24. Oktober 2015

Eisenbahnsport; der Fahrplan

Einige haben nach meinem Eisenbahnsport-Fahrplan gefragt.

DB ICE 370, Interlaken–Berlin
Interlaken ab 8:00 (12:00, 16:30)
Bern an 8:52, Basel an 9:59

SNCF TGV Lyria 9214, Bern–Paris
Bern ab 9:10
Basel an 10:23

SNCF TGV Lyria 9203, Paris–Zürich
Basel ab 10:33 (13:33, 15:33)
Zürich an 11:26

ÖBB Railjet 167, Zürich–Wien
Zürich ab 12:40 (alle 2 Stunden)
Buchs an 13:48

ÖBB Railjet 160, Wien–Zürich
Buchs ab 14:12 (alle 2 Stunden)
Zürich an 15:20

Trenitalia EuroCity 21, Zürich–Milano
Zürich ab 15:32 (alle 2 Stunden)
Arth Goldau an 16:14 (Bellinzona an 18:00)

Ich wünsche euch allen eine schöne Bahnreise.

23. Oktober 2015

Eisenbahnsport; 2. Teil

So – weiter geht’s mit meiner Eisenbahnsportreise.

Zürich: Österreichische Bahn, Railjet 167, Zürich–Wien. Diesmal sind die Polster fiakergrau und recht stramm. Schon kurz nach der Abfahrt schmeichelt die Lautsprecherfrau «im Bordrestaurant erwarten Sie köstliche Erfrischungen».
Neben mich setzt sich ein Jude; schwarzer Mantel, schwarzer Hut und diese eigenartigen Zottellocken. Er liest die ganze Zeit im Talmud und strampelt mit seinen Beinen. Als ob er schlecht träume und wegrennen wolle. Meine Katze machte das damals auch. Jetzt ist sie tot.

In Buchs hängen die Wolken tief, Nieselregen. Triste Stimmung in Helvetistan. Der Bahnhof verbirgt seinen Charme hinter gräulichem Beton. Ein einsamer Zöllner lungert herum. Er wartet wohl auf Flüchtlinge, aber ausser mir ist keiner da.
Eigentlich wollte ich von hier mit dem ÖBB Railjet zurück nach Zürich fahren. Wegen eines „Zwischenfalls im Ausland“ hat der aber 13 Minuten Verspätung. Zu knapp für meinen Anschlusszug in Zürich. Also nehme ich den SBB RegioExpress nach Sargans, da umsteigen in den InterCity. Nur vier Minuten später als mit dem Railjet erreiche ich Zürich. Und mein Anschlusszug steht gleich auf dem Nachbargleis. Glück gehabt.

Zürich: Trenitalia EuroCity 21, Zürich–Milano. Die meisten Leute hassen den „Pendolino“, weil er immer wieder Pannen und Verspätungen hat. Oder mitten im Tunnel stehenbleibt. Oder brennt. Zudem behaupten sie, wegen der Neigetechnik kotzen zu müssen! Aber ich mag den schicken Pendolino. Er ist schon seit zwanzig Jahre unterwegs und wird im nächsten Jahr endgültig von den Schweizer Schienen verschwinden.
Die Polster sind blau mit grünen Punkten und sehr bequem. Er ist gut besucht; neben den obligaten Asiaten sind auch viele Italiener an Bord. Und dann geht’s schon wieder los. Die Wolkendecke hat sich gelockert und die Sonne blendet.

In Zug habe ich genug. Umsteigen; zwei Minuten später saust schon der SBB InterRegio nach Luzern. Und weiter mit der Zentralbahn S5 nach zuhause.
Hat mir gut gefallen – da fahre ich wieder mal hin.

22. Oktober 2015

Eisenbahnsport; 1. Teil

Wie immer im Herbst mache ich auch dieses Jahr Eisenbahnsport. Dieses Jahr will ich mit lauter ausländischen Bahnen kreuz und quer durch die Schweiz sausen. Es geht mir dabei aber weniger ums bahnfahren, als ums Warten. Ich sitze doch so gerne in Zügen und schaue den anderen Leuten beim Warten zu.
Beginnen tue ich diesmal in Interlaken. Die Fahrt dahin mit dem Zentralbahn InterRegio 2912 ist – da es draussen noch stockfinster ist – eher ereignisarm. In Meiringen wendet der Zug, ab nun geht’s rückwärts voran. Ein paar Schüler steigen zu, sonst ist nicht viel los.

Interlaken Ost: Deutsche Bahn, ICE 370, Interlaken–Berlin. Inzwischen ist es draussen hell – und Nebel. Der ICE ist recht gut mit balzende Berufsschüler und asiatische Touris bestückt. Kaum losgefahren quäkt es aus dem Lautsprecher: «sähr geährte Fahrgäste - aus technischen Gründen bleibt der Bord-Bistro geschlossen.». Also vorerst kein Kaffee für den Muger.

Bern: Französische Bahn, TGV Lyria 9214, Bern–Paris. Der TGV hat rote und violette Sessel und ist fast leer. Dafür hat «die Baarr nuun geoffnet» - und ich Dubbel sitze am anderen Ende des Zuges. Schaue stattdessen zum Fenster hinaus. Der Nebel ist weg - jetzt hat es Hochnebel. Viel Gegend beiderseits der Geleise. Grau und trüb. Über dem Jura zeigen sich aber erste hellblaue Flecken in der Wolkendecke, wer weiss, vielleicht kommt ja später doch noch die güldene Herbstsonne?

Basel: Französische Bahn, TGV Lyria 9203, Paris–Zürich. Diesmal ein TGV Euroduplex mit graublauen Polstern und kaum freien Sitzplätzen. Ich drängle und ergattere einen schönen Fensterplatz im Obergeschoss.
Der Nebel tut gut, der Bahnhof Basel schaut gleich viel hübscher aus. Die Frau in der Decke plärrt; «die Bar ist geöffnet». Soll ich meinen Sitzplatz riskieren? Nö.
Schon kurz nach Basel geht der Nebel weg, jetzt hat‘s Wolken. Später drücken sogar einige Sonnenstrahlen durch. Dann kommt Zürich - und Kaffee und Wurstbrot.

Mittagspause. Für euch geht es erst morgen weiter…

21. Oktober 2015

rauf und runter, rein und raus

Sie tun es immer und immer wieder. Rauf und runter; rein und raus. Die Schweizer Luftwaffe trainiert Landungen und Absetzmanöver mit Helokoptern. Seit Tagen - und genau vor und über meiner Wohnung.
Helikopter fliegt heran, ein Dutzend Soldaten steigen aus, Helikopter fliegt weg. Dann genau das Gleiche noch einmal, neue Soldaten raus, die anderen wieder hinein und weg damit. Dann ohne Soldaten, dafür mit was darunter gehängtem Ballast. Dann wieder nur schweben und so tun als ob. Und wieder weg. Schon den ganzen Vormittag.

Jetzt muss man wissen, so ein „Cougar“, auch „Transporthelikopter 98“ genannt, hat zwei Motoren mit weit über 3‘000 PS und ist deshalb alles ander als leise. Und der Mixer auf dem Dach ist noch lauter. Eigentlich habe ich mich an den Helikopterlärm längst gewöhnt, denn ganz in der Nähe sind oft die Holz-Heli unterwegs. Aber heute stören die mich empfindlich bei meinem Mittagsschläfchen.
.

20. Oktober 2015

Mundart: Chöderlig, Speuz und Schnüderlig

Der Chöderlig gehört wie der Speuz zur Gruppe der Räusperschleime. Der Chöderlich entstammt dem Rachen und ist von trüb-schleimiger Konsistenz. Er wird im Ausland auch „Auswurf“ oder „Lungenhering“ genannt. Der Speuz entsteht im Gegensatz zum Chöderlich direkt im Mund und ist deshalb wässerig bis schaumig.

Die Fachwelt ist sich nach wie vor uneinig, ob auch der Schnüderlig den Räusperschleimen zugeordnet werden kann. Entstammt der doch der Nase, ist aber von der Konsistenz, wie auch vom Auswurfvorgang her einem Chöderlig sehr ähnlich. Da erwartet künftige Generationen wohl noch viel Forschungsarbeit.