11. Juli 2016

Bison - die Alternative zu Tofu

Sie haben die Ausmasse eines VW Golf und sind rundum mit Zottelfell bewachsen ‒ und sie sind eine nette Alternative zu Tofu: Die Bison.
Seit einigen Jahren wohnt hier in Giswil so eine Bison-Familie. Ich schaue ihnen gerne beim Fressen zu und stelle mir vor, wie sie dereinst als Wurst schmecken werden? Kräftig und urtümlich, erzählte man mir.

Und jedesmal wenn ich sie fotografieren will, laufen sie weg oder drehen sie mir ihr haariges Hinterteil zu. Ich mag sie anscheinend lieber, als sie mich.

9. Juli 2016

stummer Muger

Heute steht da nix, weil wir unterwegs sind.

... bloss ein Symbolbild - was mag es bedeuten?

8. Juli 2016

Istanbul: die toten Bahnhöfe

Kürzlich in Istanbul: Istanbul hat über 12 Millionen Einwohner und zwei grosse Fernbahnhöfe. Und beide sind mausetot. Es fährt kein einziger Zug.
Am europäischen Bahnhof Sirkeci endeten früher der legendäre Orient-Express und die anderen Fernzüge aus Paris, Budapest oder Genf.

Der Sirkeci-Bahnhof ist ein Kopfbahnhof im klassizistischen Stil des späten 19. Jahrhunderts. Seine prächtige Fassade zeigt zum Bosporus hin, doch der Eingang ist aber ums Eck herum - und alles andere als prächtig.
Der Bahnhof hat nur vier Bahnsteige, denn ursprünglich war er bloss als Zwischenlösung gedacht. Man wollte einen richtig grossen Hauptbahnhof bauen, was dann aber nie geschehen ist.

In einigen Jahren sollen hier auch wieder regelmässig Züge fahren. Doch daran glaubt eigentlich niemand mehr. Heute dient der Bahnhof jedenfalls nur noch als Abstellgleis für die Metro und für die neuen Marmaray-Züge. Einzig der Fahrkartenschalter ist geöffnet, doch Fahrgäste sind rar! Vor dem berühmten Bahnhofsrestaurant langweilt sich ein einsamer Kellner.
Gleich vor dem Sirkeci Bahnhof ist die alte Verladestelle, von wo früher die Züge mit Fähren über den Bosporus transportiert wurden. Aber auch hier ist alles geschlossen und verwahrlost.

Der Bahnhof Haydarpaşa steht drüben in Asien und direkt am Bosporus. Es ist ein prachtvoller Kopfbahnhof mit sieben Bahnsteigen. Von hier starteten einst die Züge nach Teheran, Bagdad und Damaskus. Nachdem 2009 das Dach brannte, stellte man nach und nach den Bahnverkehr ein.

Heute nutzt man den Bahnhof als Abstellplatz für ausrangierte Züge; alle vollgeschmiert und mit eingeschlagenen Fensterscheiben. Alles ist geschlossen. Ich laufe den Absperrungen entlang auf die Vorderseite. Das kleine Café ist noch da und müht sich durch den Alltag.
Hinter der Absperrwand find ich auch noch die alte Dampflock. Ein kümmerliches Überbleibsel der glanzvollen Zeiten.

7. Juli 2016

Frau G. hat einen roten Daumen

Manche Leute haben einen „grünen Daumen“, Frau G. hat einen roten. Ihr Peperoncini-Strauch auf dem Balkon trägt gleich dutzendfach Früchte. Feuerroter und rasend scharfer Chili. Oder Filfil, Pepper, Pfefferoni, Biber oder Gorria – wie andere dazu sagen.

Wir nenne sie Peperoncini und frieren sie ein. Einige tue ich sauer einlegen, aber davon berichte ich vielleicht ein andermal.

6. Juli 2016

Bulgarien: wie die Made im Speck

Vor zehn Jahren war ich letztmals in Bulgarien. Das meiste habe ich inzwischen vergessen, aber die schicken Flugzeugtreppen-Fahrzeuge auf dem Flughafen Burgas sind mir in Erinnerung geblieben. Flach und elegant wie ein – öööhm – wie komme ich jetzt auf Omelette mit Treppe.

Wir flogen damals mit der Tupolev TU-154 der „Air VIA“, die da im Hintergrund zu sehen ist. Die Tupolev war damals auch schon fast vierzig Jahre alt, aber es war ausgesprochen bequem und, weil alle drei Triebwerke am Heck waren, sehr leise. Zumindest innen, denn aussen machte es einen Höllenlärm und brandschwarzen Rauch.
Diese Tu-154, ich habe nachgeschaut, flog noch bis letztes Jahr in Russland herum. Inzwischen ist sie 48 Jahre alt und gammelt auf dem Flughafen Ufa vor sich hin.