1. Juli 2016

Revolutionär bei uns

Vor ein paar Jahren tauchte ein Foto auf, das Lenin in unserem Nachbardorf Flühli zeigen soll. Ich berichtete damals darüber. Kürzlich zweifelte jemand daran, ob das tatsählich Lenin sei? Der war nämlich eher klein und hatte wenig Haare. Manchmal tarnte er sich zwar mit einer Perücke; aber grösser machte die ihn wohl nicht. Und der Kerl auf dem Foto ist gross und haarig.
Also ging ich der Sache auf den Grund: Und siehe da – das alte Foto scheint tatsächlich nicht Lenin, sondern wohl eher Leo Trotzki zu zeigen. Siehe das Vergleichsbild von Trotzki im Jahr 1915.

Lenin und Trotzki weilten damals beide in der Schweiz. An der Konferenz von Zimmerwald (Bern) konzipierten sie die russische Revolution und die kommunistische Sowjetunion. Wie’s aussieht, hat Trotzki damals seinen Freund Lenin im Entlebuch besucht. In der Lokalgeschichte war dies bis jetzt völlig unbekannt.

Und jetzt kommt die Überraschung! Vor einigen Jahren entdeckte ich im Wald oberhalb von Flühli einen Felsen mit einem eingeritzten Gesicht. Bisher konnte ich den abgebildetetn Kerl mit dem Kinnbart nicht identifizieren, vermutete aber schon immer einen Zusammenhang mit dem russischen Internierungslagers ganz in der Nähe.

Zeigt das Steingesicht Leo Trotzki?

30. Juni 2016

Tschumplhund

Ihr kennt das doch auch: Da macht man eine kleine Feierabend-Ausfahrt mit dem Velo. Abendsonne und ein, zwei Wölkchen am Himmel.

Dann auf einmal erste Regentropfen, noch drei Kilometer Heimweg und glühende Beine.
Gschwind heim, bevor‘s seicht.

29. Juni 2016

unschlagbarer Bud Spencer Bohneneintopf

Es gibt kaum einen Film mit Bud Spencer, wo er nicht Bohneneintopf isst. Meist mit dem Holzlöffel und direkt aus der Pfanne. Und anschliessend verteilt er einige herzhafte Schläge an die umstehenden Gauner. Gerne auch mit der Bratpfanne.

Mein originales Bud Spencer Bohneneintopf-Rezept:

Die Zutaten für zwei kräftige Fresser
1 grosse Dose rote Bohnen
ordentlich Speck
1 Paprika
1 Zwiebel
2 fleischige Tomaten
viel Knoblauch
Chilli
Salz, Pfeffer, Zucker

Nun das Pferd beiseite stellen - und los geht's: Die Zubereitung: Den grob gewürfelten Speck und ebensolche Zwiebeln kräftig anbraten. Tomaten, Paprika und Knoblauch dazugeben und dünsten. Würzen mit Salz, Pfeffer und einer Prise Zucker. Nach etwa fünf Minuten die Bohnen dazu schütten und köcheln lassen. Wie länger, wie besser und weicher. Fertig.

Mit dem Holzlöffel direkt aus der Pfanne futtern. Die böse dreinblickenden Gauner bekommen nichts - höchstens eine Tracht Prügel...

28. Juni 2016

besoffen Auto klauen

Neulich bei uns in der Zeitung: Im Nachbardorf Melchtal wurde ein Autofahrer erwischt, der auf einer Strasse mit Fahrverbot unterwegs war. Zudem war er besoffen, hatte keinen Führerschein - und das Auto war gestohlen.

Mich erstaunt bloss, dass der im Melchtal aufgefallen ist. Denn da gehört besoffen und ohne Führerschein im Fahrverbot herumfahren sozusagen zur lokalen Volkskultur.

27. Juni 2016

Istanbul: zwei Brücken - und noch eine

Kürzlich in Istanbul: Zur Zeit baut man hier die 3. Brücke über den Bosporus; und die will ich mir ansehen. Der Bosporus trennt hier in Istanbul ja nicht nur die Stadt, sondern auch Europa und Asien.
Die „Erste Bosporus-Brücke“ (n41.0453, e29.0344) wurde in den 1970-er Jahren gebaut. Es ist eine klassische Hängebrücke mit einer Spannweite von etwas über einem Kilometer. Die Brücke ist aus Stahl und die beiden Pylone über 160 Meter hoch.

Etwa fünf Kilometer weiter nördlich ist die zweite Brücke, die „Fatih-Sultan-Mehmet-Brücke“ (n41.0912, e29.0620) aus den späten 1980-er Jahren. Auch sie ist eine Hängebrücke aus Stahl; mit einer Spannweite von einem Kilometer und über 200 Meter hohen Pylonen.

Nochmals 13 Kilometer weiter nördlich und fast schon am Schwarzen Meer entsteht zurzeit die dritte Bosporus-Brücke; die „Yavuz-Sultan-Selim-Brücke“ (n41.2030, e29.1119). Und diesmal wird es eine äusserst interessante Kombination aus Schrägseil- und Hängebrücke. Es wird eine kombinierte Autobahn- und Eisenbahnbrücke mit einer Spannweite 1,5 Kilometer. Die Fahrbahn und die Pylone sind aus Beton. Und diese über 320 Meter hoch, so hoch wie der Eifelturm.

Wenn die Brücke fertig ist, wird sie die weltweit längste Eisenbahnbrücke sein. Und deswegen bin ich hier herauf gefahren.

Nach so viel Brücken-schauen brauche ich zum einen Ausgleich einen Schoggi-Kuchen. Der schmeckte gut, war aber etwas pampig. Und dann ging ich heim.