Saverne. Früh am Morgen steige ich noch einmal ganz hinauf auf die Burgruine und betrachte den Sonnenaufgang. Orange-bräunlich leuchtet sie durch den Morgendunst. Wunderbar - Sonnenaufgang können sie gut, die Franzosen. Leck mich, was bin ich ein Romantiker…
Wir fahren von Saverne mitten durchs Elsass hinunter nach Süden. Nicht auf der berühmten Weinstrasse, sondern mitten durchs Ried. Topfeben und Getreidefelder.
Ein Bergler auf Abwegen. Der Schweizer Weltenbummler, Klugscheisser und Sapperlot berichtet von weltweit und zuhause. Ein Reiseblog.
23. Juli 2013
22. Juli 2013
Benelux: Mosel interruptus
DER Tag beginnt ungut: Kein Brot, dafür Baumaschinen zum Frühstück. Gut, fahren wir halt nach Cochem. So früh am Vormittag hat es hier noch kaum Ausflügler. Wir schlendern durch die Gassen und Frau G. kauft eine neue Handtasche. Und das obwohl, wie ich anmerken möchte, sie schon eine Handtaschen besitzt. Ich stelle da einen gewisse Tendenz zur Zweit-Handtasche fest.
Ich kaufe mir auch etwas; ein Sandwich mit Curry-Huhn. Warum die da aber immer Tomate hinein tun? Die isst ja sowieso keiner! Gegen Mittag besteigen wir unseren Möbelwagen und verlassen das Mosel Tal. Es war schön hier, aber wir müssen etwas eher zurück als geplant. Also los.
Ich kaufe mir auch etwas; ein Sandwich mit Curry-Huhn. Warum die da aber immer Tomate hinein tun? Die isst ja sowieso keiner! Gegen Mittag besteigen wir unseren Möbelwagen und verlassen das Mosel Tal. Es war schön hier, aber wir müssen etwas eher zurück als geplant. Also los.
Wir fahren südwärts, immer auf kleinen Nebenstrassen und über die Hügel des Hundsrück. Nach wenigen Stunden Fahrt sind wir bereits im Unterelsass. Erst wollen wir in Bitche übernachten, aber es ist noch früh. Und heiss. So fahren wir weiter südwärts bis nach Saverne. Ich mag Saverne gerne; und ich kenne es von früher, von verschiedenen Kanalschiff- und Velofahrten.
Diesmal übernachten wir beim Château du Haut-Barr. Von hier oben geniessen wir einen grossartigen Rundumblick. Ein ruhiger und lauer Sommerabend. Leider voraussichtlich der letzte auf dieser Reise.
Diesmal übernachten wir beim Château du Haut-Barr. Von hier oben geniessen wir einen grossartigen Rundumblick. Ein ruhiger und lauer Sommerabend. Leider voraussichtlich der letzte auf dieser Reise.
20. Juli 2013
Benelux: bis Frau G. wankt
In Beilstein besteigen wir ein „Fahrgastschiff“. Eigentlich wollten wir Mosel aufwärts, aber da fährt grad kein Schiff. Also ausflügeln wir nach Cochem.
Eine Schleuse und eine Stunde später erreichen wir das Städtchen. Hier hat es uns das letzte Mal so gut gefallen. Heute reicht unser Aufenthalt aber grad einmal für ein Schoko-Eis, dann geht es gleich wieder zurück.
Die Flusslandschaft ist herrlich und das Schiff voller Senioren. Aus dem Lausprecher besingt uns Heino mit uralten Schlagern. Mit all dem habe ich ja eigentlich kein Problem; bloss eine Abenteuerreise sieht halt schon etwas anders aus.
Zurück in Beilstein geniessen wir die schattigkühlen Gassen und besuchen eine der hier typischen Weinschenken. Eisenstühle unter alten Eichen, Schiefermäuerchen und schattige Reben. Wir trinken Erdbeer-Bowle bis Frau G. wankt.
Wir übernachten in Valwig. Schöner Platz am Moselufer. Am Abend besuchen wir die Gaststätte nebenan. Ich frage ganz beiläufig nach Wlan. Da wird der Gastwirt ganz wild. Nein, und sowieso ausschliesslich für Hotelgäste und illegal und sowieso. Kurz darauf reicht er uns die Rechnung und verabschiedet sich wortlos - ein klassischer Rauswurf.
Wir übernachten in Valwig. Schöner Platz am Moselufer. Am Abend besuchen wir die Gaststätte nebenan. Ich frage ganz beiläufig nach Wlan. Da wird der Gastwirt ganz wild. Nein, und sowieso ausschliesslich für Hotelgäste und illegal und sowieso. Kurz darauf reicht er uns die Rechnung und verabschiedet sich wortlos - ein klassischer Rauswurf.
19. Juli 2013
Benelux: Wein, Berg und Schweiss
Vom „Calmont“ in Bremm sagen sie, er wäre der steilste Weinberg weltweit. Und in der Tat, er ist huerä stotzig. Grund genug für einen kleine Weinberg-Spaziergang.
Ein fussbreites Wegli führt steil bergan. Ab und zu geht’s über eine Treppe, dann wieder schräg dem Hang entlang. Schiefergeröll und Rebstöcke. Schon bald haben wir eine prächtige Aussicht auf die Mosel. Die schleift hier ziellos herum.
Weit unter uns brummen die Schiffe. Die Sonne brennt uns ans Gehirn, kaum Schatten hier oben. Da und dort wachsen wilde Erdbeeren; saftig und süss. Schön.
Die mittägliche Hitze treibt uns zurück. Und weiter. Unterwegs wirbt eine Metzgerei mit „Debbekoche und Apfelmus“. Ich habe keine Ahnung was das ist, ist aber bestimmt lecker. Ich erwerbe also eine schicke Polystyrol-Schale, darin geraffelte und im Ofen gebackene Kartoffeln, mit Zwiebeln und Speck. Sieht sehr unschön aus, ist aber wie vermutet lecker.
Ein fussbreites Wegli führt steil bergan. Ab und zu geht’s über eine Treppe, dann wieder schräg dem Hang entlang. Schiefergeröll und Rebstöcke. Schon bald haben wir eine prächtige Aussicht auf die Mosel. Die schleift hier ziellos herum.
Weit unter uns brummen die Schiffe. Die Sonne brennt uns ans Gehirn, kaum Schatten hier oben. Da und dort wachsen wilde Erdbeeren; saftig und süss. Schön.
Die mittägliche Hitze treibt uns zurück. Und weiter. Unterwegs wirbt eine Metzgerei mit „Debbekoche und Apfelmus“. Ich habe keine Ahnung was das ist, ist aber bestimmt lecker. Ich erwerbe also eine schicke Polystyrol-Schale, darin geraffelte und im Ofen gebackene Kartoffeln, mit Zwiebeln und Speck. Sieht sehr unschön aus, ist aber wie vermutet lecker.
18. Juli 2013
Benelux: warum ich die Deutschen mag
Jetzt sind wir schon die dritte Nacht auf dem Womo-Stellplatz in Neumagen-Dhron. Unser Nachbar trägt heute ein blaues Leibchen mit dem Aufdruck: «Sex-Instruktor - erste Lektion gratis». Ich glaub, wir sollten weiter zu ziehen...
Im Nachbarort kauft Frau G. beim Winzer einige Flaschen „Piesporter Goldtröpfchen“. Harter Stoff; vor zwei Jahren hat mich das Goldtröpfchen dahingerafft und gebodigt. Aber es ist nun mal der beste Wein südlich von Grönland.
Traben-Trarbach ist wieder so ein malerisches Moselstädtchen. Fast schon kitschig schön und dementsprechend gut besucht. Am Moselufer würgen Schiffe ihre Touristenfracht an Land, die sich dann als vielfüssige Schlange durch die Gassen quetscht. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie so viele bleiche Beine, weissen Sportsocken und braunen Sandalen gesehen. Netzhautablösend.
Nach einer langen Fahrt, es dürften über vierzig Kilometer gewesen sein, finden wir in Pünderich einen Übernachtungsplatz. Ich kenne den von früher; ganz einsam und romantisch. Heute nicht, es sind schon ettliche andere da. Sogar ein Eisverkäufer kommt mit seiner Transe vorbei. Zwei Kugeln; Schoggi und Mokka.
Es ist so herrliches Wetter. Den ganzen Tag Sonnenschein und ein erfrischendes Lüftchen. Warum kann es nicht immer so sein?
Nach einer langen Fahrt, es dürften über vierzig Kilometer gewesen sein, finden wir in Pünderich einen Übernachtungsplatz. Ich kenne den von früher; ganz einsam und romantisch. Heute nicht, es sind schon ettliche andere da. Sogar ein Eisverkäufer kommt mit seiner Transe vorbei. Zwei Kugeln; Schoggi und Mokka.
17. Juli 2013
Benelux: herum moseln und nichts tun
Heute wollen wir hier bleiben und nichts tun, denn unsere Velos müssen ruhen. Vielleicht tue ich etwas arbeiten; wobei - wenn ichs mir recht überlege: Nein. Allerdings sind wir extra wegen meiner Arbeit und dem Wlan hier auf dem Stellplatz.
Ein wunderschöner Sommertag steht an. Wolkenlose Bläue. Wir sind von unzähligen weissen Wohnmobilen und ihren weissköpfigen Bewohnern umzingelt. Eigentlich ganz nette Leute. Wobei - die Kombination mit viel freier Zeit, viel Durst und Moselwein führt zu eher eigenwilligen Resultaten.
Wir tun also nichts. Sitzen herum und lesen. Füttern das ortsansässige Geflügel mit Keksen. Langeweile kommt keine auf, denn die Neuankömmlinge unterhalten uns mit Camping-Commedy. Sie präsentieren uns, wie sie mit ihren Wohnmobilen auf diese gelben Keile zu fahren versuchen. Der Mann am Steuer gibt Gas, die Beifahrerin fuchtelt wild mit den Armen und weist ein. Der Motor heult weinerlich auf, die Kiste hüpft nach vorne. Bleibt abrupt stehen, und rollt wieder in die Ausgangsposition zurück. Mehrfachwiederholung, bis zum erreichen der Waagerechte oder Kapitulation.
Nach meinem Mittagsschlaf taucht die Sonne beängstigend hinter die Hügel. Abendessen; ich koche. Erster Gang: Chips aus der Tüte. Zweiter Gang: Resten aus dem Kühlschrank. Zum Dessert gibt’s die verblieben Entenkekse. Ein traumhaftschöner Tag geht zu Ende.
Wir tun also nichts. Sitzen herum und lesen. Füttern das ortsansässige Geflügel mit Keksen. Langeweile kommt keine auf, denn die Neuankömmlinge unterhalten uns mit Camping-Commedy. Sie präsentieren uns, wie sie mit ihren Wohnmobilen auf diese gelben Keile zu fahren versuchen. Der Mann am Steuer gibt Gas, die Beifahrerin fuchtelt wild mit den Armen und weist ein. Der Motor heult weinerlich auf, die Kiste hüpft nach vorne. Bleibt abrupt stehen, und rollt wieder in die Ausgangsposition zurück. Mehrfachwiederholung, bis zum erreichen der Waagerechte oder Kapitulation.
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