Die Landstrasse führt der Costa del Sol entlang. Schöne Landschaft und viele Ferienhäuser. Manche im Rohbau eingeschlafen. Am Mittag erreichen wir Málaga und fahren direkt in das Gewerbegebiet hinter dem Flughafen. Hier wollen wir unseren Möbelwagen unterstellen. Hier wimmelt es von Parkplätzen und Einstellhallen, aber ich suche einen bestimmten. Im Büro empfängt mich eine Frau mit der Konsistenz einer Qualle. Sie spricht hervorragend spanisch; ich kein Wort. Doch wir verstehen uns prima. Alles OK.
Wir fahren an den Strand von Torremolinos. Sonne-Sand-Meer-Palmen, wie in der Karibik, aber kaum Leute. Ein Fischer liegt im Liegestuhl und fischt nach Fischen. Ein drahtiger Mann mit einem weissen Schlapphut joggt durch den Sand, vorbei an einigen prallen Frauen, die ungeniert ihre Drüsen sonnen. Die Strandkneipe hält schon Winterschlaf. Eindeutig Nebensaison.
So nebenbei und ganz zufällig bemerke ich, dass unser Flug gar nicht morgen, sondern erst zwei Tagen später abhebt! Auch gut – machen wir halt noch ein wenig Strandurlaub.
Auf dem Camping Fuengirola finden wir inmitten skandinavischer Wohnmobile eine Bleibe. Im Geäst zwitschern die Spatzen und im Hintergrund hört man das Meeresrauschen. Oder den Feierabendverkehr?
Ein Bergler auf Abwegen. Der Schweizer Weltenbummler, Klugscheisser und Sapperlot berichtet von weltweit und zuhause. Ein Reiseblog.
4. November 2014
3. November 2014
Gibraltar: Felsen, Affen und Engländern
Aus der Ferne sieht Gibraltar wie ein gekippter Felsblock aus. Eine Seite ist ganz steil und karg, die andere etwas weniger. Fast rundherum das Meer und auf allen Felsvorsprüngen hocken Kanonen und Antennen. Gibraltar ist ein britischen „Überseegebiete“ und gehört nicht zum Vereinigten Königreich Großbritannien, untersteht ihm aber. Ist also eigentlich eine britische Kolonie…
Da wo die „Kolonie“ Gibraltar an Spanien grenzt, ist auch der Flughafen und quer über die Flugpiste die einzige Zufahrtsstrasse. Die Autokolonne an der Grenze ist mindestens lang wie Gibraltar. Obwohl beide Länder in der EU sind, kontrollieren sie sich scharf und argwöhnisch.
Nach einer knappen Stunde anstehen dürfen wir in Gibraltar einreisen. Ennet dem Flugfeld beginnt ein wüstes Durcheinander von Häusern. Jeder taschentuchgrosse Fleck Land ist bebaut. Dicke Festungsmauren, Schiessscharten und alte Kanonen. Die Strassen sind schmal und kurvig und britisch. Dennoch fährt man ganz normal rechts!
Wir quetschen uns durch die Stadt hindurch bis ans Südende der Insel. Was uns da als erstes ins Auge sticht, ist die neue Ibrahim-al-Ibrahim-Moschee. Und eine dicke Kanone, die die vorbeifahrenden Schiffe grüsst. Schöner Ausblick nach Afrika. Hinter uns der Affen-Felsen, vor uns der alte Leuchtturm.
Wir fahren die steile Ostküste entlang. Die Strasse führt stellenweise durch einen alten Militär-Tunnel. Überhaupt sehen wir überall Schiessscharten und Stolleneingänge. Der Berg scheint recht löchrig zu sein?
Wir schauen uns noch dies und das an und fahren dann wieder über die Flugpiste Richtung Ausgang. Der Stau ist hier nicht mehr so lang, dafür aber fünfspurig. Hat uns gut gefallen - dieses Gibraltar.
Nach wenigen Kilometern finden wir im "Puerto Sotogrande" einen ganz netten Übernachtungsplatz neben einer Ferienanlage. Wegen der Zeitumstellung scheint die Sonne heute eine Stunde länger. Aber eine Regenwolke macht diesen Vorteil schon bald zunichte.
Nach einer knappen Stunde anstehen dürfen wir in Gibraltar einreisen. Ennet dem Flugfeld beginnt ein wüstes Durcheinander von Häusern. Jeder taschentuchgrosse Fleck Land ist bebaut. Dicke Festungsmauren, Schiessscharten und alte Kanonen. Die Strassen sind schmal und kurvig und britisch. Dennoch fährt man ganz normal rechts!
Wir quetschen uns durch die Stadt hindurch bis ans Südende der Insel. Was uns da als erstes ins Auge sticht, ist die neue Ibrahim-al-Ibrahim-Moschee. Und eine dicke Kanone, die die vorbeifahrenden Schiffe grüsst. Schöner Ausblick nach Afrika. Hinter uns der Affen-Felsen, vor uns der alte Leuchtturm.
Wir fahren die steile Ostküste entlang. Die Strasse führt stellenweise durch einen alten Militär-Tunnel. Überhaupt sehen wir überall Schiessscharten und Stolleneingänge. Der Berg scheint recht löchrig zu sein?
Wir schauen uns noch dies und das an und fahren dann wieder über die Flugpiste Richtung Ausgang. Der Stau ist hier nicht mehr so lang, dafür aber fünfspurig. Hat uns gut gefallen - dieses Gibraltar.
Nach wenigen Kilometern finden wir im "Puerto Sotogrande" einen ganz netten Übernachtungsplatz neben einer Ferienanlage. Wegen der Zeitumstellung scheint die Sonne heute eine Stunde länger. Aber eine Regenwolke macht diesen Vorteil schon bald zunichte.
1. November 2014
Marokko: rotweisse Landsleute
Wo man hinkommt - andere Schweizer sind auch schon da.
Und dieser hier kopiert sogar unser Muger-Streifenmuster.
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Und dieser hier kopiert sogar unser Muger-Streifenmuster.
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31. Oktober 2014
Marokko: leichtes Augenschwitzen meinerseits
Da wir direkt vor dem Hafen-Tor übernachtet haben, sind wir schon da. Wir tauschen unseren Buchungs-Code gegen richtige Billets und fahren dann in den Hafen. Die Polizei- und Zollkontrolle dauert nur einen Augenblick. Anschliessend wird unser Möbelwagen noch geröntgt – alles OK.
Am Quai sind wir die ersten Passagiere und ganz vorne. Hätten wir gewusst, dass wir bei den Kontrollen so zügig durchkommen, wären wir vielleicht etwas später aufgestanden. Also tun wir erst einmal frühstücken und duschen. Dann warten.
Schon bald biegt unser Schiff um die Mole. Es heisst „Ciudad de Malaga“ und ist ausgesprochen hässlich.
Hinter uns hat sich mittlerweilen eine Kolonne von zwei Fahrzeugen gebildet. Um halb zehn fahren wir aufs Fährschiff. Nach uns werden noch eine Handvoll Lastwagen-Anhänger hineingestellt und einige verspätete Passagiere eilen noch herbei. Um zehn sollte es losgehen, als wir dann ablegen, ist es dann allerdings schon Mittag.
Ich stehe an der Reling und schaue wehmütig, wie Afrika immer kleiner wird. Währenddessen liegt Frau G. auf einem Sofa und döst.
Aussen mag unser Schiff vielleicht hässlich ausschauen, aber innen versprüht es den Charme eines kaukasischen Irrenhauses. Alles ist fest verschraubt und aus Plastik. Aber sehr grosszügig, für uns zwanzig Passagiere!
Seltsamerweise landen wir pünktlich in Algeciras. Rasch sind wir von Bord und in Spanien. Als ich vom Schiff aus Gibraltar anschaute, fiel mir ein: Da war ich noch gar nie! Warum also nicht mal hinfahren?
Am Quai sind wir die ersten Passagiere und ganz vorne. Hätten wir gewusst, dass wir bei den Kontrollen so zügig durchkommen, wären wir vielleicht etwas später aufgestanden. Also tun wir erst einmal frühstücken und duschen. Dann warten.
Schon bald biegt unser Schiff um die Mole. Es heisst „Ciudad de Malaga“ und ist ausgesprochen hässlich.
Hinter uns hat sich mittlerweilen eine Kolonne von zwei Fahrzeugen gebildet. Um halb zehn fahren wir aufs Fährschiff. Nach uns werden noch eine Handvoll Lastwagen-Anhänger hineingestellt und einige verspätete Passagiere eilen noch herbei. Um zehn sollte es losgehen, als wir dann ablegen, ist es dann allerdings schon Mittag.
Ich stehe an der Reling und schaue wehmütig, wie Afrika immer kleiner wird. Währenddessen liegt Frau G. auf einem Sofa und döst.
Aussen mag unser Schiff vielleicht hässlich ausschauen, aber innen versprüht es den Charme eines kaukasischen Irrenhauses. Alles ist fest verschraubt und aus Plastik. Aber sehr grosszügig, für uns zwanzig Passagiere!
Seltsamerweise landen wir pünktlich in Algeciras. Rasch sind wir von Bord und in Spanien. Als ich vom Schiff aus Gibraltar anschaute, fiel mir ein: Da war ich noch gar nie! Warum also nicht mal hinfahren?
30. Oktober 2014
Marokko: quer durch Tanger
In dieser Nacht hat es geregnet. Und wie! Am Morgen ist alles pflotschnass und feuchtgrau. Einzig unsere Katze ist draussen unterwegs gewesen. Zum gemeinsamen Frühstück bringt sie gleich fünf hungrige Kumpel mit. Die lassen wir aber nicht rein.
Heute ist unser letzter Tag in Marokko, also los. Kurz nach dem Mittag sind wir bei der Herkules-Grotte. Die ist zu, auch alle Strassencafés und die Zufahrtstrasse dahin. Gut, dann fahren wir halt zum Leuchtturm am Cap Spartel.
Für einen Moment scheint die Sonne. Wir setzen uns in eine Gaststätte und essen Chawarma. Dann kommen wieder dunkle Wolken und wir fahren nach Tanger zum Einkaufen. Der Marjane verkauft sogar spanischen Schinken!
Aus einer Laune heraus fahren wir mitten durch die Millionenstadt Tanger. Schön hier, wie eine französische Mittelmeerstadt: Stockender Kolonnenverkehr. Dann immer an der Küste entlang bis zum Hafen Tanger Med.
Unser Schiff fährt erst morgen Vormittag. Die Zeit nutzen wir und schauen uns den nagelneuen Bahnhof Tanger Med an. Beeindruckend; aber in der Bahnhofhalle sind erst zwei Geleise fertig, der Rest ist noch Rohbau.
Wir übernachten in der Nähe der Hafen-Einfahrt. Nicht besonders malerisch, aber mit einem grandiosen Sonnenuntergang und praktisch. Morgen sollten wir um sieben am Check-in sein, nur ein kurzer Spaziergang von hier.
Heute ist unser letzter Tag in Marokko, also los. Kurz nach dem Mittag sind wir bei der Herkules-Grotte. Die ist zu, auch alle Strassencafés und die Zufahrtstrasse dahin. Gut, dann fahren wir halt zum Leuchtturm am Cap Spartel.
Für einen Moment scheint die Sonne. Wir setzen uns in eine Gaststätte und essen Chawarma. Dann kommen wieder dunkle Wolken und wir fahren nach Tanger zum Einkaufen. Der Marjane verkauft sogar spanischen Schinken!
Aus einer Laune heraus fahren wir mitten durch die Millionenstadt Tanger. Schön hier, wie eine französische Mittelmeerstadt: Stockender Kolonnenverkehr. Dann immer an der Küste entlang bis zum Hafen Tanger Med.
29. Oktober 2014
Marokko: Brückentag und Elefantenfurz
Heute in aller Frühe habe ich die Fähre nach Spanien gebucht. In zwei Tagen fährt sie. Also machen auch wir uns auf den Weg, noch sind es einige hundert Kilometer.
Wir fahren auf der Landstrasse und nicht auf der Autobahn, weil wir – also eigentlich ich - unterwegs noch einige Brücken anschauen müssen. Und zwar die beiden alten Hängebrücken über das Oued Ykem und über das Oued Cherrat.
Beide Brücken wurden 1919-22 vom französischer Ingenieur und Industrieller Ferdinand Arnodin gebaut. Sie sind baugleich und ihre die Spannweite beträgt gut 100 Meter. Es sind „typisch französische“ Hängebrücken mit zusätzlichen Schrägseilen.
Für uns geht es weiter nach Norden in die Gegend östlich der Hauptstadt Rabat. Hier wird zurzeit die neue Stadtautobahn Rabat-Salé gebaut; mehr als vierzig Kilometer neue Strasse entstehen.
Die neue Bouregreg-Brücke (N33.9389, W6.7599) wird das neue Tor zur Hauptstadt. Die beiden Pylonen sind knapp 200 Meter hoch und die Spannweite beträgt 380 Meter. Seit dem vergangenen August sind sie fertig und nun werden die Fahrbahnplatten betoniert und die Schrägseile montiert. Geplant vom französischen Architekturbüro Strates, gebaut von einem chinesischen Baukonzern.
Wir schauen uns die Baustelle an, dann fahren wir dem Fluss „Bou-Regreg“ entlang. Das Flusstal ist sehr idyllisch – aber hier befinden sich auch die Mülldeponien der Stadt. Manche Kehricht-Laster sparen sich anscheinend den weiten Weg dahin und kippen schon vorher ab!
Heute übernachten wir in Moulay-Bousselham. Auf dem Camping treffen wir ein Pärchen aus Australien. Sie sind mit einem Campingbus hier. «eine weite Anreise» sage ich, doch sie fuhren bloss von England hierher.
Am Abend veranstalten sie wieder einen dieser grossartigen Sonnenuntergänge. Zudem läuft uns eine Katze zu. Sie liegt auf meinem Schoss und schnurrt zufrieden. Und stinkfurzen tut sie wie ein Elefant.
Wir fahren auf der Landstrasse und nicht auf der Autobahn, weil wir – also eigentlich ich - unterwegs noch einige Brücken anschauen müssen. Und zwar die beiden alten Hängebrücken über das Oued Ykem und über das Oued Cherrat.
Beide Brücken wurden 1919-22 vom französischer Ingenieur und Industrieller Ferdinand Arnodin gebaut. Sie sind baugleich und ihre die Spannweite beträgt gut 100 Meter. Es sind „typisch französische“ Hängebrücken mit zusätzlichen Schrägseilen.
Für uns geht es weiter nach Norden in die Gegend östlich der Hauptstadt Rabat. Hier wird zurzeit die neue Stadtautobahn Rabat-Salé gebaut; mehr als vierzig Kilometer neue Strasse entstehen.
Die neue Bouregreg-Brücke (N33.9389, W6.7599) wird das neue Tor zur Hauptstadt. Die beiden Pylonen sind knapp 200 Meter hoch und die Spannweite beträgt 380 Meter. Seit dem vergangenen August sind sie fertig und nun werden die Fahrbahnplatten betoniert und die Schrägseile montiert. Geplant vom französischen Architekturbüro Strates, gebaut von einem chinesischen Baukonzern.
Wir schauen uns die Baustelle an, dann fahren wir dem Fluss „Bou-Regreg“ entlang. Das Flusstal ist sehr idyllisch – aber hier befinden sich auch die Mülldeponien der Stadt. Manche Kehricht-Laster sparen sich anscheinend den weiten Weg dahin und kippen schon vorher ab!
Heute übernachten wir in Moulay-Bousselham. Auf dem Camping treffen wir ein Pärchen aus Australien. Sie sind mit einem Campingbus hier. «eine weite Anreise» sage ich, doch sie fuhren bloss von England hierher.
Am Abend veranstalten sie wieder einen dieser grossartigen Sonnenuntergänge. Zudem läuft uns eine Katze zu. Sie liegt auf meinem Schoss und schnurrt zufrieden. Und stinkfurzen tut sie wie ein Elefant.
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