22. Dezember 2010

Toilette, Klo und so

Wer im Ausland mal muss, ist immer wieder überrascht über die eigenartigen Toiletten. Oft funktionieren (und riechen) sie völlig ungewohnt.

Bei der Beschriftung/Beschilderung der Toiletten fängt es schon an: Férfi/női steht zum Beispiel in Ungarn für Mann/Frau. In Griechenland ANDRON/GYNAIKON oder so. Um herauszufinden, wo du hinein musst, kannst du warten, bis jemand herauskommt. Oder du gehst schnurstracks hinein und hoffst auf einen Treffer…

Bist du dann drinnen, wirst du manchmal feststellen - da ist KEINE Kloschüssel. Die wurde nicht etwa entwendet; das ist eine Hock-Toilette. Die Benutzung ist ganz einfach: Du stehst auf die vorgesehnen Trittflächen, Hosen runter bis zu den Knien und dann mit gespreizten Beinen hinhocken, wie eine Kröte. Also hinten ganz runter und die Ellenbogen auf die Knie. Wenn das Gleichgewicht hergestellt ist, kommen lassen.
Wenn deine Hosen zu weit unten sind, liegen sie in der Klobrühe, wenn sie zu wenig unten sind, brünzelst du dir in den eigenen Hosenbund. Auf Halbmast ist also richtig. Und du hättest geschlossene Schuhe anziehen solle, jetzt ist es aber zu spät dafür.
Wenn du fertig bist, merkst du für gewöhnlich - da ist KEIN Papier! Das hättest du selber mitbringen sollen. Mancherorts ist aber links an der Wand ein kleiner Wasserhahn. Etwas Wasser in die Hand und damit reinigst du dir den Auspuff. Mancherorts hat es dazu bloss einen Wasserkübel oder eine Plastikkanne. Ist die leer, hättest du sie vorher auffüllen sollen!
Natürlich hast du IMMER eigenes WC-Papier dabei; ein Taschentuch oder Zeitungspapier geht auch, und in manchen Ländern deren Papiergeld. Das gebräunte Papier kommt anschliessend nicht in das Klo. Das schwarze Loch ist bloss daumendick und täte sofort verstopfen. Der Arschwisch kommt in den nebenan stehenden Korb. Also, da kommt das Gebrauchte rein; das ist NICHT der Papierspender.

Das wäre jetzt der Idealfall gewesen. Oft hat das Toilettehäuschen kein Schloss an der Tür, oder keine Tür. Oder weniger als vier Wände. Manchmal hat sie kein Wasser, dafür ist es bereits vollgeschissen. Nicht beirren lassen, das ist vermutlich landestypisch. In diesem Fall hockst du dich gescheiter in den Strassengraben und lässt den Monsun spülen. Eine finstere Hausecke oder ein Gebüsch gehen auch.

20. Dezember 2010

Morgen ist Mondfinsternis

Wie wir alle wissen, wird morgen wieder einmal eine Mondfinsternis veranstaltet. Wer zugucken will, muss während dem Zmorgen nach Nordwesten schauen. Dort wird der Mond als schmale Sichel untergehen.
So eine Mondfinsternis ist eigentlich eine feine Sache. Da verschwindet der Vollmond für einige Stunden vom Nachthimmel. Die ausserfahrplanmässige Dunkelheit nutze ich gerne, um meine Müllsäcke dem Nachbarn in den Garten zu stellen. Und mir auf dem Rückweg noch seine Schneeschaufel auszuleihen. Aber leider geht das Morgen schlecht. Wenn die Mondfinsternis beginnt, beginnt auch schon die Morgendämmerung.

neulich: Sex-Spielzeug vom Migros?

Neulich haben sie mir an der Migros-Kasse so ein hellblaue Papierbrieflein mitgegeben. „OCEAN MANIA“ steht drauf und es sind einige fischartige Gestalten abgebildet. Ich habe die Brieflein immer brav gesammelt und wollte sie dann zu Weihnachten meinem Göttimeitli schenken.

Heute habe ich mal ganz gwunderig so ein Briefli geöffnet. Oh Schreck - was sah ich da: Sex-Spielzeug. Eine Vielzahl von genoppte Schwengeln, kitzligen Rubblern und wuschigen Saugrüsseln. Als Weinachtsgeschenk eignet sowas wohl kaum...
Aber laut dem Text auf der Rückseite soll es sich hierbei um harmloses Meeres-Getier handeln. Ja, ja - wer's glaubt!

18. Dezember 2010

Schwyz: Fondue-Nostalgie-Fahrt auf den Rigi

Gestern Abend machten wir eine „Fondue-Nostalgie-Fahrt“ auf den Rigi. Nun, manch einer denkt sich wohl: Bei Nacht und Schneegestöber auf einen Aussichtsberg, öhm, was soll das? Aber ich kann allen sagen; es war wunderschön. Und sau-romantisch.

Durch massenhaft Neuschnee kämpfte sich der alte Triebwagen auf den Gipfel. Oben auf Rigi Kulm war es dann etwas schattig und zugig, so um -15° und heftiges Schneetreiben. Wir machten dennoch einen kleinen Spaziergang. Der Schnee knirschte unter meinen Schuhen und Frau G. bewarf mich mit Schneeknollen.
Im Innern des historischen Bahnwagens war es mollig warm geheizt, um nicht zu sagen höllisch heiss. Das Fondue mundete und der anschliessende Kuchen auch. Bloss von der grandiosen Aussicht war nichts zu sehen, nur finstere Nacht und polarige Schneeflocken.

16. Dezember 2010

Geflügel im Storenkasten

Wenn ich zum Fenster hinaus schaue, so sehe ich meine Store; eine Rafflamellenstore aus Aluminium. Gebördelt und mit Gummidichtungen. Sie hängt die meiste Zeit teilnahmslos im Storenkasten. Bloss an heissen Sommertagen bequemt sie sich ab und zu mal raus. Aber darum geht’s jetzt nicht.
Heute musste ich beobachten, wie sich etwas im Storenkasten versteckte. Sofort legte ich mich auf die Lauer und wollte das Tier fotografieren, sollte es wieder zum Vorschein kommen. Und tatsächlich, nach kurzer Zeit kam es raus. Es war aber blitzschnell, so dass ich es nicht auf ein Foto bannen konnte. Ich konnte es aber klar und deutlich sehen: ein Vogel. Nicht das ich etwas gegen Geflügel hätte, nein, aber nicht in meinem Storenkasten. Ich kenne das von früher. Anfangs versteckt sich da eines, und dann ein zweites. Und dann machen sie zahlreichen Nachwuchs. Winzigkleine, flauschige Vögelein. Die aber machen Dreck wie eine Büffelherde.

Das Vogelvieh war insgesamt wohl graublau. Am Bauch aber gelb wie ein Löwe und an der Seite gestreift wie eine Hyäne. Die Grösse etwa wie ein Huhn; mindestens. Und es hatte kräftige Krallen und einen spitzen Schnabel. Zudem hat der Raubvogel böse geschaut, sehr-sehr böse, wie ein Geier; oder ein Adler. Mit lauten Geschrei und heftigen Armwedeln gelang es mir dann, das Untier zu verscheuchen. Ich befürcht aber, es kehrt zurück. Und dann wohl nicht alleine...