Am europäischen Bahnhof Sirkeci endeten früher der legendäre Orient-Express und die anderen Fernzüge aus Paris, Budapest oder Genf.
Der Sirkeci-Bahnhof ist ein Kopfbahnhof im klassizistischen Stil des späten 19. Jahrhunderts. Seine prächtige Fassade zeigt zum Bosporus hin, doch der Eingang ist aber ums Eck herum - und alles andere als prächtig.
Der Bahnhof hat nur vier Bahnsteige, denn ursprünglich war er bloss als Zwischenlösung gedacht. Man wollte einen richtig grossen Hauptbahnhof bauen, was dann aber nie geschehen ist.
Gleich vor dem Sirkeci Bahnhof ist die alte Verladestelle, von wo früher die Züge mit Fähren über den Bosporus transportiert wurden. Aber auch hier ist alles geschlossen und verwahrlost.
Der Bahnhof Haydarpaşa steht drüben in Asien und direkt am Bosporus. Es ist ein prachtvoller Kopfbahnhof mit sieben Bahnsteigen. Von hier starteten einst die Züge nach Teheran, Bagdad und Damaskus. Nachdem 2009 das Dach brannte, stellte man nach und nach den Bahnverkehr ein.
Heute nutzt man den Bahnhof als Abstellplatz für ausrangierte Züge; alle vollgeschmiert und mit eingeschlagenen Fensterscheiben. Alles ist geschlossen. Ich laufe den Absperrungen entlang auf die Vorderseite. Das kleine Café ist noch da und müht sich durch den Alltag.
Hinter der Absperrwand find ich auch noch die alte Dampflock. Ein kümmerliches Überbleibsel der glanzvollen Zeiten.