2. Mai 2014

Frankreich: seichnasse Dinosaurier mit Pizzafüssen

Die Wolken hängen an den Hängen und spucken auf uns herab. Die Sonne glänzt durch Abwesenheit. Kann ich bei dem Wetter gut verstehen. Wir sitzen in der Wärme und schauen hinaus. Zum Glück gibt es ganz in der Nähe etwas zum anschauen: eine Felswand mit Dinosaurierspuren.

Vor etwa 140 Millionen schlurfte hier eine Dinosaurierfamilie durch den Morast. Der versteinerte daraufhin und wölbte sich zum Jura auf. Und vor ein paar Jahren kamen sie beim Strassenbau wieder zum Vorschein. Nun stehen wir davor und staunen über die Pizzagrossen Füsse dieser Urtiere.

Das kleine Dorf Lavancia wurde 1944 fast komplett zerstört. Nach dem Krieg erhielt man eine neue Kirche, ein Überbleibsel einer Bauausstellung. Sie ist komplett aus allerhand tropischen Hölzern aus den französischen Kolonien. Leider sind die heute mit kackbrauner Farbe überpinselt, so dass man heute kaum mehr etwas sieht. Unsere Drei-Minuten-Besichtigung war sie aber allemal wert.

Wir fahren weiter. Das Wetter hat sich nicht gebessert, aber ich möchte unbedingt noch nach Frasne und den dortigen Bahnhof anzuschauen. Denn an diesem kleinen Dorfbahnhof halten aus technischen Gründen alle TGV, und von hier ist man in drei Stunden in Paris - wenn man wöllte

Jetzt steht aber bloss ein schnöder SBB-Regionalzug hier. Der nächste TGV kommt erst in einer Stunde. Ich warte, doch als dann die Chips-Tüte leer ist, mag ich nicht mehr warten. Ich wecke Frau G. aus ihrem Mittagsschläfchen – und sie fährt uns nach Hause. Es regnet mal mehr, mal weniger.

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