12. November 2014

Formel 1 in Marokko

Wo Franzosen wohnen, werden Rennen gefahren; Velo- oder Autorennen. So auch in Marokko. Autorennen gibt es da seit den 1920-er Jahren. Und ein einziges Mal auch ein Grand Prix zur Formel-1-Weltmeisterschaft. Im Oktober 1958 in Casablanca.

Der „Circuit d’Ain-Diab“ war damals nagelneu. Die 7,6 Kilometer lange Rundstrecke und kreiste um unbebautes Gebiet am südlichen Stadtrand Casablancas. Der Start und die Boxengasse (N33.5869, W7.6854) lagen direkt am Atlantik. Von der einstigen Rennstrecke ist heute nichts mehr zu sehen. Jetzt ist sie eine breite Strasse in einem Vorort, die damalige Boxengasse ist Brachland und hinter einer Mauer verborgen.

Zum Formel-1 Grand Prix von Marokko starteten 25 Fahrer. Nach der ersten Runde führte Stirling Moss (Vanwall, Nr.8) vor Phil Hill (Ferrari, Nr.4) und Stuart Lewis-Evans (Vanwall, Nr.12). Es wae ein anregendes Rennen mit vielen Überhohlmanövern und einigen Ausfällen.

In der 41. Runde rutschte Lewis-Evans in der Azemmour-Kurve von der Piste. Beim Aufprall auf einen Baum fing sein Rennwagen Feuer. Lewis-Evans konnte sich aus dem brennenden Cockpit befreien, doch in der Panik rannte er der Feuerwehr davon. Er erlitt dadurch Brandverletzungen, aber eigentlich nicht allzu schlimme. Doch sechs Tage später starb er an einer Infektion.
An der Azemmour-Kurve (N33.5709, W7.6999) erinnert heute nichts mehr an das Rennen und den Tod des 28-jährigen Rennfahrers.

11. November 2014

prall und zuckersüss

Sagen wir mal so: Eigentlich müsste ich ja froh sein, bei dieser Kälte nicht im Möbelwagen hausen zu müssen. Aber - in Marokko wäre es jetzt kuschelig warm! Die Sonne blendet vom tintenblauen Himmel, die Mandarinen sind prall und die Datteln zuckersüss.

Ich will wieder dahin! SOFORT.
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10. November 2014

denkanstössig

Der Volksmund sagt: Alles hat ein Ende, nur die Brust hat zwei...

Eine wunderbare Lebensweisheit; ich hätte es kaum schöner sagen können.

8. November 2014

er ist da, die Sau

Da ist man mal nur kurz weg – und nun das: Herbst. Die Luft schleicht neblig um die Häuser. Mitten auf der Strasse schläft eine ausgepresste Kröte. Das rostfarbene Laub knuspert wie Chips und aus dem Geäst fallen welke Eichhörnchen. Der Sommer ist wohl endgültig vorbei.

7. November 2014

Spanien: Heimflug – wir kommen wieder

Es ist noch stockdunkel, als wir bei unserem Überwinterungs-Parkplatz vorfahren. Einzig im Büro brennt Licht. Wir platzieren unseren Möbelwagen unter einem Dach, klemmen die Batterien ab und lassen den Boiler leerlaufen. Fertig.
Der Chef bringt uns zum Flughafen. Der ist erstaunlich gross und schon gut bevölkert. Draussen wird es langsam hell. Wir setzen uns auf eine Bank am Fenster und warten auf unser Flugzeug.

Kurz nach zehn brettert unser SWISS-Airbus A320 los und donnert dann in den Himmel hinauf. Wir hocken fast in der letzten Sitzreihen und ich muss drum endlos lange zuschauen, wie die vor uns Kaffee und Gipfeli futtern. Dann landen wir in Genf.

Wir fahren vom Flughafen zum Hauptbahnhof Genf und dann direkt nach Luzern. Im Zug hüpft ein kleines Prinzessinnen-Mädchen mit Schmetterlingsflügeln herum. Gegenüber schläft ein Chinese, aus seinem Mundwinkel tropft Geifer auf seine Kunstlederjacke. Frau G. hat vorhin noch gschwind Brötchen und Heftli besorgt, die wir jetzt konsumieren.

Der Zug saust durchs Mittelland, um halb sechs bin ich zuhause.
Man berichtet mir, in meiner Küche habe ein halbleeres Joghurt gestanden. Der Geruch sei zwar eindrücklich, aber auch sehr unschön gewesen...