25. Februar 2015

quer über den weissen Jura

Pontarlier. Über Nacht hat es wieder geschneit. Ein Schneepflug pflügt durch den Schnee. Wir brummen dem Doubs entlang. Die Welt ist schwarzweiss, Tannen und ab und zu ein Bauernhof, sonst ist alles schneeweiss.

Kurzer Halt am Bahnhof Gilley. Da waren wir im letzten Sommer und damals war es brütend heiss. Jetzt nicht. Zwei Spuren im Schnee verraten, dass heute oder vielleicht gestern ein Zug vorbei fuhr.

Auf einsamen Nebenstrassen fahren wir weiter nordwärts. Menschenleere Tannenwälder. Dann hinunter ins Tal des Dessoubre. Aufs Mal kein Schnee mehr. Dafür sind die Bäume mit giftgrünem Moos überwachsen. Wie im Regenwald.
Dazwischen hockt ein Tier, vermutlich ein Waschbär und später sehen wir auch noch einen Fuchs.

In Saint-Hippolyte wenden wir und fahren wieder hinauf auf die Jurahöhen. Ein letztes Mal über den Doubs und hinüber nach Saignelégier. Und nachhause.

24. Februar 2015

Expedition nach West-Sibirien

La Brévine liegt im Neuenburger Jura und direkt an der Grenze zu Frankreich. Bis vor etwa 150 Jahren gehörte die Gegend sowohl zur Schweiz als auch zu Preussen. Interessant, aber noch lange kein Grund hinzufahren. Und schon gar nicht mitten im Winter. Doch wir hatten grad Zeit und wollten etwas ausflügeln.

Beim losfahren wussten wir noch nicht wohin. Hauptsache in den Winter, in den Schnee. Weg von diesem bräunlichen Plotsch. Hinter Bern begann es zu schneien und dann ging es bergauf. Alles um uns schneeweiss. Wie in der Tundra. Frost und sehr viel nichts. Und dann waren wir in La Brévine.

Das Dorf ist bekannt als das „Sibirien der Schweiz“. Hier wird es manchmal richtig kalt. Der Rekord liegt bei –41,8°C, wie eine Tafel neben der Kirche prahlt. Heute aber nicht, bloss laue null Grad.
Kaum Menschen unterwegs. Alle die wir sehen, räumen Schnee. Schneeräumung scheint hier ein wichtiger Erwerbszweig zu sein?

Wir kaufen uns etwas Proviant und rollen weiter durch die Polarlandschaft. Im französischen Pontarlier schlagen wir dann unser Nachtlager auf. Der Schnee ist pampig und nur noch kniehoch. Es bläst eine frische Bise. Kein Sonnenuntergang, dafür eine mondlose Nacht.

In der Nacht höre ich einen Eisbären knurren und seine kalten Füsse spüre ich auch.
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23. Februar 2015

der Muger sei eine eklige Drecksau

Neulich beschimpfte mich jemand als „grusige Sau“ und „echt eklig“, und so weiter. Und das nur, weil ich erzählte, ich trüge auf Reisen immer schwarze Unterhosen, damit ich die braunen Bremsspuren mit einem Kugelschreiber übermalen könne.
Stimmt ja gar nicht! Ich benutze nämlich immer einen schwarzen Edding.
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21. Februar 2015

am Samstag

Heute tue ich nichts schreiben.

Ich könnte schon wenn ich wöllte, aber – öööhm - nein.
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20. Februar 2015

wir haben Nachwuchs bekommen

Gestern hat ein Bänz gelammert. Zwillinge, ein schwarzes und ein weisses. Bezüglich der Vaterschaft stellen sich da natürlich einige Fragen. Aber einers ist sicher - es war ein Schwarzer.

Ein schwarzes und ein weisses Lamm. Warum eigentlich nicht zwei graue? Oder zwei gestreifte - oder dürfen das nur die Zebra? Myschteriöööös.
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19. Februar 2015

Tipps fürs Tintenfischen

Es war ein regnerischer Tag, damals an der türkischen Südküste, als ich den Angelhaken fand. Es war auch noch etwas Schnur dran und so kam ich auf die Idee damit zu fischen. Ein Kaugummi an den Haken und einfach ins Wasser geworfen. Und schon nach kurzer Zeit zappelte etwas daran. Ich zog den Fang heraus – und es war ein Tintenfisch!

Eigentlich wollte ich das Tier wieder ins Wasser werfen. Doch der Tintenfisch wehrte sich wie eine Handvoll Würmer. Er klammerte sich an meine Hand und ich kam nicht an seinen Mund um den Haken zu lösen. Was tun? Irgendwie totmachen und kochen.
Aber wie tötet man einen Tintenfisch, der sich an meiner Faust festgesaugt hat und umsverrecken nicht loslassen will? Erschlagen? Oder erwürgen? Kopfumdrehen, erstechen - oder?

Einen eigentlichen Kopf hat der Tintenfisch ja nicht, bloss viele Arme und einen Sack. Und zwei Augen. Grosse traurige Augen; und damit guckt er wie ein kleines Mädchen. Er tat mir leid, aber es hilft ja nichts. Ich steche mein Taschenmesser zwischen seine Augen. Immer wieder bis er nicht mehr zappelt. Dann klaube ich seine Saugnapf-Arme von meinen. Nun seine Innereien raus und ihn in Salzwasser kochen. Nach einer halben Stunde ist er gar. Kleinschneiden und mit etwas Gemüse zu einem Salat machen. Schmeckt gut, mein irrtümlicher Fang.