18. März 2011

Bettler und so

Wer in fernen Ländern unterwegs ist, kennt das Problem, immer und überall diese Bettler. Vielen Neulingen ist das sehr unangenehm und sie wissen nicht wie reagieren. Ich handhabe das so: Jeden Morgen sortiere ich mein Bargeld. Das Einkaufsgeld versorge ich in der linken Hosentasche, das Kleingeld kommt als „Bettlergeld“ in die rechte Hosentasche. Es ist nämlich äusserst unangenehm, vor den Augen eines mausarmen Bettlers in seinem Geld zu wühlen um eine passende Münze heraus zu klauben.
Wenn ich nun einem Bettler was geben will, reicht ein Griff in die rechte Hosentasche. Und ich bin mir sicher, eine entsprechende Münze oder Note zu ergreifen.

Zudem habe ich mir angewöhnt, am Freitag ist jeweils mein „Bettler-Tag“, da gibt es etwas mehr. Das tut den Bettlern gut - und mir auch.
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17. März 2011

Spinatkuchen für Trottel

Neulich habe ich gebacken; „Spinatkuchen mit Feta“. Es ist ein sehr einfaches Rezept, eines für Backtrottel.

die Zutaten für 2 Leute:
Blattspinat, tiefgekühlter Spinat geht am einfachsten
Teig, zum Beispiel fertigen Blätter- oder Pizzateig
2 Eier
ein Becher Saucenrahm
Zwiebel
Knoblauch
Käse, ich nehme Feta
gut 100 g gekochten Schinken
Salz, Pfeffer, Muskat

Den Tiefkühl-Blattspinat auftauen und dann kräftig ausdrücken. Die Zwiebel und den Knoblauch kleinschneiden und glasig dünsten. Die zwei Eier mit dem Rahm verquirlen und salzen, pfeffern.
Nun gewürfelten Kochschinken, die Zwiebeln und den Knoblauch auf dem Teig auslegen, dann den Spinat lose darauf. Mit dem Ei-Guss auffüllen und mit zerbröseltem Feta bestreuen. Etwa 30 Minuten bei 180° schön kräftig backen - und schon ist er fertig!

Wer wie Frau G. keinen Spinat mag, soll den Kuchen trotzdem mal versuchen. Und sonst könnte man den Spinat auch durch etwas anderes, zum Beispiel, Rosenkohl, ersetzen; wobei ich nicht versprechen kann, dass er dann besser munden tut!

16. März 2011

meine Frühlingsrolle

Neulich bebte in Japan die Erde wie kaum je zuvor und eine Flutwelle ersäufte zehntausend Menschen. Zudem dampft es bei zahlreichen Atomkraftwerken aus allen Ritzen und sie verbreitet Angst und Schrecken.
Und was berichtet die kurzatmige Frau heute im Morgenradio? Hier in der Schweiz könnte demnächst die japanische Soja-Sauce knapp werden...


Da bin ich sprachlos - uns bleibt wohl gar nichts erspart! Als ob die Katasrophen nicht schon genug schlimm wären, müssen wir nun auch noch die dümmlichen Journalisten aushalten...

Auch ich mache mir grosse Sorgen - um meine Frühlingsrolle.

15. März 2011

zu Besuch beim Heiligen

Eine Bergab-Wanderung von Kapelle zu Kapelle, immer auf den Spuren vom Bruder Klaus, dem einzigen heiligen Obwaldner.
Von der Postauto-Haltestelle stiegen wir hoch zur „Samiglaiser Chappelä“, der Kapelle St. Niklausen in Kerns. Eine bemerkenswerte Kapelle mit beeindruckenden Fresken aus der Zeit um 1370 und einer reich bemalten Kassettendecke aus dem Barock; vergleichbar mit Hergiswald.

Es geht steil hinab ins Tal der Grossen Melchaa und zur Mösli-Kapelle. In dieser spätmittelalterlichen Kapelle wohnte einst der Bruder Ulrich, ein Weggefährte von dem Bruder Klaus. Der Legende nach hauste er unter einem grossen Stein. Dieser eiszeitliche Gletscherfindling kann heute im Nebenraum der Kapelle bewundert werden. Um ihn ranken sich einige Lokal-Legenden.

Weiter gehts steil bergab, hinunter in den Ranft. Hier unten einsiedelte der Sachsler Klaus von Flüe; später heiliggesprochen und heute als Bruder Klaus bekannt. Zwei Kapellen stehen ganz malerisch am Waldrand. Bedrängt von der Melchaa und unzähligen Pilgern. Jetzt im Winter ist es aber ganz still und besinnlich.

Ein kurzer Aufstieg bringt uns hinauf ins Flüeli. Da stehen das Geburts- und das Wohnhaus vom Bruder Klaus. Und auf der Fluo thront die barocke Flüeli-Kapelle mit ihrer eigenartigen buntbemalten Walmdecke und dem reich geschnitzten Chorgestühl.
So, ab hier geht es nun nur noch bergab, zuerst Richtung Sachseln bis zur Lordes-Kapelle am Wissibach. Dann weiter über die Sachsler-Allmend und die Polenstrasse ganz hinunter nach Sarnen.

Obwohl uns föhnige Aufhellungen  versprochen wurden, wurde es zusehends trüber. Aber es war ein schöner Kreuzgang; etwa 9 km lang, 150 Höhenmeter bergauf und 450 bergab. Und an sieben Kapellen vorbei.

13. März 2011

unterwegs: Fluchen nach Zahlen

Vor einigen Jahren sass ich im Süden von Tunesien in einem Strassencafe und trank mein BOGA. In der Nähe sass ein Wüstenfahrer und beäugte seinen parkierten Töff. Immer wenn die Dorfbuben seine Maschine befingerten, schrie
er ihnen Zahlen zu: «Siebenhundertneunundneunzig - hundertdreiunddreissig - Dreitausendzweihundertfünfundachtzig» und so weiter...

Ich schaute und hörte dem Tun eine Weile zu. Warum ruft der immer Zahlen? Und was sind das für Zahlen?
Er klärte mich auf: Er schreit Zahlen statt Fluchwörter. Die Einheimischen verstehen ja sowieso kein deutsch und so macht es für sie ja keinen Unterschied. Er schreit und sie lassen die Finger von seinem Töff. Er aber kann sich die Flucherei ersparen und den Anstand wahren.

Ein huerä gscheiter Wüstenfahrer; von ihm kann man einiges lernen.
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