22. März 2011

es ist zum Rotwerden...

Seit Jahren trage ich zum Wandern meine Jacke. Sie ist rot. Vielleicht etwas viel rot; sozusagen feuerrot. Und sie ist mir etwas zu gross. Viel zu gross. Gestern, und ich schwöre, die Geschichte ist genau so passiert, stoppte direkt neben mir ein Auto. Der mir unbekannte Fahrer liess das Fenster runter und sagte:
«Jetzt habe ich für einen Moment geglaubt, ich sehe ein rote Ampel! Höhöhöö»

Ich weiss ja selber, dass meine Jacke rot ist. Und dass ich darin aussehe wie so ein Teletubbie. Aber das es so schlimm aussieht, dass man mich mit einer Ampel verwechselt ...


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21. März 2011

Trauriges aus dem Wald - Bärlauch

Neulich schlenderte ich arglos durch den Wald. Da hörte ich plötzlich ein Rascheln im Gebüsch. Es hörte sich an, wie ein Getier im Unterholz. Ein Rascheln, ein Schnaufen; ab und zu ein Knacken. Und es mussten viele sein, denn rundherum war es zu vernehmen. Ich war umzingelt!
So langsam bekam ich es mit der Angst zu tun. Soll ich auf einen Baum klettern, so wie man das immer in diesen Tier-Dokus aus Afrika sieht? Vielleicht sind es Wildschweine. Und die können recht angriffig sein. Aber was aber, wenn es Bären sind! So einer könnte zu mir auf den Baum klettert. Da wäre ich ihm ausgeliefert; und ich würde vor Angst meine neuen Hosen einnässen. Ich will nicht gefressen werden; nicht jetzt.
Auf einmal bewegten sich direkt vor mir das Gebüsch und eine ganze Herde brach durch. Ich blieb wie angewurzelt stehen: Ein Unterländer-Päärli mit seinem Nachwuchs. In gebückter Haltung zupften sie eifrig Grünzeug vom Waldboden. Gefrässig wie ein Heuschreckenschwarm, eine Schneise kahler Waldboden hinter sich lassend.
„Bärlauch-Sammler und aus Zürich“ seine sie, sagte der einer.

Uns Einheimischen macht solch ein Anblick traurig. Fahren diese Unterländer den weiten Weg zu uns in die Berge, um in unseren Wäldern nach essbarem Unkraut zu suchen.
Ich habe diesen hungrigen Stadtmenschen eine Handvoll Sugus zugeworfen. Wollte ihnen eine kleine Freude machen; haben ja sonst nichts zu beissen.
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19. März 2011

Bier unter afrikanischen Palmen

In Nordafrika gibt es in jedem Land mindestens eine Bierbrauerei. In Algerien „Tango“, in Tunesien „Celtia“, in Marokko „Flag“. Bier wird aber vor allem für die Touristen gebraut und es wird nicht so gerne gesehen, wenn die Einheimischen Alkohol trinken. Deswegen geschieht das meist im Verborgenen. Wo das ist, wissen nur Eingeweihte.

Vor einigen Jahren wollte ich mir die Sache mal aus der Nähe anschauen. Die Bierschenke lag etwas abseits vom Städtchen mitten in den Palmgärten. Sie glich einer abgehalfterten Schrebergarten-Baracke. Aber es gab Bier; viel Bier. Und billig! Kurz nach Sonnenuntergang begann sich die Spelunke langsam zu füllen. Schon bald war es rammelvoll; es wurde plagiert, gelacht, geraucht und getrunken.

Gegen Mitternacht machten sich die etwas angeheiterten Mannen auf den Heimweg. Die meisten mit ihrer Mobylette; einem französischen Mofa. Nun muss man aber wissen, Mobylettes gibt es nur in hellblau oder hellbraun, die schauen somit alle irgendwie gleich aus. Und in einer stockfinsteren Nacht noch viel gleicher. Und so stoplerten die Bierseligen im Dunkeln umher und versuchten ihr Töffli zu finden. Und wer glaubte, das seinige gefunden zu haben, sass auf und fuhr damit nach Hause.

Und am nächsten Morgen, so vermute ich, haben sie dann die Mobiletten wieder ausgetauscht, bis jeder wieder seine eigene hatte. Und am Abend fuhren alle damit wieder hinunter in die Palmerie zur Bierschenke...

18. März 2011

Bettler und so

Wer in fernen Ländern unterwegs ist, kennt das Problem, immer und überall diese Bettler. Vielen Neulingen ist das sehr unangenehm und sie wissen nicht wie reagieren. Ich handhabe das so: Jeden Morgen sortiere ich mein Bargeld. Das Einkaufsgeld versorge ich in der linken Hosentasche, das Kleingeld kommt als „Bettlergeld“ in die rechte Hosentasche. Es ist nämlich äusserst unangenehm, vor den Augen eines mausarmen Bettlers in seinem Geld zu wühlen um eine passende Münze heraus zu klauben.
Wenn ich nun einem Bettler was geben will, reicht ein Griff in die rechte Hosentasche. Und ich bin mir sicher, eine entsprechende Münze oder Note zu ergreifen.

Zudem habe ich mir angewöhnt, am Freitag ist jeweils mein „Bettler-Tag“, da gibt es etwas mehr. Das tut den Bettlern gut - und mir auch.
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17. März 2011

Spinatkuchen für Trottel

Neulich habe ich gebacken; „Spinatkuchen mit Feta“. Es ist ein sehr einfaches Rezept, eines für Backtrottel.

die Zutaten für 2 Leute:
Blattspinat, tiefgekühlter Spinat geht am einfachsten
Teig, zum Beispiel fertigen Blätter- oder Pizzateig
2 Eier
ein Becher Saucenrahm
Zwiebel
Knoblauch
Käse, ich nehme Feta
gut 100 g gekochten Schinken
Salz, Pfeffer, Muskat

Den Tiefkühl-Blattspinat auftauen und dann kräftig ausdrücken. Die Zwiebel und den Knoblauch kleinschneiden und glasig dünsten. Die zwei Eier mit dem Rahm verquirlen und salzen, pfeffern.
Nun gewürfelten Kochschinken, die Zwiebeln und den Knoblauch auf dem Teig auslegen, dann den Spinat lose darauf. Mit dem Ei-Guss auffüllen und mit zerbröseltem Feta bestreuen. Etwa 30 Minuten bei 180° schön kräftig backen - und schon ist er fertig!

Wer wie Frau G. keinen Spinat mag, soll den Kuchen trotzdem mal versuchen. Und sonst könnte man den Spinat auch durch etwas anderes, zum Beispiel, Rosenkohl, ersetzen; wobei ich nicht versprechen kann, dass er dann besser munden tut!

16. März 2011

meine Frühlingsrolle

Neulich bebte in Japan die Erde wie kaum je zuvor und eine Flutwelle ersäufte zehntausend Menschen. Zudem dampft es bei zahlreichen Atomkraftwerken aus allen Ritzen und sie verbreitet Angst und Schrecken.
Und was berichtet die kurzatmige Frau heute im Morgenradio? Hier in der Schweiz könnte demnächst die japanische Soja-Sauce knapp werden...


Da bin ich sprachlos - uns bleibt wohl gar nichts erspart! Als ob die Katasrophen nicht schon genug schlimm wären, müssen wir nun auch noch die dümmlichen Journalisten aushalten...

Auch ich mache mir grosse Sorgen - um meine Frühlingsrolle.