24. November 2015

Ligurien: mein Zuhause in Ganovia

Genova: Die nächsten paar Tage wohne ich hier in Genua im “Albergo Acquaverde”. Das Hotel hat zwar keine Sterne, steht aber gleich neben dem Bahnhof. Mein Zimmer ist im vierten Stock, strassenseitig, und glänzt mit unscheinbarem Luxus. Es hat ein Fenster – seit Malta, weiss ich dass das nicht immer so ist – ein Stuhl, ein Fernseher und eine grosse „Minibar“ komplett ohne Inhalt.

Die Etage scheint früher einmal zu einer luxuriösen Stadtvilla gehört zu haben. Die Marmorböden und Stuckdecken zeugen noch davon. Dann hat jemand die opulenten Räume mit Gipswänden und Plastiktüren in viele kleine Hotelzimmer unterteilt. Architektonisch fragwürdig, aber finanziell durchaus lohnend. Mein Einzelzimmer kostet bloss 35 Euro, inklusive einer Steckdose und einem Beutelchen mit einer Duschhaube.

Gestern habe ich dann noch gleich einen ersten Stadtspaziergang gemacht. Ich wollte mir einen Stadtplan besorgen, einen mit Metro und Buslinien und so, nicht nur mit eingezeichneten Sehenswürdigkeiten und McDonald’s. Also schlenderte ich Richtung Altstadt, schaute dies und das an, und landete schlussendlich am Alten Hafen. Und da ist dann auch die Touristeninformation und macht mich wunschlos glücklich.

Auf dem Rückweg schlängle ich mich durch die schmalen Gassen der Altstadt und mitten durchs Immigranten-Quartier. Marokkanische Restaurants, senegalesische Frisöre und indische Telefonshops. Es tönt und riecht wunderbar. Da gefällt es mir...
Als ich im Hotel zurück bin ist es Abend und stockfinster. Ich freu mich auf morgen: Frühstücksbuffet und Würdigkeiten ansehen.

Im Lift hängt ein Warnschild: Wer hier drinnen raucht, wird mit einer Busse von 27,50 bis 275 € bestraft - kann man da auswählen?

23. November 2015

Ligurien: nach Genova Piazza Principe

Heute fahre ich nach Genua - mit der Bahn. Frau G. arbeitet gleich neben dem Bahnhof Luzern, was mir die Anreise dahin vereinfacht.
Der Zug nach Milano ist fast leer, alle anderen Fahrgäste sind Chinesen. Kleinwüchsige Mädchen mit schulterhohen Koffern. Alle quasseln unablässig in ihr Telefon. Erst weiss ich nicht, was sie da tun, dann aber kapier ich's; die schreiben Tagebuch - mit chinesischer Spracherkennung!
Dann hat die eine ihre Mutter am Telefon. Ich winke in in die Kamera und ihre Mutter in China strahlt wie die aufgehende Sonne. Und alle kugeln sich vor Freude.

Unser Zug zuckelt gemütlich durchs Tessin südwärts. In Chiasso begrüssen wir Italien mit einem zwanzigminütigen Stillstand; Lokwechsel und Personenkontrolle. Eine Stunde später erreichen wir Milano Centrale. Umsteigen in den „Freccia Bianca“. Ich habe keine Zeit für den geplanten Wurstbrotkauf, also geht’s hungrig weiter nach Genova. Mein Bahnwagen ist halb leer und riecht nach Salami-Pizza!

Die Po-Ebene liegt, wie meistens im November, im dichten Nebel. Die Pappeln strecken ihre blattlosen Äste in die Luft, als ob sie sich ergeben wollten. Die Felder sind graubraun und abgestorben. Und manche Bahnhöfe auch.

Wir erreichen auf die Minute pünktlich Genova Piazza Principe, einen der beiden grossen Bahnhöfe Genuas. Bei einigen Mitreisenden kommt noch kurz Panik auf, weil sich eine Tür umsverrecken nicht öffnen lässt. Ich steige am anderen Wagenende aus – ist mir doch egal.

Das Bahnhof-Hauptgebäude ist ein prächtiger Prunkbau mit viel Marmor und steinernen Götterfiguren über dem Portal. Die Unterführung erinnert zwar ein wenig an einen Abwasserkanal, aber vielleicht irritiert mich da auch bloss der Geruch. Wie auch immer – mein Hotel steht gleich gegenüber.

Luzern-Milano; SBB EuroCity 153, 4:03 h, 2.Klasse, 9 Euro
Milano-Genova; Trenitalia FrecciaBianca 35777, 1:30 h, 2.Klasse, 9 Euro

20. November 2015

Aufwölbungen im Bereich der Stossfugen

Wer zuhause einen Laminatboden hat, kennt die Probleme mit den sich abzeichnenden Fugen. Hier ein Beispiel-Foto dieser Aufwölbungen im Bereich der Stossfugen: Wahrlich kein schöner Anblick.

Ursache ist meist die unsachgemässe Pflege des Laminatbodens. Laminat ist ja ansich ausgesprochen pflegeleicht. Nichtanhaftende Verschmutzungen können ganz einfach mit dem Besen oder Staubsauger entfernt werden. Anhaftende Verschmutzungen, wie Fettflecken, Schuhabrieb und dergleichen, werden mit einem nebelfeuchten Wischtuch aufgenommen. Wichtig ist hierbei zu beachten, dass keine Nässe stehen bleibt. Denn wenn Feuchtigkeit in die Fugen eindringt, kann das Laminat aufquellen. Und dann ergibt sich genau ein solches Schadensbild wie auf dem obigen Foto.
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19. November 2015

meine Mortadella

Ihr kennt das doch auch? Da liegt schon seit zwei Wochen eine fingerdicke Scheibe Mortadella im Kühlschrank. Das Rosa der Wurstmasse ist einem stumpfen bräunlich gewichen und glänzt jetzt klebrig. Der angetrocknete Rand wölbt sich nach oben. Dafür sind Fettaugen eingefallen und milchig trüb. Einzig die angeschnittenen Pfefferkörner sehen aus wie immer; wie Warzen.

Frühstück ist fertig.

18. November 2015

ohne Visum nach Russland?

Gestern las ich in der Zeitung, dass im Mai 2016 in Russland die Eishockey-Weltmeisterschaft stattfindet. Eishockey-Weltmeisterschaft! Das könnte vielleicht wieder eine visumfreie Einreise bedeuten. So wie letztes Jahr an der Eishockey-Weltmeisterschaft in Belarus.
Gleich mal nachschauen.

Im Kleingedruckten finde ich dann den entscheidenden Hinweis: Visumfreie Einreise; ja - aber bloss für die Spieler und Betreuer. Nicht für uns Zuschauer, leider.
Schade, ich wäre gerne nach Russland gereist, da war ich nämlich noch nie...

17. November 2015

Genua – die Hafenschlampe

Hässlich und dreckig sei Genua, sagen die meisten Durchreisenden. Eine billige Hafenschlampe. Ich war ja schon mehr als fünfzigmal in Genua – aber immer nur im Hafen, noch nicht einziges mal in der Stadt. Mehr als das Strassen-Chaos und die Fährschiffe nach Afrika habe ich von Genua noch nicht gesehen.

Also werde ich demnächst mal hinfahren und mir dieses Genua etwas genauer anzuschauen. Ausserdem ist es ja November und ich täte noch etwas Sonne, Strand und Meer vertragen.
Sollte ich in Genua etwas Interessantes sehen, täte ich dann berichten. Mal schauen...