16. Dezember 2016

Kopfschütteln gegen die Naivität

Neulich in der Zeitung: «Tanzen als Zeichen gegen häusliche Gewalt»

Und was kommt als Nächstes? Lichterkette gegen Lawinen; oder vögeln für die Jungfräulichkeit! Kopfschütteln gegen Naivität!

15. Dezember 2016

Tajine - ein Mund voll Marokko

Gestern habe ich eine Tajine gekocht. Tajine ist Marokkos Nationalgericht und die entsprechende Pfanne heisst genauso. Eine Tajine ist eigentlich bloss ein tönerner Schmortopf, worin man Gemüse, Fleisch und/oder Fisch solange schmurgelt, bis es ganz weich und geschmackvoll ist.

Für meine Tajine verwendete ich – ganz traditionell – einfach was grad da war: Kartoffeln, Paprika, Zwiebeln, Zucchini, Knoblauch, Oliven  und Tomaten.
Das Gemüse habe ich geschnitten und in einer Pfanne zu einem Kegel aufgetürmt, dann etwas Olivenöl drüber gegeben und gewürzt. Es gibt fertiges Tajinegewürz – oder man mischt es sich selber zusammen aus; Kurkuma, Pfeffer, Salz, Koriander, Kreuzkümmel, Ingwer, Zimt, Chili und einem Schluck Wasser.

Nun den Deckel auf die Pfanne und bei kleiner Hitze länger als eine halbe Stunde garen lassen. Ganz wichtig! Nicht umrühren, den Deckel nicht anheben – einfach sein lassen.

Guten Appetit, oder wie der Marokkaner sagen täte; „bssaha“.

14. Dezember 2016

das Aquädukt von Tunis

Das Aquädukt von Zaghouan ist schon fast zweitausend Jahre. Einst versorgte es das römische Karthago, heute ein Stadtteil von Tunis,  mit Trinkwasser. Dann kamen die norddeutschen Vandalen vorbei und machten es kaputt.

Mit mehr als 130 Kilometer ist es das längest römische Aquädukt. Noch heute kann man südlich von Tunis kilometerweit seine Ruinen sehen; n36.6271, e10.1268. Früher fuhr ich auf dem Weg nach Algerien unzählige Male daran vorbei. Und jetzt schon seit mehr als zehn Jahre nicht mehr...

13. Dezember 2016

mein Tiger aus Indien

Von meiner letzten Indienreise brachte ich einen Tiger mit nachhause. Ich kaufte ihn damals in Rajasthan direkt beim Steinmetz.

Mein Tiger ist aus rotem Aravalli-Sandstein und wiegt bestimmt mehr als siebzig Kilo - was ich jetzt beim Umzug wieder eindrücklich zu spüren bekam.
Der Transport damals von Indien nachhause ging einfacher. Denn wir waren mit unserem Reisebus unterwegs und verstauten ihn einfach zwischen den Sitzen. Und an jeder Grenze schmunzelten die Zöllner über mein Haustier.

12. Dezember 2016

die goldgelbe Dünen in Kerzaz

Kerzaz ist ein kleines Städtchen in Algerien und liegt direkt am Rand des Grand Erg Occidental. Gleich hinter Kerzaz (n29.4513, w1.4196) türmen sich die Sanddünen mehr als hundert Meter hoch.

Und dahinter erstreckt sich ein fast menschenleeres Sandmeer in der Grösse Österreichs. Früher übernachteten wir oft in dem hübschen Dorf, bevor wir in die Zentralsahara weiter reisten...

9. Dezember 2016

die hellblaue Felsen in Marokko

Viele Marokko-Reisende kennen die blauen Felsen von Tafraoute. Hellblaue Felsknödel mitten in einer grandiosen Landschaft.
Doch ursprünglich, 1984/85 hat sie der belgische Künstler Jean Vérame ganz anders bemalt, nämlich tintenblau und feuerrot. Doch mit der Zeit verblassten die Farben auf dem krümeligen Untergrund, bis kaum mehr etwas zu sehen war.

Vor etlichen Jahren erneuerten die Marokkaner das Kunstwerk. Doch statt Majorelle-Blau und Feuerrot verwendete man diesmal Pastell-Töne; Hellblau, Rosa und Blassgrün. Die Farben waren billiger – und den Touristen wird der Unterschied eh nicht auffallen, sagten sich die Leute.


Ich finde die blauen Felsen grossartig ‒ jetzt halt eher in den Farben vom Chefchaouen. Denn erst durch den blauen Anstrich einiger ganz gewöhnlicher Felsen erkennt man, wie grandios die umliegende Felslandschaft wirklich ist. Und was mir auch gefällt, sind die künstlerischen Reaktionen der Besucher. Manche Felsen haben nun Gesichter und einer ist jetzt ein buddhistischer Mani-Stein.