4. Februar 2013

mein Hosenladen

Für mich ist der Ersatzbeschaffung von Kleidern ein eher unerfreuliches Thema. Jedesmal - und bei Beinkleidern ganz besonders. Irgendwann erzählte mir ein Kumpel von seinem Hosenladen in Interlaken, wo er immer kaufen tue. Da seien die Hosen zwar nicht billig, aber die beiden Ladeninhaber beraten ihn jeweils sehr gut - und vor allem sehr schnell.

Also fuhr ich mehr oder minder freiwillig nach Interlaken und betrat das empfohlene Kleidergeschäft. Es liegt gleich neben dem Bahnhof und im ersten Obergeschoss. Entlang der Wände stapeln sich wie gewohnt unzählige Kleider. Daneben sind viele Chromstangen mit Oberbekleidung bebügelt. Von hinter der Kasse beäugen mich zwei Kerle. Der eine trägt Schlagersänger-Locken, dem anderen seine Frisur gleicht eher einem Deoroller. Roland und Walter heissen sie; oder andersherum.

Ich greife mir beige Hose. Der Deoroller drückt mir eine andere in die Hand und meint; die würde mir deutlich "besser stehen". Gut – er ist ja der Fachmann. Die Grösse könnte passen – also schnappe ich mir gleich drei Stück davon. Dann ab zur Kasse, bezahlen, alles in eine Plastiktasche stopfen und fertig.

Eine perfekte Beratung, genau so wie ich sie mag.

3. Februar 2013

farbenblinde Eskimos

Die meisten farbenblinden Eskimos bemerken wegen dem Schnee ihr Leiden oft überhaupt nicht.

Als damals das Farbfernsehen eingeführt wurde, konnten sie die Aufregung überhaupt nicht verstehen. Einen Unterschied zum bisherigen Schwarz-weiss-Fernsehen sahen sie jedenfalls keinen.
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2. Februar 2013

zu Gast bei Freunden

Mein letzter Besuch in Marokko ist schon ziemlich lange her. Hätte ich damals deliquiert, gemeuchelt odr so - es wäre längst verjährt. Trotzdem kann ich mich noch gut an diese Reise erinnern. Ich hatte Parasiten zu Besuch; "Giardia Lamblia".

Die Giardia Lamblia gehört zu den zehn beliebtesten Parasiten des Menschen. Es gibt sie weltweit und meistens hausen sie in Haustiere. Aber manchmal auch auf Rohkost. In meinem Fall auf einem „salade marocaine“.
Nachdem die Parasiten bei mir eingezogen waren, machten sie bloss noch Ärger und Beschwerden. Ich zitiere mal aus meinem Medizinbuch: «… Blähungen, Übelkeit, fauliges Aufstossen, Wechsel von Durchfall und Verstopfung und vermehrte Schleimausscheidungen …».
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1. Februar 2013

Portugal: die Letzten werden die Ersten sein

Es ist noch stockdunkel, als wir uns auf den Weg zum Flughafen machen. In den Pfützen spiegeln sich die Strassenlampen und ich habe noch kein Kaffee gehabt. Nicht gut. Am Flughafen ist nicht viel los. Ausser bei EasyJet, da stauen sich die Abreisewilligen in einer endlos langen Schlange. Wir ganz hinten, warten, dann die Koffern aufs Förderband – und ein Kaffee. Endlich.

Die vielfüsssige Schlange von vorhin quält sich nun zum Flieger auf dem Parkplatz draussen. Wir wieder ganz hinten. Aber im Flugzeug sitzen wir dann ganz vorne. Wie in der ersten Klasse. Hier gibt es sowas aber nicht; also wieder die uns vertraute Quetschhaltung einnehmen. Und los geht’s.

Unterwegs wird ein wiederborstiger Fluggast von der Oberkellnerin zurechtgewiesen; mehrsprachig und mit Nachdruck. Er gehorcht und schnallt sich brav wieder an. Wir landen pünktlich, umgehen routiniert die Zollkontrolle und finden mein Autoli auf dem Parkplatz. Es ist frostig und wir fahren nachhause.

Hat uns gut gefallen, dieses Porto.

31. Januar 2013

Portugal: kopflose Schweine und die Schickeria

Die grosse Markthalle ist nicht nur bei Regen ein Besuch wert. Es gibt viel zu sehen und da und dort auch etwas zu probieren.

Diese geräucherten Schweinegesichter werden überall und preiswert angeboten. Sie nennen sie „Orelheira“, ich weiss aber nicht, ob man die gleich roh isst, oder vorher noch etwas köcheln sollte?

Ganz in der Nähe ist auch das berühmte „Café Majestic“. Im noblen Ambiente des Fin de siècle sitzen zahlreiche Touristinnen, nippen Latte macchiato und kichern vielsprachig.

Wir setzen uns ins weiche Polster und schauen dem Treiben zu. Gruslig - die schnatternden Weiber; die Schweineköpfe waren wenigsten schweigsam ...

30. Januar 2013

Portugal: Kultur aus Beton

Porto wächst nach allen Seiten, das Zentrum wird dabei aber leider vernachlässigt. Die nagelneue Metro bringt nun wieder etwas frischen Wind rein. Die Metrostationen wurden vom Architekt Eduardo Souto de Moura angenehm schlicht und sehr grosszügig gestaltet - sensationell.

„Casa da Música“ nennt sich das neue Konzerthaus. Ein grosser, vieleckiger Klotz aus weissem Beton an einem Kreisel. Aussen wirkt er eher simpel, die Innenräume hingegen sind wunderschön. Ganz besonders gut hat uns die Dachterrasse mit den Azulejo gefallen. Geplant wurde das Gebäude vom niederländischen Architekturbüro „OMA“.

Noch etwas weiter vom Stadtzentrum weg steht das neue Hauptquartier von Vodafone. Ein UFO-artiges Betonspektakel. Wie vom Himmel ins Quartier geplumpst; lustig anzuschauen, aber eigentlich völlig unsinnig. Geplant von „Barbosa & Guimarães“.

Wir besuchen noch einige weitere an- oder aufregende Gebäude, aber davon erzähle ich vielleicht später mal.

Erst geniessen wir jetzt die Wintersonne. Wir setzen uns in ein Strassencafé und lassen es uns gut gehen.
Aus heiterem Himmel donnert plötzlich eine Möve im Tiefflug daher und raubt mir mein Gebäck vom Teller! Huerä Seckel ...