Irgendwann erreichen wir den mittelalterlichen Meidan-e-Immam (n32.6573, e51.6776), den prachtvollen und riesengrossen Platz, der insgeheim das Zentrum der persischen Welt darstellt. Es sind immer noch Nowruz-Ferien und deshalb unglaublich viele Besucher hier. Es müssen Zehntausende sein. Die Kinder spielen mit Ballons und Seifenblasen, die Jugendlichen balzen und die älteren Herrschaften spazieren und shoppen. Und viele picknicken auf dem Rasen und unter den Frühlings-Bäumen.
Immer wieder werden wir angesprochen. «Willkommen in Isfahan» und «vielen Dank das sie uns besuchen».
Der Bazar platzt fast vor lauter Besucher. Richtige Menschenmassn sind unterwegs. Und die Massen tun nicht nur schauen, nein, die kaufen auch. Goldschmuck, Gewürze, Geschirr, Gemüse. Wir kaufen auch etwas: Faludeh mit Vanille- und Safraneis. Die Faludeh-Spaghetti schwimmen in Zitronensaft und das Eis zieht lange Fäden bevor es schmilzt. Einzigartig gut.
Am späten Nachmittag schlendern wir zur „Si-o-se Pol“ (n32.6446, e51.6675), der 33-Bogen-Brücke. Auch hier sind Menschenmassen unterwegs. Und wir die einzigen Ausländer. Viele schütteln uns die Hand und heissen uns willkommen. Andere machen Fotos von uns. Manche heimlich, andere scharen sich gleich i Rudel um uns. Die Leute sind enorm liebenswert und freundlich. Sowas erlebt man andernorts wohl kaum noch.
Der Fluss hat zwar ein wenig Wasser, aber nur weil sie ihn mit Sandsäcken gestaut haben. Früher sassen wir oft und gerne unter den Brückenbogen und tranken Tee, während das Wasser vorbeirauschte. Jetzt gibt es hier kein Teehaus mehr, und kein Wasser mehr. Schade.
Ich trinke ja nur ganz selten mal ein Bier. Hier im Iran aber schon, heute ein „HeyDay“, alkoholfrei und mit Pfirsichgeschmack. Isch huere gut.