18. Januar 2016

Zypern: rechts lenken, links fahren

Larnaka. Läge unser Hotelzimmer vorne raus, würden wir über dem Meer den Sonnenaufgang sehen. Tut es aber nicht und wir sehen stattdessen kopulierende Tauben im Hinterhof.
Das Frühstücksbuffet ist ein Linksdreher. Von allerlei Brot über Gebratenes und Gesottenes bis zum Joghurt und den Früchten ganz links aussen gibt es alles, was man essen mag - und weisse Bohnen in roter Tunke für die Engländer.

Jetzt wo wir schon mal hier sind, müssen wir wohl die nächsten Tage planen. Das haben wir nämlich noch nicht gemacht. Frau G. hat ihren Zypern-Reiseführer ja auch erst gestern gekauft. Fünf Millimeter geballtes Wissen zwischen zwei bunten Buchdeckeln. Nicht viel, aber das Beste was wir haben.

Unser Kia hat nicht nur das Lenkrad rechts – nein, er hat auch feuerrote Nummernschilder, damit jeder sieht, dass es ein Mietauto ist. Quasi als Warnung für die Einheimischen!
Wie dem auch sei, wir halten uns links und fahren nach Osten. Zum Glück hat es kaum Verkehr und so kann ich noch ein wenig Linksverkehr üben. Der Verkehr ist auch gar nicht mein Problem, vielmehr mühe ich mich mit der ungewohnten linke-Hand-Schaltung ab.
Gar nicht weit hinter Larnaka erreichen wir Ayia Napa, ein Zentrum der Tourismusindustrie. Kilometerweit Strandhotels. Jetzt im Winter sind fast alle zu. Ebenso all die Restaurants, Shoppings und anderen Bespassungsanlagen. Wir parkieren am Alten Hafen (N34.9818, E34.0013) und spazieren auf die Mole. Viele Schiffe und ein paar Fischer. Und glasklares Wasser.

Mitten auf dem Hafen-Platz steht eine kleine orthodoxe Kirche, innen komplett mit Heiligen bemalt. Die „Isaac Tavern“ nebenan hat auch offen – wegen der Skandinavier, die hier überwintern, erzählt der Chef. Wir setzen uns in den Schatten der Bäume und geniessen seinen wunderbaren Kaffee. Ein paar kleine flauschige Wolken ziehen über den blauen Himmel. Gefällt mir irgendwie besser, als der Bodennebel und Schneematsch zuhause.

Hinter Ayia Napa endet Südzypern am Cape Greco. Hier fallen die ockergelben Felsen abrupt ins türkisgrüne Wasser. Mancherorts hat das Meer sogar richtige Löcher (N34.9719, E34.0755) aus den Felsen gebissen und skurrile Formen entstehen lassen.
Ansonsten ist die Landschaft karg und menschenleer. Einzig das britische Militär betreibt hier eine grosse Funkanlage und tut geheimnisvoll.

16. Januar 2016

Zypern: wie im Fluge

Das Wetter ist zweifelhaft und wir sind viel zu früh am Flughafen Basel-Mulhouse. Die Abflughalle ist mollig warm und bequem bestuhlt, dazu gibt es eine funktionierende Steckdose, freies WiFi und Kaffee aus dem Automaten. Besser als zuhause.
Unser 18-Euro-Easyjet-Airbus ist regennass und nicht ganz voll. Ich zwänge mich auf den Stuhl 18A und verkeile meine Beine kreuzweise im Zwischenraum. Der Flug selber ist eher ereignisarm und dauert knapp dreieinhalb Stunden. Einzig in der Sitzreihe hinter mir herrscht Aufregung. Die Frau sucht ganz verbissen ihr Handy. Sie habe damit gespielt und sei dann eingenickt; und jetzt ist es weg. Sie kriecht unter die Sitze und durchwühlt eifrig das gesamte Umfeld. Nach langer und intensiver Suche findet sie es dann - in ihrer Handtasche.

Am Flughafen Larnaka - oder Λάρνακα, wie sie hier sagen – haben wir einen Mietwagen reserviert. Er ist weiss und heisst Kia. Und er hat das Lenkrad rechts – also, verkehren wir halt links!
Bereits am allerersten Kreisel begrüsst uns ein Einheimischer mit einem kräftigen Huuuuper. Isch ja gut!

Unser Hotel liegt mitten in Larnaka und direkt an der Strandpromenade. Es ist deutlich nobler als ich es gewohnt bin. Aber jetzt in Nebensaison sind die Preise niedrig und Frau G. hat‘s verdient.

Ich bin jedesmal wieder verblüfft, wie schnell man doch heutzutage irgendwo ist. Mit dem Auto oder der Bahn hätte die Reise hier hin fast eine Woche gedauert; wir heute nicht mal einen ganzen Arbeitstag.

14. Januar 2016

1770 im Nirgendwo

Neulich irgendwo im Internet gesehen: Im australischen Queensland gibt es ein Dorf mit dem schönen Namen „1770“.

Und jetzt ratet mal die Postleitzahl: 4677!

13. Januar 2016

das perfekte Wurstbrot

Das Wurstbrot – vollwertige Mahlzeit und Rezept zugleich. In den letzten Jahren wurde viel darüber geschrieben und dennoch bleibt es ein ukullisches Rätsel.
Für ein perfektes Wurstbrot braucht es eigentlich gar nicht viel: Wurst und Brot. Fertig. In Hanglagen ist allenfalls noch Butter oder Mayo als Rutschsicherung erlaubt. Aber sonst braucht es gar nix. Keine Tomate, keine Gurkenscheibe und erst recht kein Salat oder anderes Begleitgrün. Nur Wurst auf Brot. Und etwas Butter; aber keinesfalls Senf oder Ketschöp. Nichts dergelichen.

Wagemutige Forscher, Exzentriker und Besoffene haben schon unzählige Varianten erprobt. Aber es hat sich gezeigt, schlussendlich funktioniert nur Wurst AUF Brot. Wurst unter dem Brot ginge geschmacklich zwar auch, klebt aber auf dem Tisch und lässt sich deshalb kaum verspeisen.

Der prüde Engländer bedeckt die Wurst auf dem Wurstbrot schamhaft mit einer zusätzlichen Scheibe Brot - und nennt diesen kulinarischen Missgriff „Sandwich“. Der Italiener verwendet statt Fleischwurst eine grobe Pökelwurst namens Salami und der Franzos ein längs halbierte Baguettes statt Brot. Geschmacklich in Ordnung, aber es kommt bei weitem das Original heran. An das Wurstbrot mit nicht als Wurst auf Brot.

Das muss man ja noch sagen dürfen!

12. Januar 2016

die Sache mit dem Brennholz

Man kann Brennholz so ...

oder so lagern.

11. Januar 2016

Geheimtipp: Rollbeutel für Kleider

Neulich sah ich im Migros Kompressionsbeutel für die Reisekleider. Probehalber kaufte ich einige und erprobte sie auf miner Genua-Reise. Bis jetzt verwendete ich ja einfache Stoffbeutel. Diese sind nun aus Plastik; Wäsche hinein, verschliessen und die Luft hinausdrücken. Fertig.
Die Kleider sind vakuumiert, bleiben sauber und nehmen weinig Platz weg. Und weil die Beutel durchsichtig sind, sieht man bereits im Voraus, was man anzieht.

Die Beutel mit dem schönen Namen „Compactor Jet Roll Bag“ gibt es in verschiedenen Grössen. Ich kaufte die kleinen, Grösse „S“, 35 x 50 cm. Ein Doppelpack der Rollbeutel bekommt man bei uns im Migros für 2,50 Franken - im billigen Ausland oder Internet für etwa 5 bis 9 Euro.
Fazit: Kann man gebrauchen, geht aber auch ohne.