sagt.

Ich suche mir ein geeignetes Ziel; eine Blume, ein Schachtdeckel, ein Jogger. Dann lutsche ich mir eine ordentliche Portion Geifer zusammen. Und dann lasse ich den Choder genüsslich aus dem Mund flutschen. Der Tropf hängt zunächst noch an einem langen schleimigen Faden, ehe er abreisst und in die Tiefe saust. Ich verfolge gebannt den freien Fall. Bis der Geifer fast lautlos aufschlägt und einen feuchten, schnuddrigen Fleck hinterlässt. Aber manchmal verfälscht die Zugluft die Flugbahn meiner Spucke und ich verfehle das Ziel. Dann muss ich die Sache wiederholen. Solange bis ich treffe oder mein Mund ausgetrocknet ist.
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3 Kommentare:

  1. Hallo, ein schöner post! Da kommen einen Kinder streiche wieder in den Sinn, wenn man diesen post liest.

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  2. es spuckt der bauer aus dem fenster
    es spuckt der kellner ins ragou
    es spuken mitternachts gespenster

    in meinem herzen spu(?c?)kst nur du

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