Neulich besuchte ich doch „Oldtimer in Obwalden“. Dabei stolperte ich über ein Kamera-Team; Chinesen interviewten den OK-Chef. Ich schaute etwas zu und drängte mich dann wie zufällig seitlich ins Bild. Im Hintergrund, gleich neben dem Müller - ich will schliesslich auch mal im Fernsehen kommen.
Nun habe ich mir den Beitrag beim chinesischen Fernsehsenders CCTV angeschaut. Und was glaubt ihr, wen hat der Kameramann weggeschwenkt? Mich. Statt mir sieht man nichts als rechter Rand.
So ein Seich…
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Ein Bergler auf Abwegen. Der Schweizer Weltenbummler, Klugscheisser und Sapperlot berichtet von weltweit und zuhause. Ein Reiseblog.
25. Mai 2013
24. Mai 2013
Sarnen - der Hang rutscht, gefääährlich
Wenn ich zum Fenster hinaus schaue, sehe ich den Hangrutsch am Schlimbach. Seit mehr als zwei Jahren rutscht da die ganzen Landschaft talwärts. Das Land, der Wald, die Häuser; alles rutscht. Jeden Tag - unaufhaltsam.
Dem wilden Wetter trotzend bin ich mal wieder hin gegangen, um mir die Sache aus der Nähe anzuschauen - bevor alles unten ist.
Der Hang rutscht täglich zehn bis zwanzig Zentimeter weiter. Wie ein riesiges Schiff; 300 mal 700 Meter gross; 8 Millionen Tonnen schwer, pflügt er durch talwärts. Am oberen Rand bilden sich dabei breite und tiefe Spalten, unten meterhohe Erdwälle. Dazwischen sieht man nicht allzuviel, bloss einige Runzeln und Risse im Erdreich.
Die Häuser surfen einfach mit. Blöd ist bloss, wenn eines ausgerechnet auf einer Bruchlinie steht. Dann rutscht die eine Haushälfte mit, während die andere stehen bleibt. Das Haus auf dem Bild reissts buchstäblich auseinander, der Anbau steht nun schon einige Meter entfernt.
Zurzeit sind Bauarbeiter damit beschäftigt, die Erschliessungsstrasse fahrbar zu halten. Man planiert die Stufen im Belag aus und rückt Brücken wieder zurecht. Und man versucht den Schlimbach soweit herzurichten, dass er auch einem künftigen Hochwasser standhalten kann. Die Schneeschmelze ist jetzt zwar überstanden, aber schon bald kommen ja die Sommergewitter.
Eine äusserst unschöne Sache! Aber so dramatisch es auch scheint, uns Einheimische ängstigt das kaum. Wir sind uns solche Hangrutsche gewohnt, denn es gibt sie immer mal wieder. Damit müssen wir einfach leben.
Das ist so wie mit einer Regenschauer; ärgerlich, aber es geht vorbei.
Dem wilden Wetter trotzend bin ich mal wieder hin gegangen, um mir die Sache aus der Nähe anzuschauen - bevor alles unten ist.
Eine äusserst unschöne Sache! Aber so dramatisch es auch scheint, uns Einheimische ängstigt das kaum. Wir sind uns solche Hangrutsche gewohnt, denn es gibt sie immer mal wieder. Damit müssen wir einfach leben.
Das ist so wie mit einer Regenschauer; ärgerlich, aber es geht vorbei.
23. Mai 2013
blümerant, brohmsen oder reisemüde?
Heute, also eigentlich gestern, hat mich
jemand gefragt, warum ich denn keine Reiseberichte mehr schreibe? Oder ob ich
letztamend nicht etwa krank sei, bettlägrig odr so?
Nein, ich bin gesund – zumindest im landläufigen
Sinn. Und schon bald gehen wir wieder Reisen. Und dann gibt es auch wieder
frische Reisebericht. Etwa ab Mitte Juni fahren wir nach Lothringen, Belgien, Luxemburg und Deutschlandien.22. Mai 2013
rosa Affen
Neulich beglückte mich Frau G. mit einem IKEA-Besuch. Und wenn ich schon dahin muss, dachte ich mir, dann lieber gerne. Denn ungerne wäre mir zu blöd.
Also schlenderten wir durch das Möbelhaus und ich schaute gelangweilt nach dem Ausgang. Der regnerische Samstag hat viele Leute und Leutinnen angelockt. Zäher Kolonnenverkehr. Direkt vor uns zwei harte Kerle, beide üppig tätowierte und gepiekst. Lederjacken und Kampfstiefel. Sie diskutieren angeregt über „Einrichtungsgegenstände“. Finden dies und das „geil“ und ihr Einkaufswagen ist schon halbvoll damit. Beängstigend.
Als die Beiden kurz wegschauen um irgendwelche Kissen zu streicheln, greife ich mir so ein zartrosa Stofftier, wohl ein Affe, und werfe es in deren Einkaufswagen. Und dann stelle ich mir vor, wie die Kerle an der Kasse stehen. Und auf dem Band liegt der rosa Affe. Und beiden schämen sich ein wenig, weil sie denken, der andere kaufe sich einen rosa Stoffaffen. Wo sie doch zwei harte Kerle sind. Tätowiert und kampgestiefelt.
Mir wurde ganz warm ums Herz - wegen der Affen.
Also schlenderten wir durch das Möbelhaus und ich schaute gelangweilt nach dem Ausgang. Der regnerische Samstag hat viele Leute und Leutinnen angelockt. Zäher Kolonnenverkehr. Direkt vor uns zwei harte Kerle, beide üppig tätowierte und gepiekst. Lederjacken und Kampfstiefel. Sie diskutieren angeregt über „Einrichtungsgegenstände“. Finden dies und das „geil“ und ihr Einkaufswagen ist schon halbvoll damit. Beängstigend.
Als die Beiden kurz wegschauen um irgendwelche Kissen zu streicheln, greife ich mir so ein zartrosa Stofftier, wohl ein Affe, und werfe es in deren Einkaufswagen. Und dann stelle ich mir vor, wie die Kerle an der Kasse stehen. Und auf dem Band liegt der rosa Affe. Und beiden schämen sich ein wenig, weil sie denken, der andere kaufe sich einen rosa Stoffaffen. Wo sie doch zwei harte Kerle sind. Tätowiert und kampgestiefelt.
Mir wurde ganz warm ums Herz - wegen der Affen.
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21. Mai 2013
wenn der BMW platzt
Ich erinnere mich noch ganz genau daran; damals, noch im bildungsfernen Vorschulalter. Damals stand ich staunend davor. Vor dem Auto vom Viehhändler. Das Auto war kugelförmig und der Viehhändler klappte die ganze Front mitsamt dem Steuerrad beiseite. Dann sass er wie ein König in seiner Isetta und plauderte mit meinem Grossvater über dies und das.
Seit dieser Zeit, wünschte ich mir sehnlichst, einmal in einer BMW Isetta zu sitzen. So wie damals der Viehhändler. Und jetzt ging mein Wunsch endlich in Erfüllung, ich durfte mich in eine Isetta setzen. Und dabei wurde mir schlagartig bewusst, dass ich seit damals merklich gewachsen bin. Und dass der Viehhändler wohl ein schmächtiges Kerlchen war. Jedenfalls füllte ich den verfügbaren Raum komplett aus. Das Steuerrad drückte eine tiefe Furche in mein Gedärm und meine Knie schabten an meinen Ohren.
Aber schöööön war’s.
Seit dieser Zeit, wünschte ich mir sehnlichst, einmal in einer BMW Isetta zu sitzen. So wie damals der Viehhändler. Und jetzt ging mein Wunsch endlich in Erfüllung, ich durfte mich in eine Isetta setzen. Und dabei wurde mir schlagartig bewusst, dass ich seit damals merklich gewachsen bin. Und dass der Viehhändler wohl ein schmächtiges Kerlchen war. Jedenfalls füllte ich den verfügbaren Raum komplett aus. Das Steuerrad drückte eine tiefe Furche in mein Gedärm und meine Knie schabten an meinen Ohren.
Aber schöööön war’s.
20. Mai 2013
Föhn macht wild
Alle Jahre das gleiche Geschiss an Pfingsten: Das Radio meldet alle paar Minuten Staumeldungen, mieses Wetter und ein noch mieseres Fernsehprogramm, dann ausgiebiges Kirchengeläut und zum Abschluss noch einmal Staumeldungen. Das ist nichts für mich.
Der Föhn trieb Wolkenfetzen über den blauem Himmel, dann wieder Regen; also ideal für einen Ausflug zu unserer Alphütte.
Der Schnee ist geschmolzen und hat unzählige Mäusehaufen freigelegt. Die ersten Blumen blüteln hervor und die Bienen bestäuben schon eifrig. Jetzt ist es hier oben noch ganz ruhig, denn die Wanderer kommen erst in einigen Wochen. Und die Kühe auch.
Der Föhn trieb Wolkenfetzen über den blauem Himmel, dann wieder Regen; also ideal für einen Ausflug zu unserer Alphütte.
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