23. März 2016

unser Mietauto im Iran

Für unsere kleine Frühlingstour in den Iran brauchen wir ein Auto. Bis jetzt bekam man im Iran bloss Mietauto mit Fahrer, aber für mich ist das nix. Ich will nicht den ganzen Tag einen fremden Mann im Auto haben - den ich auch noch bezahlen und durchfüttern muss. Und von dem ich nicht weiss, ob er von der Stasi ist.

Jetzt ist es mir zum ersten Mal gelungen, ein Mietauto ohne Fahrer zu buchen. Ganz offiziell und nicht über einen privaten Verleiher. Ich habe einen „Pars Khodro Tondar 90 oder ähnlich“ inklusive 2‘500 Kilometer und Vollkaskoversicherung reserviert.
Was sich so einfach anhört, ist es aber nicht. Denn weil der Iran nachwievor vom internationale Kreditkarten-System ausgeschlossen ist, bedeutet eine Mietauto-Fernbuchung einen nicht unerheblichen Papierkram.

Jetzt sind wir gespannt, ob das alles auch klappt? Damit ginge ein alter Wunsch in Erfüllung. Denn bisher war ich immer mit dem eigenen Auto im Iran unterwegs und diese Freiheit möchte ich nicht mehr missen. Allerdings sind die An- und Rückreise zusammen mindestens 10'000 Kilometer.

22. März 2016

namenloser Eierspender

Wer bei uns auf dem Wirtshaustisch diesen gelben Eierspender sieht, der weiss sofort  Ostern droht. Aber kein Mensch weiss, wie dieses Ding heisst. „Gastronomisches-Ostereier-Vergnügungs-Set“? Odr so? Aber sie stehen in jeder Beiz.

Sechs bunt lackierte Eier drängeln sich um eine stolz aufragende Aromat-Dose*. In Position gehalten von einem überaus eleganten und raffiniert konstruierten Gerät aus Hartplastik. Robuste Schweizer Technik und feinstes Schweizer Design. Vielleicht weiss jemand, wie man das bildhübsche Ding nennt?

*Aromat ist eine Streuwürze und gilt in der Schweiz als Grundnahrungsmittel. Woraus das gelbe Pulver ist, will niemand wissen. Und es ist völlig frei von Vitamine.

21. März 2016

es grunzt nach Frühling

Der Frühling ist da. Gestern habe ich bereits die ersten Unterländer mit Plastiktüten gesehen. Auf der Suche nach Bärlauch stapften ganz Familienherden durchs Unterholz. Wie die Wildsäue. Und wenn sie welchen fanden, grunzten sie schier genauso.

Die Brasilien-Umfrage ergab ja ein ganz deutliches Unentschieden. Somit bin ich so ratlos wie zuvor. Aber ich habe mich entschieden - öööhm - vielleicht. Odr nicht.

19. März 2016

soll ich nach Brasilien? Oder nicht.

Ein alter Freund hat uns gefragt, ob wir mit nach Brasilien, Uruguay und Argentinien möchten. Er hat da seinen Bus und täte damit eine Brasilien-Argentinien-Paraguay-Rundreise machen. Im nächsten Winter und etwa zwei Monate lang. Odr so.
Die Sache tönt natürlich grossartig. Unterwegs im Reisebus-Wohnmobil durch mir noch völlig unbekannte Länder. Wilde Landschaften und quirlige Städte, exotisches Essen und kein Winter. Und Ameisenbären.

Was mich aber plagt, ist der Gedanke an den endloslangen Flug nach Brasilien. Mindestens zwölf Stunden im Flieger eingepfercht, stickige Wärme und eingeschlafene Füsse. In der Tierhaltung wäre eine solche Haltung verboten! Und auf dem Heimweg das Gleiche noch einmal.

Und wird mir dieses Südamerika überhaupt gefallen? Ich war bisher ja bloss einmal in Mittelamerika unterwegs. Da hat es mir zwar unglaublich gut gefallen, aber das soll nichts heissen.

Soll ich - oder doch nicht?

17. März 2016

der grandiose Erfinder der Alu-Folie

Vor genau 111 Jahren, am 25. März 1905, erhielt der Schweizer Fabrikant Heinrich Gautschi das Patent Nr. 33290 für seine Erfindung „Papier métallique“ – die Alu-Folie.

Seine Folien aus Aluminium waren von Beginn an ein Riesenerfolg. Jeder wollte sie haben und damit Schokolade verpacken, Fische braten, Ballone bauen oder den Weihnachtsbaum schmücken. Oder um damit sein ganzes Haus einzuwickeln ...

16. März 2016

Vorsicht Jakobsweg

Der Jakobsweg geht mitten durch Giswil. Schier jeden Tag sehe ich Jakobs-Pilger vorbei wandern. Bei jedem Wetter. Man erkennt sie an den bunten Kunstfaserregenjacken und der Muschel am Rucksack. Und am treudofen Blick, wie man ihn sonst nur von Welpen und pensionierten Therapeutinnen kennt. Aber darum geht es jetzt nicht.

Immer kommen sie vom Sarnersee her und stampfen nach Lungern hinauf. Nie anders herum. Immer nur in der einen Richtung. Da frage ich mich halt schon; was zum Teufel geschieht mit diesen Pilgern am Ende des Jakobsweges? Kommen die schnurstracks in den Himmel; oder stürzen die wie Lemminge über die Klippe und ersaufen elendiglich im Meer?

Man weiss es nicht.