10. Juli 2014

wie diese Drehorgel-Affen

In unserer Gegend kann man den Bergsommer hören. Denn nach dem langen Winter röhren nun wieder diese hormongeschwängerten Jungmänner mit ihren Quads die Bergstrassen auf und ab. Beseelt vom eisernen Drang, eine neue Bestzeit in die Strassen zu fräsen.

Symbolbild
Fahrzeuge, die früher bloss Gehbehinderten und Golfspielern vorbehalten waren. Doch seit es den Opel Manta nicht mehr gibt, erfreuen sich nun auch Goldkettchenträger und Frisösenkutscher an den stützrädrigen Nervensägen. Deshalb, liebe Opel, fabriziert wieder einen Manta.

9. Juli 2014

Uu-Uu-Uu-Unkenrufe

Ein ganz gewöhnlicher Tag, nichts Aufregendes passiert. Auf meinem Abendspaziergang habe ich mir eine Kröte gegriffen. Eine "Gelbbauchunke", wie sich dann herausstellte. Wie man die Gelbbauchunke von der ganz ähnlichen Rotbauchunke unterscheidet, verrate ich vielleicht ein andermal.

Obenherum ist sie jedenfalls unansehnlich und genoppt.
Ich hab ihr dann vom Fussball erzählt. Sie hat bloss scheu geguckt - vermutlich ist sie unsportlich.

8. Juli 2014

fliegen ohne Flügel, und hoch

Ausgepackt sah mein Geburtstagsgeschenk erstmal wie ein riesen Knäuel Plastikfolie aus. Frau G. hat‘s mir geschenkt, Sonntagmorgen um fünf, auf einer nassen Wiese in Buttisholz. Mit viel heisser Luft wurde daraus dann ein Ballon; ein Heissluftballon.

Ganz sanft hoben wir ab. Wir, das waren fünf Passagiere und Markus, der Pilot. Die Sonne lugte scheu über den Horizont und wir schwebten in den Himmel. Weit unter stand ganz einsam unser Auto auf dem Startplatz.

Es war windstill. Für den Start ist das ideal, aber für eine Ballonfahrt nicht. Gut 1‘000 Meter über dem Boden wehte ein ganz schwacher Wind. Der schob uns nach Süden; falsche Richtung. Markus liess den Ballon noch weiter steigen. Da oben drehte der Wind und wir trieben ganz ganz langsam nach Osten. Über den Sempachersee.

So ein Heissluftballon fliegt eigentlich völlig geräuschlos. Ausser wenn der Pilot einheizt. Dann schlagen meterlange Flammen aus dem Gasbrenner und es tönt nach Düsenflugzeug.

Nach etwas mehr als zwei Stunden beginnen wir mit dem Landeanflug. Bei einem Heissluftballon heisst das einfach absinken. Wo genau wir landen, bestimmt der Wind. Im Tiefflug schleichen wir über die Wiesen und Häuser. Überall strecken aufgeweckte Anwohner ihre Köpfe zum Himmel und können kaum glauben, was sie da sehen. Uns; direkt über ihnen.

Hinter Eich landen wir auf einer abschüssigen Wiese. Müde legt sich der Ballon ins Gras, atmet die verbliebene heiss Luft aus und erschlafft wieder zu dem Knäuel Plastikfolie.
Ein wunderschöner Flug mit der Ballongruppe Zentralschweiz. Und mit Frau G. - vielen vielen Dank.

7. Juli 2014

den Leib voll Sägemehl

Mit ausgestopfte Tiere lässt sich in der Regel jeder Museumsbesuch vermiesen. Ganz anders im „Haus für Kunst Uri“ in Altdorf. Das Künstlerduo Pascale Wiedemann und Daniel Mettler bespielen hier die Räume mit weit über hundert Tieren. Die Viecher wurden aber nicht einfach auf Fussbretter genagelt, nein, sie erzählen richtige Geschichten…

Neben den kleinen hat es auch grosse Tiere. Im Dachgeschoss tanzen Raubtiere unter einer Discokugel, bloss der Tiger darf nur zuschauen. Und die Wildschweine , Hirsche und Bären mischen sich unters Publikum.
Lohnt sich anzuschauen.

5. Juli 2014

stubenrein und sehr anhänglich

Wenn ich höre, was im Fernsehen diese Frau vom Tierheim sagt. Die die gebrauchte Hunde und überzählige Katzen feilbietet; „…ist stubenrein, pflegeleicht und sehr anhänglich. Haart nicht, entwurmt und geimpft. Struppiges Fell, treue Augen, sollte weniger fressen…“

Ich denke - ich wäre ein perfektes Haustier.
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