Weiter auf Spurensuche: Nach einem Jahr Krieg im Elsass war 1915 immer noch kein Sieg in Sicht. Die Soldaten hockten in ihren Schützengräben und schossen sich gegenseitig zu Krüppeln. Den deutschen Truppen stand vor allem die Festung Belfort im Wege. Ein schier uneinnehmbares Bollwerk. Und die Festung stand zudem 25 Kilometer hinter der Front – viel zu weit für die Kanonen. Und Bombenflugzeuge gab es damals noch keine.
Wegen eines Fehlers hatte die deutsche Marine zahlreiche Schiffskanonen übrig. Riesige Kanonen; Kaliber 38 cm und fast dreihundert Tonnen schwer. Allein das Rohr war zwanzig Meter lang und konnte fast 50 Kilometer weit feuern. Genau das richtige gegen die Festungen Belfort ‒ dachte man damals.
Also baute man im Herbst 1915 in einem abgelegenen Wald bei Zillisheim eine entsprechende Stellung; mit Versorgungstunnels, Magazinen, Generatoren und einer eigenen Eisenbahnlinie. Die Marinekanone, auch „Langer Max“ genannt, montierte man in eine Art halbrunde Betonwanne. Alles streng geheim und gut getarnt.
Im Verlauf des Jahres 1916 schossen sie damit 45-mal. Getroffen haben sie kaum etwas, aber die gigantischen Einschläge verbreiteten Angst und Schrecken. Man stelle sich mal vor, wie es ist, wenn eine mannshohe und 750 kg schwere Granate aus den Wolken fällt.
Schon nach wenigen Schüssen errechneten die Franzosen den Standort der Kanone. Aber soweit schiessen konnten sie nicht, und so blieb ihnen nur die Angst.
Vom „Langen Max“ konnte ich bloss noch wenige Überreste finden. Die unterirdischen Gänge sind teilweise mit Wasser vollgelaufen und die eigentliche Geschützstellung ist ein Kröten-Tümpel. Man erkennt bloss noch den obersten Rand der Betonkonstruktion. Alles andere haben die Zeit und der Wald verschluckt.
Ein Bergler auf Abwegen. Der Schweizer Weltenbummler, Klugscheisser und Sapperlot berichtet von weltweit und zuhause. Ein Reiseblog.
11. Juni 2014
10. Juni 2014
Elsass: Erster im Ersten Weltkrieg
Vor 100 Jahren war das Elsass ein Teil des Deutschen Kaiserreiches und es roch nach Krieg. An der Grenze fieberten die Armeen dem baldigen Krieg entgegen.
Am 2. August 1914 streifte eine deutsche Patrouille durch die französischen Wälder. Etwas ausserhalb des Dorfes Jonchery, unweit der Schweizer Grenze, wurden sie von einem französischen Posten entdeckt. Es kam zu einer Schiesserei und der Franzose Jules-André Peugeot wurde tödlich getroffen. Kurze Zeit später auch der Deutsche Albert Mayer.
Auf einen solchen Zwischenfall haben die Generäle nur gewartet; Tags darauf erklärten sie sich gegenseitig den Krieg und hetzten die Soldaten aufeinander los. Peugeot und Mayer gelten daher als die beiden ersten Toten des Ersten Weltkrieges.
Ganz in der Nähe der Schiesserei steht heute ein Denkmal (n47.5243, e7.0112) für den französischen Helden. Jules-André Peugeot war 21-jährig und wurde in seinem Heimatort Étupes (n47.5092, e6.8671), ganz in der Nähe, beerdigt.
Albert Mayer aus Magdeburg war 22-jährig und wurde auf dem deutschen Soldatenfriedhof in Illfurth (n47.6733, e7.2786) beerdigt; gemeinsam mit fast zweitausend Kameraden.
Nach dem Krieg brachten Patrioten etwas Erde von seinem Grab nachhause und stellten sie im norddeutschen Enger als Helden-Reliquie aus. Im nächsten August soll sie wieder zurück ins Elsass kommen – ein Kunstprojekt zum Gedenken odr so...
Am 2. August 1914 streifte eine deutsche Patrouille durch die französischen Wälder. Etwas ausserhalb des Dorfes Jonchery, unweit der Schweizer Grenze, wurden sie von einem französischen Posten entdeckt. Es kam zu einer Schiesserei und der Franzose Jules-André Peugeot wurde tödlich getroffen. Kurze Zeit später auch der Deutsche Albert Mayer.
Ganz in der Nähe der Schiesserei steht heute ein Denkmal (n47.5243, e7.0112) für den französischen Helden. Jules-André Peugeot war 21-jährig und wurde in seinem Heimatort Étupes (n47.5092, e6.8671), ganz in der Nähe, beerdigt.
Nach dem Krieg brachten Patrioten etwas Erde von seinem Grab nachhause und stellten sie im norddeutschen Enger als Helden-Reliquie aus. Im nächsten August soll sie wieder zurück ins Elsass kommen – ein Kunstprojekt zum Gedenken odr so...
9. Juni 2014
Elsass vor 100 Jahren
Ich habe Reiselust und grad ein paar Tage Zeit, also fahre ich ins Elsass. Ganz alleine. Und da hier vor genau Hundert Jahren der Erste Weltkrieg begann, will ich mich auf Spurensuche begeben.
Es nieselregnet, drum fahre ich erst einmal einkaufen.
Da es immer noch nässt, mache ich erst einmal eine Mittagspause in einer Waldlichtung. Es steht schon ein Auto da, sonst hätte ich das lauschige Plätzchen gar nicht gesehen. Ich parke daneben. Aus dem Auto schaut mich ganz erstaunt ein junges Pärchen an – wies scheint habe ich sie bei der Begattung unterbrochen. Die beiden stören mich nicht, ich esse eine Banane.
Ich erledige im Möbelwagen einige Haushaltsarbeiten. Und ich ersetze endlich die kranke Wasserpumpe. Letztes Jahr habe ich den Druckschalter provisorisch geflickt und nun rinnt er wieder. Zum Glück habe ich die neue Pumpe mit dabei.
Am Abend fahre ich in den Hafen von Dannemarie und übernachte neben dem alten Lokschuppen. Ganz ruhig hier, bloss auf wenigen Wohnbooten ist jemand zuhause. Die Wolken reissen auf und die Abendsonne sonnt durch die Baumwipfel.
Da es immer noch nässt, mache ich erst einmal eine Mittagspause in einer Waldlichtung. Es steht schon ein Auto da, sonst hätte ich das lauschige Plätzchen gar nicht gesehen. Ich parke daneben. Aus dem Auto schaut mich ganz erstaunt ein junges Pärchen an – wies scheint habe ich sie bei der Begattung unterbrochen. Die beiden stören mich nicht, ich esse eine Banane.
Am Abend fahre ich in den Hafen von Dannemarie und übernachte neben dem alten Lokschuppen. Ganz ruhig hier, bloss auf wenigen Wohnbooten ist jemand zuhause. Die Wolken reissen auf und die Abendsonne sonnt durch die Baumwipfel.
7. Juni 2014
Wiederkäuer mit ohne zwei Buchstaben
... wenn man beim Wort "Uhu" bloss zwei Buchstaben auswechseln tut, entsteht das Wort "Gnu"! Oder "Kuh" - wer hätte das geahnt?
Ich jedenfalls nicht.
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Ich jedenfalls nicht.
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6. Juni 2014
Schwedenofen im Schwedenofen
Es ist vielleicht jetzt nicht grad die richtige Jahreszeit, aber ich habe kürzlich in einer alten Illustrierten einen interessanten Artikel; Heizen im Auto.
Dem Zürcher Pascal Prokop war es in seinem alten Volvo 240 zu kalt. Deshalb hat er sich einen Ofen eingebaut. Einen Schwedenofen mit Kamin und allem Drum und Dran.
Die Behörden sollen vom gusseisernen Ofen statt des Beifahrersitzes wenig begeistert gewesen sein. Doch mangels eindeutigem Verbot mussten sie dem Holzofen aber zustimmen.
Nun kann er es C02-neutral qualmen lassen und kuschelig warm nächtigen.
Eine feine Sache, finde ich...
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Dem Zürcher Pascal Prokop war es in seinem alten Volvo 240 zu kalt. Deshalb hat er sich einen Ofen eingebaut. Einen Schwedenofen mit Kamin und allem Drum und Dran.
Die Behörden sollen vom gusseisernen Ofen statt des Beifahrersitzes wenig begeistert gewesen sein. Doch mangels eindeutigem Verbot mussten sie dem Holzofen aber zustimmen.
Bildquelle: Illustrierte |
Eine feine Sache, finde ich...
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5. Juni 2014
Weissrussland: Therapie für Ferrophilie
In Baranowitschi (oder Baranawitschy), aber eigentlich Баранавічы gibt es ein Eisenbahn-Museum (n53.1311, e26.0422). Da kann man, wenn man mag, Eisenbahnen anschauen. Alte und uralte.
Bestimmt über hundert Ausstellungsstücke sind zu bewundern und bestaunen. Lokomotiven, Eisenbahnwagen und allerhand Arbeitsmaschinen. Von Schienen-Mofas bis zu Kriegsmaterial. Sehr interessant.
Wir waren die einzigen Gäste und bekamen daher eine individuelle Führung und mussten – öööhm - durften mit einer Dräsine fahren. Und auf den Lokomotiven herumklettern.
Die Ausstellung ist direkt beim Bahnhof „Baranovitschi-Polesskiye“ und fast täglich geöffnet. Der Eintritt kostet nur ein paar wenige Rubel. Wer demnächst vorbeikommt, soll sich's angucken.
Wir waren die einzigen Gäste und bekamen daher eine individuelle Führung und mussten – öööhm - durften mit einer Dräsine fahren. Und auf den Lokomotiven herumklettern.
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