aus meinem Tagebuch: Teil 11
Freitag 12. April 96. Gegen Mittag brechen wir auf und fahren an den Chott el Jerid. Der Salzsee glitzert weiss, Salz so weit man sieht. Und es ist heiss. Die Luft flimmert. Wir trödeln herum. Die Töfffahrer nutzen die Salzfläche für Kapriolen und fahrerische Rekordversuche. In Douz ist wegen der nachmittäglichen Hitze alles zu.
Wir fahren darum direkt weiter zum Bir el Hadj Brahim, einem Brunnen im Süden. Hier in der Einsamkeit schlagen wir unser Nachtlager auf. Heute gibt es gebratenen Truthahn und Gemüse. Als Dessert Vanille-Creme mit Pfirsichen. Und nachher experimentieren wir mit einem leeren Fass, reichlich Benzin und Streichhölzern. Dabei gehen mir einige Augenbrauen verlustig. Wir würden gerne auch Versuche mit Leos Didgeridoo machen, täte bestimmt schön brennen.
Samstag. 13. April 96. Einige Spuren führen hinüber zum Jebil, einem Hügelzug mitten in den Dünen. Sanddünen und Plateauberge, fast wie in Algerien! Die Hügel sind dicht mit blauen Blumen bewachsen, die riechen ganz intensiv nach Shampoo. Auch Cistanche gedeihen hier.
Von hier sind es etwas mehr als 80 Kilometer hinüber zum Bir Soltane. Andi und Gü nehmen die Abkürzung quer über die Sanddünen und fahren direkt nach Ksar Ghilane. Wir kommen gut voran. Dann versperren uns immer öfter kleine, pluderweiche Dünen unsern Weg. Einmal stürzt Philippe. Man könnte fast meinen, er wolle unter der Düne durchtauchen.
Mitten im Nichts steht ein Mann. Er wolle auch nach Bir Soltane; zufuss! Ich nehme ihn mit. Er riecht streng, sehr streng. Irgendwo im Nichts steigt er wieder aus und marschiert schnurstracks quer in die Landschaft hinaus. Ich muss lüften.
Gegen 17 Uhr kommen wir nach Bir Soltane. Was sich nach einem Dorf anhört, ist in Wirklichkeit bloss eine Hütte mit einem Schilfdach; das legendäre „Café Bir Soltane“. Wir kehren kurz ein und begrüssen unsere alten Bekannten. Dann geht es mit gut 100 km/h über die Schotterpiste hinunter nach Ksar Ghilane; viele Dattelpalmen und ein Teich mit warmem Thermalwasser. Früher ein traumhaft schöner Ort, heutzutage aber von zahlreichen Ausflugstouristen heimgesucht.
Andi und Gü sind schon lange da. Sie sind vom Jebil direkt hier hin gefahren; etwa 50 Kilometer nichts als Sand! Ich treffe einige Reisende, die ich von früher kenne. Peter aus Deutschland hat sich ein paar Rippen gebrochen. Und auch unser tunesischer Freund, der „Touarag“, hat sich die Flosse gebrochen. Er ist mit einer ausgeliehen KTM gestürzt, ganz ungeschickt!
Morgen geht es weiter, ausser der Weltuntergang findet statt; dann erst übermorgen.
Ein Bergler auf Abwegen. Der Schweizer Weltenbummler, Klugscheisser und Sapperlot berichtet von weltweit und zuhause. Ein Reiseblog.
20. Dezember 2012
19. Dezember 2012
Tunesien: wir tun Luftschlangen fangen
aus meinem Tagebuch: Teil 10
Mittwoch 10. April 96. In zwei Wochen fährt unser Schiff, also geniessen wir halt die verbleibende Zeit und Tunesien. Wir bummeln erst einmal durch Tozeur. Grosser Einkauf und ausgiebiges im-Café-sitzen. Gegen Mittag fahren wir nach Chebika, besichtigen die Schlucht und das verfallene Dorf. Dann über den Pass zum „grossen“ Wasserfall. Hier ist ein Stelldichein eines Döschwo-Klubs. Bunte und skurrile Fahrzeuge und ebensolche Fahrer.
In Tamerza gehe ich mit Leo Fossilen und Drusen suchen. Wir klopfen Steine und graben Löcher im Geröll, finden aber wenig. Auf dem Rückweg sehe ich eine riesige Heuschrecke mit roten Beinen und gelb-schwarzen Flügeln. Die sonst kahlen Hügel um Tamerza sind jetzt mit dichtem Gras bewachsen. Es scheint geregnet zu haben.
Am Abend treffen wir zwei spinnige Franzosen. Er ist ein netter Typ, sie ein Idiot. Sie schimpft andauernd wie ein Rohrspatz.
Donnerstag 11. April 96. Bereits vor neun Uhr verlassen wir Tamerza. Über Redeyef und Mulares fahren wir gegen Metlaoui. Kurz vor den Bergen nehmen wir die Piste, rechts ins Bergwerk hinein und weiter bis nach Selja Gare. Ab hier spazieren wir den Bahngeleisen entlang in die Schlucht hinein. Senkrechte Felswände und dann der erste Tunnel. Wir gehen beherzt hinein, mitten auf den Geleisen. Stockfinster. Dann über eine Brücke und gleich wieder in einen Tunnel. Mittendrin kommt uns ein Zug entgegen. Wir pressen uns ganz flach an den Fels; so dass der Platz für alle reicht.
Die Schlucht weitet sich etwas und ist grandios. Leo sieht, wie eine Schlange in einem alten Stahlrohr verschindet. Wir halten schnell beide Rohrenden zu. Mit einem Zweig versuchen wir das gefangene Tier heraus zu grübeln, um es genauer anzuschauen. Aber nix - das Rohr ist leer. Vermutlich eine Luftschlange. Dafür sehen ich später einen beachtlich grossen Skorpion - genau zwischen meinen Sandalen. Wäre fast drauf getreten.
Um drei Uhr sind wir zurück bei unseren Fahrzeugen. Wir rollen nach Metlaoui, wir heimsuchen die örtliche Konditorei und ergänzen unseren Zuckerhaushalt mit bunten Cremeschnitten. Zum Übernachten fahren wir ans Südende der Selja-Schlucht. Hier machen wir ein grosses Lagerfeuer und plaudern bis tief in die laue Nacht. Heute keine Mücken.
Morgen geht es weiter, mit Dünentauchen und so.
Mittwoch 10. April 96. In zwei Wochen fährt unser Schiff, also geniessen wir halt die verbleibende Zeit und Tunesien. Wir bummeln erst einmal durch Tozeur. Grosser Einkauf und ausgiebiges im-Café-sitzen. Gegen Mittag fahren wir nach Chebika, besichtigen die Schlucht und das verfallene Dorf. Dann über den Pass zum „grossen“ Wasserfall. Hier ist ein Stelldichein eines Döschwo-Klubs. Bunte und skurrile Fahrzeuge und ebensolche Fahrer.
In Tamerza gehe ich mit Leo Fossilen und Drusen suchen. Wir klopfen Steine und graben Löcher im Geröll, finden aber wenig. Auf dem Rückweg sehe ich eine riesige Heuschrecke mit roten Beinen und gelb-schwarzen Flügeln. Die sonst kahlen Hügel um Tamerza sind jetzt mit dichtem Gras bewachsen. Es scheint geregnet zu haben.
Am Abend treffen wir zwei spinnige Franzosen. Er ist ein netter Typ, sie ein Idiot. Sie schimpft andauernd wie ein Rohrspatz.
Donnerstag 11. April 96. Bereits vor neun Uhr verlassen wir Tamerza. Über Redeyef und Mulares fahren wir gegen Metlaoui. Kurz vor den Bergen nehmen wir die Piste, rechts ins Bergwerk hinein und weiter bis nach Selja Gare. Ab hier spazieren wir den Bahngeleisen entlang in die Schlucht hinein. Senkrechte Felswände und dann der erste Tunnel. Wir gehen beherzt hinein, mitten auf den Geleisen. Stockfinster. Dann über eine Brücke und gleich wieder in einen Tunnel. Mittendrin kommt uns ein Zug entgegen. Wir pressen uns ganz flach an den Fels; so dass der Platz für alle reicht.
Die Schlucht weitet sich etwas und ist grandios. Leo sieht, wie eine Schlange in einem alten Stahlrohr verschindet. Wir halten schnell beide Rohrenden zu. Mit einem Zweig versuchen wir das gefangene Tier heraus zu grübeln, um es genauer anzuschauen. Aber nix - das Rohr ist leer. Vermutlich eine Luftschlange. Dafür sehen ich später einen beachtlich grossen Skorpion - genau zwischen meinen Sandalen. Wäre fast drauf getreten.
Um drei Uhr sind wir zurück bei unseren Fahrzeugen. Wir rollen nach Metlaoui, wir heimsuchen die örtliche Konditorei und ergänzen unseren Zuckerhaushalt mit bunten Cremeschnitten. Zum Übernachten fahren wir ans Südende der Selja-Schlucht. Hier machen wir ein grosses Lagerfeuer und plaudern bis tief in die laue Nacht. Heute keine Mücken.
Morgen geht es weiter, mit Dünentauchen und so.
18. Dezember 2012
Algerien: Geld stinkt nicht - behauptet man
aus meinem Tagebuch: Teil 9
Dienstag 9. April 96. Am Vormittag fahren wir aus Touggourt raus, aber nicht ohne nochmal die obligate Strassensperre zu geniessen. Die Landschaft ist schön, doch das Wetter verschlechtert sich. Kurz vor El Oued fallen sogar Regentropfen. Am Stadtrand wieder eine Strassensperre. Die Töffahrer müssen ihre Helme abnehmen und ihr wahres Gesicht zeigen.
Ich gehe in die „Nationalbank“ um etwas Geld zu wechseln. Üblicherweise ein einfaches Unterfangen. Gleich am Eingang wird mein Pass einbehalten und man schickt mich zum Schalter „1“. Der Beamte verlangt als erstes meinen Pass. Kurzes Geschrei und der Pförtner bringt ihn her. Irgendein Bürolist blättert gelangweilt darin herum. Ich frage ihn, ob es damit ein Problem gäbe. Darauf verlässt er zornig seinen Arbeitsplatz. Ich warte. Ab und zu kommt einer, blättert in meinem Pass oder sieht sich meine Devisendeklaration an. Oder meine 50 Franken, die ich gerne wechseln möchte. Dann kommt der Ober-Beamte. Er blättert in meinem Pass. Bestaunt meine 50-Franken-Note, dann beginnt er umständlich meine Devisendeklaration auszufüllen. Dann bemerkt er, dass er so einen 50-Franken Geldschein noch gesehen hat. Zu zweit suchen sie daraufhin den Katalog mit den Abbildungen ausländischer Währungen. Dabei kippt das Regal. Nun beginnt die Sucherei im gefunden Katalog. Blättern, vergleichen, staunen und weiter blättern. Ein Reka-Check; das könnte es sein – nein, doch nicht! Dann kommt einer mit einem Briefumschlag mit Nachtragsblättern zum Katalog. Aber auch da ist nichts dabei. Immer wieder betrachten sie meine Geldschein. UV- Licht. Irgendwann kapitulieren sie. Vor allem, weil inzwischen schon alle Formulare ausgefüllt sind. Ich bekomme 4‘408 Dinar. Ich betrachte die Dinar-Geldscheine ausgiebig, knittere sie zwischen den Fingern und halte sie gegen das Licht. Meine Prüfung bringt die Bankbeamten dermassen in Rage, dass sie mir die 8 Dinar in winzigkleinen Münzen auszahlen!
Das Geld verfressen wir sogleich in der nächsten Gaststätte, um dann zur Grenze fahren. Nach gut zweieinhalb Stunden haben wir die Formalitäten hinter uns gebracht. Am Abend sind wir zurück in Tunesien. Wir übernachten am Rande der Palmgärten hinter Tozeur. Noch lange sitzen wir im fahlen Licht einer Kerze und besprechen unsere sieben Tage in Algerien. Unsere Tour ist irgendwie anders verlaufen, wie geplant!
Dienstag 9. April 96. Am Vormittag fahren wir aus Touggourt raus, aber nicht ohne nochmal die obligate Strassensperre zu geniessen. Die Landschaft ist schön, doch das Wetter verschlechtert sich. Kurz vor El Oued fallen sogar Regentropfen. Am Stadtrand wieder eine Strassensperre. Die Töffahrer müssen ihre Helme abnehmen und ihr wahres Gesicht zeigen.
Ich gehe in die „Nationalbank“ um etwas Geld zu wechseln. Üblicherweise ein einfaches Unterfangen. Gleich am Eingang wird mein Pass einbehalten und man schickt mich zum Schalter „1“. Der Beamte verlangt als erstes meinen Pass. Kurzes Geschrei und der Pförtner bringt ihn her. Irgendein Bürolist blättert gelangweilt darin herum. Ich frage ihn, ob es damit ein Problem gäbe. Darauf verlässt er zornig seinen Arbeitsplatz. Ich warte. Ab und zu kommt einer, blättert in meinem Pass oder sieht sich meine Devisendeklaration an. Oder meine 50 Franken, die ich gerne wechseln möchte. Dann kommt der Ober-Beamte. Er blättert in meinem Pass. Bestaunt meine 50-Franken-Note, dann beginnt er umständlich meine Devisendeklaration auszufüllen. Dann bemerkt er, dass er so einen 50-Franken Geldschein noch gesehen hat. Zu zweit suchen sie daraufhin den Katalog mit den Abbildungen ausländischer Währungen. Dabei kippt das Regal. Nun beginnt die Sucherei im gefunden Katalog. Blättern, vergleichen, staunen und weiter blättern. Ein Reka-Check; das könnte es sein – nein, doch nicht! Dann kommt einer mit einem Briefumschlag mit Nachtragsblättern zum Katalog. Aber auch da ist nichts dabei. Immer wieder betrachten sie meine Geldschein. UV- Licht. Irgendwann kapitulieren sie. Vor allem, weil inzwischen schon alle Formulare ausgefüllt sind. Ich bekomme 4‘408 Dinar. Ich betrachte die Dinar-Geldscheine ausgiebig, knittere sie zwischen den Fingern und halte sie gegen das Licht. Meine Prüfung bringt die Bankbeamten dermassen in Rage, dass sie mir die 8 Dinar in winzigkleinen Münzen auszahlen!
Das Geld verfressen wir sogleich in der nächsten Gaststätte, um dann zur Grenze fahren. Nach gut zweieinhalb Stunden haben wir die Formalitäten hinter uns gebracht. Am Abend sind wir zurück in Tunesien. Wir übernachten am Rande der Palmgärten hinter Tozeur. Noch lange sitzen wir im fahlen Licht einer Kerze und besprechen unsere sieben Tage in Algerien. Unsere Tour ist irgendwie anders verlaufen, wie geplant!
Morgen geht es weiter, und in die Wüste zum Schlangen fangen.
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17. Dezember 2012
Algerien: weicher Sand und weiche Birnen
aus meinem Tagebuch: Teil 8
Montag 8. April 96. Schon wieder bläst der Wind. Heute ist es kühler und am Himmel hat es Wolken. Wir nodern etwas herum. Jeder werkelt für sich. Leo hockt in den Dünen und plärrt mit seinem Didgeri-Dingsbums. Ich fülle derweilen Benzin um. Dabei passiert ein kleines Hopperla und ich saue mich und den Bus komplett ein.
Wir fahren weiter nach Westen. Keine Piste, nicht einmal Spuren. Dafür wird das Gelände immer weicher und ruppiger. Etwa einen Meter niedrige, dafür aber puderige Sandhügel und unzählige Grasbüschel stehen im Weg. Für die Töffahrer ist das keine grosse Sache. Mit meinen dreieinhalb Tonnen Lebendgewicht ist das aber nicht so einfach. Vor allem nicht schnell. Noch sind es bestimmt 30 Kilometer bis zur Strasse. Also hoppeln wir weiter. Zum Glück treffen wir schon bald auf eine kleine Piste. Die führt genau in die richtige Richtung. Und so brausen wir mit beachtlicher Geschwindigkeit nach Touggourt.
Wir hausen im Hotel „Oasis“, nicht teuer, aber auch nicht gut. Man renoviert gerade. Überall schmieren und salben Maler Farbe an die Wände, und Elektriker nageln Stromleitungen an die Decken. Wird bestimmt ganz hübsch, wenn es dann fertig ist!
Vor dem Eingang werden wir von zwei Polizisten angesprochen. Wir kennen das ja nun schon zu genüge und drum ignorieren wir sie einfach. Irgendwann verleidet es ihnen und sie schleichen davon.
Andi wird von einer etwas überreifen, aber gigrigen Hotelgästin bezirzt. Sie wirft sich richtiggehend in Pose, aber Andi bleibt kühl. Wir motivieren ihn, doch er will nicht - ums verrecken nicht.
Morgen geht es hier weiter, mit und ohne Schlangen.
Montag 8. April 96. Schon wieder bläst der Wind. Heute ist es kühler und am Himmel hat es Wolken. Wir nodern etwas herum. Jeder werkelt für sich. Leo hockt in den Dünen und plärrt mit seinem Didgeri-Dingsbums. Ich fülle derweilen Benzin um. Dabei passiert ein kleines Hopperla und ich saue mich und den Bus komplett ein.
Wir fahren weiter nach Westen. Keine Piste, nicht einmal Spuren. Dafür wird das Gelände immer weicher und ruppiger. Etwa einen Meter niedrige, dafür aber puderige Sandhügel und unzählige Grasbüschel stehen im Weg. Für die Töffahrer ist das keine grosse Sache. Mit meinen dreieinhalb Tonnen Lebendgewicht ist das aber nicht so einfach. Vor allem nicht schnell. Noch sind es bestimmt 30 Kilometer bis zur Strasse. Also hoppeln wir weiter. Zum Glück treffen wir schon bald auf eine kleine Piste. Die führt genau in die richtige Richtung. Und so brausen wir mit beachtlicher Geschwindigkeit nach Touggourt.
Vor dem Eingang werden wir von zwei Polizisten angesprochen. Wir kennen das ja nun schon zu genüge und drum ignorieren wir sie einfach. Irgendwann verleidet es ihnen und sie schleichen davon.
Andi wird von einer etwas überreifen, aber gigrigen Hotelgästin bezirzt. Sie wirft sich richtiggehend in Pose, aber Andi bleibt kühl. Wir motivieren ihn, doch er will nicht - ums verrecken nicht.
Morgen geht es hier weiter, mit und ohne Schlangen.
16. Dezember 2012
Algerien: der Osterhase trägt Socken
aus meinem Tagebuch: Teil 7
Ostern, 7. April 96. Wir geniessen ein umfangreiches Frühstück, diesmal ohne Wind. Um uns herum wunderschöne Dünenlandschaften. Wir fahren weiter. El Alia ist wie ausgestorben, bloss ein paar Lümmel rennen uns hinterher, sonst scheint niemand da zu sein. Etwas westlich vom Dorf gibt es einen kleinen See mitten im Nichts. Und da fahren wir jetzt hin, ein Bad tut uns bestimmt gut. Das Wasser erweist sich aber als arg frostig, wir baden trotzdem.
Mit zwei Socken auf meinem Kopf und einer Visitenkarte unter der Oberlippe schauspielere ich ein Oster-Rätsel. Gefragt ist ein „saisonales Tier“?
Gemeinsam mit dem Rätsel-Gewinner futtern wir nachher einige Tüte farbiger Zucker-Eier. Nach unserem Badeplausch fahren wir noch ein Stück weiter nordwärts bis Chegguet. Gleich bei der Moschee nach rechts und dann genau gegen Westen, quer über die Dünen. Genau sowas gefällt uns.
Morgen geht es weiter, vollständig bekleidet.
Ostern, 7. April 96. Wir geniessen ein umfangreiches Frühstück, diesmal ohne Wind. Um uns herum wunderschöne Dünenlandschaften. Wir fahren weiter. El Alia ist wie ausgestorben, bloss ein paar Lümmel rennen uns hinterher, sonst scheint niemand da zu sein. Etwas westlich vom Dorf gibt es einen kleinen See mitten im Nichts. Und da fahren wir jetzt hin, ein Bad tut uns bestimmt gut. Das Wasser erweist sich aber als arg frostig, wir baden trotzdem.
Mit zwei Socken auf meinem Kopf und einer Visitenkarte unter der Oberlippe schauspielere ich ein Oster-Rätsel. Gefragt ist ein „saisonales Tier“?
Gemeinsam mit dem Rätsel-Gewinner futtern wir nachher einige Tüte farbiger Zucker-Eier. Nach unserem Badeplausch fahren wir noch ein Stück weiter nordwärts bis Chegguet. Gleich bei der Moschee nach rechts und dann genau gegen Westen, quer über die Dünen. Genau sowas gefällt uns.
Morgen geht es weiter, vollständig bekleidet.
15. Dezember 2012
Algerien: die Sahara hat geschlossen
aus meinem Tagebuch: Teil 6
Ostern 6. April 96. Diese Nacht blies der Wind durchgehen. Wir sind ganz eingetrocknet, wie Dörrzwetschgen. Ich lasse meinen Drachen steigen. Die Schnüre sirren im kräftigen Wind. Leo pfurrt mit seinem Didgeridoo. Die Töfffahrer fahren irgendwo in den Dünen Töff .
Wir fahren immer am westlichen Rand der Sanddünen entlang. Ab und zu fahren wir ins Dünenfeld hinein, scheitern aber meist nach einem halben Kilometer wegen des weichen Sandes. Die Dünen drücken unseren Kurs zunehmend nach Westen. Wir sollten aber nach Nordosten; das hat uns auch der Pistolenpolizist geraten.
Am Nachmittag sehen wir am Horizont ein Dorf; El Bour. Wir fahren hin. Ab hier gibt es eine Teerstrasse zurück nach Ouargla. Also fahren wir einkaufen. Gestern konnten wir nicht; am Freitag ist hier Sonntag! Wir setzen uns ins selbe Cafe wie gestern. Diesmal ungestört von der Polizei.
Wir schlendern über den Markt und kaufen Proviant ein. Eier, Gemüse, Brot und Milch. Man weiss ja nie, vielleicht fahren wir ja doch noch in das Hoggar!
Wir werden von einem Algerier angesprochen. Er arbeitet im Tourismus und schildert uns die aktuelle Situation in Algerien. Im Süden gebe es Probleme mit Mali. Das gesamte Gebiet sei seit etwa drei Wochen für Touristen gesperrt. Die Situation sei momentan ruhig, aber die Sperrung könne noch einige Monate anhalten. Für uns wohl das endgültig Aus für eine Tour dahin!
Zum Übernachten fahren wir wieder nach Norden. Wunderschöne Sicheldünen und dazwischen einige Dattelpalmen. Leo blökt mit seinem Didgeridoo. Es würde niemand wundern, wenn sich das Ding eines Nachts auf rätselhafte Weise verschwinden täte.
Morgen geht es weiter, und an den Badestrand
Ostern 6. April 96. Diese Nacht blies der Wind durchgehen. Wir sind ganz eingetrocknet, wie Dörrzwetschgen. Ich lasse meinen Drachen steigen. Die Schnüre sirren im kräftigen Wind. Leo pfurrt mit seinem Didgeridoo. Die Töfffahrer fahren irgendwo in den Dünen Töff .
Wir fahren immer am westlichen Rand der Sanddünen entlang. Ab und zu fahren wir ins Dünenfeld hinein, scheitern aber meist nach einem halben Kilometer wegen des weichen Sandes. Die Dünen drücken unseren Kurs zunehmend nach Westen. Wir sollten aber nach Nordosten; das hat uns auch der Pistolenpolizist geraten.
Am Nachmittag sehen wir am Horizont ein Dorf; El Bour. Wir fahren hin. Ab hier gibt es eine Teerstrasse zurück nach Ouargla. Also fahren wir einkaufen. Gestern konnten wir nicht; am Freitag ist hier Sonntag! Wir setzen uns ins selbe Cafe wie gestern. Diesmal ungestört von der Polizei.
Wir schlendern über den Markt und kaufen Proviant ein. Eier, Gemüse, Brot und Milch. Man weiss ja nie, vielleicht fahren wir ja doch noch in das Hoggar!
Wir werden von einem Algerier angesprochen. Er arbeitet im Tourismus und schildert uns die aktuelle Situation in Algerien. Im Süden gebe es Probleme mit Mali. Das gesamte Gebiet sei seit etwa drei Wochen für Touristen gesperrt. Die Situation sei momentan ruhig, aber die Sperrung könne noch einige Monate anhalten. Für uns wohl das endgültig Aus für eine Tour dahin!
Zum Übernachten fahren wir wieder nach Norden. Wunderschöne Sicheldünen und dazwischen einige Dattelpalmen. Leo blökt mit seinem Didgeridoo. Es würde niemand wundern, wenn sich das Ding eines Nachts auf rätselhafte Weise verschwinden täte.
Morgen geht es weiter, und an den Badestrand
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