11. November 2013

Italien: Greenland ist tot

In einem schütteren Wäldchen nördlich von Milano verbirgt sich ein verlassener Freizeitpark. „Parco Greenland“ hiess er einst, eröffnet 1965. Nach langem und qualvollem Siechtum verstarb er vor einigen Jahren. Die Resten stehen seither untätig herum und werden vom Gestrüpp aufgefressen.

Das Areal ist recht grossflächig und leider von einem hohen Zaun umgeben. Nicht einfach da hineinzukommen, denke ich. Der Zufall und mein friedfertiges Erscheinungsbild ermöglichen es mir dennoch. Ich schlendere genüsslich übers Gelände. Die Bäume bewerfen mich mit buntem Laub, irgendwo bellt ein Köter; herrlich schön hier.

Von vielen Fahrgeschäften sind nur noch die Fundamente und einige Hinweisschilder übrig. Andere wiederum stehen noch komplett da. Fast betriebsbereit, einzig der schulterhohe Rasen müsst mal wieder geschnitten werden.
Vor der Go-Cart-Bahn hat’s neulich gebrannt. Und von der Park-Eisenbahn sind nur noch ein paar Schienen übrig, die Züge sind weg. Eigentlich schade, ich wäre gerne eine Runde mitgefahren.

Wer Greenland auch einmal anschauen möchte, muss sich sputen; man plant den Abriss. Dies allerdings schon seit mehreren Jahren.

9. November 2013

Italien: weiter geht's ...

Demnächst geht’s hier weiter mit meiner November-Norditalen-Reise. Zuerst will ich mir aber noch einige Sachen anschauen gehen

Ganz besondere Orte; wenn ich sie denn finden tue.

Wer mag, kann bis dahin bei der Frau G. ihrem Blog unsere BahnOst-Reise lesen. Odr so ...

8. November 2013

Italien: die klebrige Sonnenstube

Es ist ein nebligtrüb hier im Tessin; 6 Grad und Regen. Irgendwie habe ich mir die Sonnenstube der Schweiz anders vorgestellt. Wenigstens blässt mir aus der Heizung ein wenig Karibik entgegen. Hinter Chiasso sind die Berge und die Schweiz zu Ende. Und die Regenwolken auch. Sonne und blauer Himmel.
Die Autobahn zieht pfeilgerade gegen Süden. Auf einmal lauern quer über die Fahrbahn diese gläsernen Kassenhäuschen. Darin hocken übellaunige Geldknechte, die sich ein Vergnügen daraus machen, Sprachunkundige mit unflätigen Schimpfwörtern eindecken. Aber ich hab dich verstanden – du Aff.

Wie immer, mein erster Halt beim "Pavesi"; heute nennt sie sich „Autogrill“. 50-er Jahre Architektur; ein Tempel des Automobilverkehrs. Sinnlos schön. Innen eine Orgie aus braun, orange und hässlich. Ich stelle mich an den Tresen und trinke einen Caffè aus einer winzigen Tasse. Der Kaffee ist stark und der Tresen leicht klebrig.

Ich mag diese Gegend. Die Landschaft ist langweilig flach, und von hier bis Mailand überbaut mit einfältigen Mietskasernen, Industriehallen und Handlungen aller Art. Ein Siedlungsbrei, planlos hingekotzt. Dann fahre ich weg von der Autobahn und über Land. Unter einem grossen Werbeschild mit einem lachenden Sofa steht eine, für die Jahreszeit erstaunlich leichtbekleidete, Gunstgewerblerin. Sie zeigt mir ihre prallen Drüsen, ich nicke anerkennend. Häuser so weit mein Auge reicht; Aglo von Milano. Touristenfreie Zone. Auf einer Kreuzung haben sich zwei Autos getroffen; Totalschaden. Die Insassen stehen bleich am Strassenrand; scheint ihnen peinlich zu sein. Die Autobrösel bedecken die ganze Strasse. Es knirscht beim drüber fahren.
Die Bäume leuchten bunt in der Abendsonne. Wie in einem Fellini-Film. Manchmal gefällt mir Italien...

7. November 2013

rätselhaftes Auslandien

Wenn hier heute nix steht, dann darum, will ich kurzfristig nach Auslandien verreisen muss. Sobald ich dort Internet habe, schreibe ich etwas hinein. Wenn nicht, nicht.

Bis dahin will ich euch mit einem rätselhaften Herbstbild erfreuen.
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6. November 2013

Jubiläum - 1‘000-mal Muger

Der gestrige war der 1‘000-ste Bericht in der Mugerei – der sage und schreibe Eintausendste! Und mehr als 388‘000-mal habt ihr einen davon. Ich bin stolz auf euch. Danke dankedankedanke.

Ich möchte alle bitten, diesmal von Jubiläums-Geschenken abzusehen. Keine Grillparty mit Samba-Tänzerinnen, keine Jachten in der Südsee, keine Diamanten und Maseratis. Wer mir dennoch unbedingt etwas schenken möchte, kann mir ja ganz diskret einen Banknote zusenden.
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5. November 2013

Reisetip: Wortlos-Sprachführer

Jeder Weltreisende kennt doch die Situation, wo man einem Eingeborenen etwas sagen will - und der versteht umsverrecken kein Deutsch. Ööööhm? - sagte der Chinese und zieht die Schultern hoch bis zu den Ohren hoch. Aber nix verstehen tut er.
Manche versuchen es dann mit lauter sprechen; aber ich hab‘s ausprobiert, hilft auch nicht. Der Fremdsprachige bleibt ratlos. Und noch schlimmer, ich bleibe dabei unverstanden. Und schlimmstenfalls hungrig.

Nun hat Frau G. die ultimative Lösung gefunden; den „Wortlos-Sprachführer“. Ein Büchlein voll mit kleinen Bildchen zum drauf zeigen. Angefangen von „Bundfaltenhose“, „Schwimmflügel“ und „Schildkröte“ bis zu „Rollgabelschlüssel“, „Pleuellager“ und „Sternanis“. Aber auch Wörter wie „Waldbrand“, „Sonnenaufgang“ und „kotzen“ sind drin.
Das Buch bekommt man zum Beispiel beim TCS und völlig kostenlos. Ich bin begeistert und werde es heute noch komplett durchlesen.