26. Juli 2017

Frau G. hat die Pest

Was Frau G. wirklich ausserordentlich gut kann, dann „spontane allergische Reaktion“. Innert wenigen Minuten verfärbt sie sich krebsrot, ihre Haut wird schorfig und pickelig. Und manchmal wachsen überall fingerbeerengrosse Blasen. Wie Pizzakäse.
Am letzten Samstag war es wieder mal soweit.

Worauf sie so stark allergisch reagiert weiss sie nicht, denn bis heute haben alle Tests nichts ergeben.
Einmal trat die Räude kurz nachdem auf, als wir einen eigenartigen Likör probierten. So stark, dass sie sofort zum Notarzt musst. Am Tag danach war sie wieder gesund und wir wollten überprüfen, ob’s wirklich am Likör lag? Deshalb nahm sie noch einmal einen kräftigen Schluck ‒ und musste gleich noch einmal zum Notarzt.
Den komischen Likör haben wir daraufhin verschenkt.

25. Juli 2017

spektakulär - die grösste Mofa-Rallye Europas

Gestern fand bei uns zuhause das „8. Red Bull Alpenbrevet“ statt. Das ist das grösste Töffli-Rennen Europas und es führte diesmal über zwei Alpenpässe; Streckenlänge 110 Kilometer und mehr als 7'000 Höhenmeter.

Gefahren wird ausschliesslich mit Töffli, also mit Mofas. Oder wie wir sagen: Seckelrupfer oder Sackgelverdunster.
Diesmal waren gut 1'000 Boliden am Start. Die Motoren heulten und die Strasse bebte. Mit teilweise fast mehr als 25 km/h donnerten die Renn-Piloten los. Die Luft färbte sich blau und die Zuschauer staunten.

Frau G. und ich feuerten die Rennfahrer am Aufstieg zum Glaubenbergpass an. Etwa drei Stunden später rasten die Athleten dann auch mitten durch Giswil und ihrem Ziel in Sarnen entgegen. Rasant und schpektakulär.

Eigentlich wollte ich mit meinem Solex auch mitfahren. Ein Sieg schien mir in greiffbarer Nähe. Doch als ich in meinen fliederfabenen Rennanzug schlüpfte, platzte der Reissverschluss - und mit dem blankem Po liessen sie mich nicht starten. Vermutlich wegen meiner aal-gleichen Aerodynamik...

22. Juli 2017

Stand Up Paddling um 1920

Meinem Urgrossvater sein Kumpel war zeitlebens Profi Stand Up Paddler. Er startete überaus erfolgreich in den Disziplinen Beach Race, Long Distance und River Surfen.

Und da er Stund Up Paddeling perfekt beherrschte und nie vom Board fiel, musste er auch keine affigbunte Anfänger-Bade-Shorts tragen.

20. Juli 2017

Costa Rica: Schweizerischer als zuhause

Es ist jetzt schon viiiele Jahre her, als ich in Zentralamerika unterwegs war. Wir reisten damals von den USA nach Panama und kamen dabei natürlich auch in Costa Rica vorbei. Hier trafen wir eher zufällig auf einen Schweizer; Franz Ulrich aus dem luzernischen Hergiswil.

Bildquelle: Google.ch
Bildquelle: Google.ch
Er hat sich hier am Arenal-See (n10.4754, w84.8304) seine eigene kleine Schweiz gebaut. Zuerst baute er einen grossen Bauernhof und sein „Hotel Los Héroes“. Dann etwas oberhalb eine Kapelle und auf dem Berggipfel das weit und breit einzige Drehrestaurant.

Und um da hinauf zu kommen noch eine kleine Bergbahn mit einem Tunnel und einem langen, gebogenen Viadukt. Ganz genau so wie in der Schweiz, bloss noch etwas kitschiger.
Und heute habe ich erfahren, dass der Franz Ulrich bereits vor drei Jahren verstorben ist. Seine Frau und sein Sohn führen den Betrieb weiter. Wer also demnächst in der Gegend ist und es ihn nach Röschti und Kirschtorte gelüstet - da kann ihm geholfen werden...

18. Juli 2017

der Klügere kippt nach

Am Samstag feierte unser Reisefreund Peti seinen Geburtstag ‒ und Frau G. und ich waren zum Fest eingeladen. Viele Weltreisende und Wohnbootler waren da. Dazu eine Handvoll Döschwo-Freaks, Viktor der Opernsänger und Pedro aus Brasilien. Und natürlich Lucia, die uns den ganzen Abend umsorgte und fütterte.

Treff- und Drehpunkt der Geburtstagsfeierlichkeiten war – nein nicht das Geburtstagskind – die zentrale Feuerstelle. Rundherum waren allerlei Leckereien und rülpsige Getränke aufgebaut; und ein Eimer mit Grill-Chlöpfer. Welchen ich mich dann auch ausgiebig und umfassend annahm.
Es war ein richtig schönes Fest. Aber es war auch schrecklich – denn alle unsere Freunde sind inzwischen alte, grauköpfige Leute.