19. Oktober 2013

Bukarest: Mädchen auf Velo

Kürzlich in Bukarest: Ich wollte unbedingt eine einheimische Bratwurst essen. Im Izvor-Park neben dem Parlamentspalast sah ich viele Leute und es roch nach Grill. „Bike Fest“ stand geschrieben, also nix wie hin. Wurstmässig war es enttäuschend. Aber mittendrinn drängelten sich zahlreiche Fotografen und Fernsehleute.

Da gibt es was zu schauen, also ellbögelte ich mich ganz nach vorne. Und tatsächlich: Auf einem roten Teppich standen junge Frauen und präsentierten ihre Fahrrädern. Fahrräder aller Art, herausgeputzt und originell geschmückt. Toll.
Später fand ich heraus, dass die Veranstaltung „Femeia pe bicicleta“ heisst; "Frauen auf dem Velo". Und dabei geht es weniger um die Fahrräder, als vielmehr um die Frauen. Die zwölf Hübschesten werden nämlich prämiert und ihre Fotos erscheinen dann im „Chic Bikefest Kalender 2014“.

Hätte ich das alles vorher gewusst, hätte ich mich nicht so sehr auf die Zweirad-Technik konzentriert!
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17. Oktober 2013

ein Deutscher annektiert Land in Obwalden

In allen Zeitungen kann man es lesen: Der Berliner Künstler Peter Kees (www.peterkees.de) hat am Ächerlipass in Kerns einen Quadratmeter Land besetzt und es zum Hoheitsgebiet von "Arkadien" erklärt. Konzeptkunst. Aber seien wir ehrlich, sowas geht nicht! Ein Stück Obwalden in deutscher Hand. Gestohlen. Widerrechtlich angeeignet. Landraub.

Also habe nahm ich all meinen Mut zusammen, ballte die Fäuste und ging hin. Den Eindringling zu vertreiben und meine unterjochte Heimat zu befreien. Für den Fall von gewalttätigem Widerstand war ich bewaffnet; mit einer Nagelfeile und einer Flasche Shampoo - gefährliche Waffen, wie man mir neulich am Flughafen versicherte.

Vorort war dann aber niemand da - hat er aber nochmal Glück gehabt, der Künstler! Ich marschierte also ein und eroberte die Länderei zurück. Meine Besitzansprüche markierte mit einer weissen Flagge. Das Land ist nun wieder frei und fest in meiner Hand. Hoch lebe - öööhm - Mugeristan.

Blick, 20min, nOZ und viele mehr ....

16. Oktober 2013

wo Schafe heilbaden

Das sogenannte „Schafbad“ bezaubert die Besucher durch seine klassisch antike Formensprache. Es erinnert unweigerlich an ein römisches Quellheiligtum. Ein langgezogenes Wasserbecken, längs von zwei Kolonnaden begrenzt - zugegeben; stark vereinfachten Kolonnaden. Im Osten ein sturzloses Portal und ein angedeutetes Atrium. Gewiss, ein kulturhistorisches Kleinod.

Doch, was war die Funktion dieser imposanten Anlage? Kultisch? Nein, sie diente der Tiergesundheit. Zweimal im Jahr, Frühling und Herbst, brachten Schäfer ihre frisch, rasierten Schafe hierher. In Einerkolonne prozessierten dann die Tiere durch die Anlage. Wobei auf der Eingangsseite keine Treppe ins Becken hinab führt und sie deshalb, von den Nachfolgenden gedrängt, kopfüber hinein plumpsten. Wieder aufgetaucht schwammen die Schafe wohl oder übel gegen Westen, wo sie erst eine Treppe und dann festen Boden erreichten.
Im Becken war dazu eine Suppe aus Wasser, Medikamenten und Angst-Pipi. Diese sollte das Nutzvieh vor der gefürchteten Schafräude schützen. Heutzutage verwendet man stattdessen eine simple Impfung.

Dieses weitherum unbekannte veterinärhistorische Relikt kann täglich besichtigt werden. Eintritt frei, Kinder zum halben Preis. Giswil: Grundwaldstrasse.
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14. Oktober 2013

Pferd, Hund und eine ...

Neulich besuchte Frau G und ich so einen Herbst-Bauern-Markt. Oder war es ein Bauern-Herbst-Markt? Da bin ich mir jetzt nicht sicher, sagen wir mal, ein Bauernmarkt im Herbst. Jedenfalls waren da viele Stände wo angebliche Bauern Honig, Konfitüre und Strickwaren feil hielten. Rotbackige Kinder sangen Kinderlieder und gleich daneben röstete einer tote Hühner. In einem Zelt drinnen wurde gegessen und gevolksmusikt. Die Besucher waren zahlreich und bester Laune.
Wie dem auch sei; mich traf ein entfernter Verwandter. Ich versuchte noch mich gschwind zu ducken, er erkannte mich aber. Also kam nicht umhin, mit ihm zu plaudern. Er erzählte von Verwandten, von deren Geburten und Krankheiten und Todesfällen. Also alles Zeug, was ich nicht wissen wollte.
Schlussendlich war ich dann aber doch froh, ihn getroffen zu haben. Denn während er redete, schaute ich seinem Hund zu. Einem Stinker, fast wie Lassie, aber mit kurzen Haaren und gräulich, aber auch mit so einem treudoofen Blick. Jedenfalls: Derweilen frass der Kläffer einen Rossbollen. Einen ganzen Pferdeapfel – Mist, Kot, Fäkalien – komplett. Und es schien ihm zu munden, jedenfalls schwanzwedelte er gierig.

11. Oktober 2013

Lebenshilfe im Vorbeigehen

Bei mir um die Ecke gibt es einen weitherum unbekannten Kraftort. Ein Ort wo der Erdenmensch alles findet, was er im Leben braucht.

Eine Dreifaltigkeit aus Orientierung, Schutz und Trost. Umfassende Lebenshilfe im Vorbeigehen.
Giswil: Chilchweg/Rüteli