25. Juni 2011

zuhause Eierkraulen

Es regnet und Frau G. beobachtet den Fernseher. Es läuft so ein – öööhm - Frauenfilm. Ihr wisst schon welche: Südengland. Ein junger Landarzt fährt mit dem RangeRover auf einer kurvigen Strasse. Ein Notfall. Es ist Nacht und der Regen peitscht. Eine junge Frau, grad frisch geschieden. Geigenmusik. Blindes Findelkind im Blindenheim. Aufopferungsvolle Hingabe und Tee trinken am Nachmittag. Noch mehr Geigenmusik. Jetzt ist auch noch das Pferd krank. Die Wolken treiben übers Land. Nun Geigenmusik und Flöte. Der Landarzt heilt das Pferd. Und rettet das blinde Findelkind. Abendwind. Innige Küsse auf den Klippen beim Leuchtturm. Sonnenuntergang. Die Flöte flötet hoffnungsvoll weiter...

Ich sitze da und grüble.
Warum sitzt der Landarzt im Range Rover auf der falschen Seite?
Warum küssen sie sich immer auf der Klippe?
Wozu hat das Blindenheim Fenster? - Man weiss es nicht…

Ich habe euch einen „Eselkopter“ gezeichnet. Wozu - man weiss es nicht.

23. Juni 2011

Einbeinige erwürgt Geliebten

Heute im Blick: «Einbeinige erwürgt Geliebten».

Da hat die Frau seinerzeit, als sie ihr Bein verlor, aber schön Glück gehabt. Stelle man sich vor, sie hätte damals einen Arm verloren! Das hätte das Erwürgen massiv erschwert...

22. Juni 2011

Wasser hat ein Gedächtnis

Neulich hat jemand einen Prospekt in meinen Briefkasten gestopft. «Grander belebtes Wasser» steht da weiss auf blau geschrieben. Kurz durchblättern und weg damit. Aber dann lese ich einen bedenklichen Satz:
«Wasser vergisst nichts - Wasser hat ein Gedächtnis».
Wasser hat ein Gedächtnis? Wenn DAS wahr ist, ist das gar nicht gut; schrecklich. Wenn man bedenkt, wo überall das Wasser schon war.

Aber der Reihe nach. Der Wasserkreislauf: Es regnet aus einer Wolke – das Regenwasser versickert – Quelle – Wasserfassung - Trinkwasser – Kanalisation – Abwasserreinigung – See – Verdunstung – und es entsteht wieder eine Regenwolke. Ein immerwährender Kreislauf. Soweit, so gut.

Das Problem liegt nun beim Trinkwasser. Ob es nun vom Rüssel-Robi oder einer Kuh gesoffen wird. Es gelangt in jedem Fall in dessen Magen und Harnblase. Und wenn es vom Rüssel-Robi „ausgeschieden“ wird, ins Klo. Von da fliesst das einstige Trinkwasser durch schleimige Rohre in die Kläranlage, wo es sich mit all den Hinterlassenschaften unserer Talbewohner vereinigt. Nach der Reinigung läuft es dann in den See; aus dem trinken dann wiederum die Unterländer. Womit sich der Kreislauf wiederholt.

Wenn Wasser nun tatsächlich ein Gedächtnis hat, dann erinnert es sich an all die Harnblasen, Kläranlagen und Entengaggel. Und Dank des immerwährenden Wasserkreislaufes kann es sich an unzähligen Blasen erinnern; auch an eitrige und andere. Ja es erinnert sich sogar an die Dinosaurier, blassgrüne Wasserleichen und säuerliche Bierkotzen.

Ich will KEIN Wasser mit Gedächtnis. NEIN!
.

21. Juni 2011

erotisches Abenteuer

Tief im Innersten bin ich ein Abenteurer. Kein Sammler, nein, ein Jäger. Ich täte endlose Wüsten und Meere überqueren, wilde Menschenfresser in dampfenden Urwäldern entdecken oder giftigem Getier nachsetzen. Täte ich. Aber im Alltag sieht das eher so aus, dass ich Hosen mit Beintaschen trage und mir die Ohrenhaare spriessen lasse.

Neulich war wieder einmal Zeit, etwas ganz Verwegenes zu tun. Erst wollte ich mir ein Gummiseil um die Knöchel knüpfen und von einer Brücke springen - laaangweilig, wie Fallobst. Oder ich gehe einheimische Schlangen fangen - nicht schon wieder, habe ich schon am letzten Sonntag gemacht. Es müsste etwas ganz verwegenes sein. Irgendwohin reisen, wo ich noch gar nie war. Neuland betreten, fremdartig und exotisch. Nach Timbuktu, oder vielleicht nach Djibuti? Dann aber hatte ich die zündende Idee: in einen Erotik-Markt.

Das Gebäude mit dem Erotikmarkt erschien mir etwas arg unerotisch. Sieht aus wie ein Pneuhändler oder ein Brockenhaus. Also gschwind hinein, bevor mich hier jemand sieht.
Im Laden präsentierten sie ein reichhaltiges Angebot von anscheinend erotischem Zubehör. Viele bunte Hefte und Filme mit schmollmundigen und langschwänzigen Darstellern. Textilfreie Unterwäsche, die bloss aus den Nähten bestand. Alle möglichen Körperteile aus Gummi, bunt oder in der Farbe von Stützstrümpfen. Gummischwänze, so lang wie mein Unterarm. Lustig anzuschauen, jedenfalls deutlich lustiger als die feilgebotenen Scherzartikel.

Eine aufblasbare Gummifrau schaute mich mit ihren Augen erstaunt an; ist wohl Zeit zu gehen! Genug Abenteuer für diesesmal...

20. Juni 2011

Curry oder so...

Neulich hat mich Frau G. gefragt: «Kochst du wieder einmal Curry, oder so?» Ich habe mich für „oder so“ entschieden und „thailändisches Gemüse mit Hühnerfleisch“ gekocht.

die Zutaten für 2 Esser:
1 Pouletbrust
1 Zwiebel, oder Schalotte
1 Knoblauch
1 fingerlanges Stück Ingwer
etwas Baby-Mais
scharfe Chillischoten
einige Thai-Auberginen
Kaffirblätter
Zitronengras
Sojasauce, ich nahm indonesische „Ketjap manis“
3dl Fleischbouillon
und Reis

Und so geht’s: Die Pouletbrust würfeln und mit Stärke melieren. Poulet-Würfel in etwas Öl kurz anbraten, salzen und beiseite stellen. Nun die Zwiebeln, Knoblauch, Ingwer, Chilli und das Zitronengras in etwas Öl anbraten, dann die Auberginen und den Mais dazugeben und etwa 5 Min. rührbraten. Mit etwas Bouillon und Sojasauce angiessen. Ein Teelöffel Zucker und die feingeschnittene Kaffirblätter dazu. Zugedeckt etwa 10 Min. köcheln lassen. Das angebratene Fleisch dazu geben; umrühren und fertig...

Mit Trockenreis servieren. Ich habe noch einige Cherrytomaten und Paprikastreifen dazu gegeben. Und wer mag, kann noch mit Sambal Olek nachwürzen - bis die Muffe glüht.