4. Dezember 2012

Keihnachtsmarkt in Luzern

Am vergangenen Samstag war in der Luzerner Altstadt so ein weihnachtlicher Markt. Und solche mag ich etwa so gerne wie Fusspilz oder ein Zimmerbrand. Deswegen gingen wir extra einen Umweg. Hinten herum.

Bei der Gelegenheit beaugapfelte ich die Rückseite vom Coop am Löwengraben. Schön bunt und farbig. Und kein bitz weihnachtlich.

3. Dezember 2012

bin halt ein Romantiker

Es ist jedes Jahr ende November dasselbe. Draussen ist es trüb und bereits am späten Nachmittag finster. In der Bahnhofsunterführung panflöten sich Peruaner die Lippen wund und im Aldi gibt’s Weihnachtsmänner aus China für 19.90. Jetzt merkt’s auch der Dümmste: Weihnachtszeit.

Dieses Jahr wollte ich mich dem Trend zu Besinnlichkeit und kindlichem Kitsch nicht verschliessen und habe mir so einen Adventskranz gebastelt.
Ganz tief in in mir drinnen schlummert halt ein unverbesserlicher Romantiker.

1. Dezember 2012

Reisetip: mein Besteck

Der Reisetipp am Samstag: Das Besteck in manchen "Gaststätten" und Garküchen ist – öhm – merkwürdig. Sagen wir mal, es hat Patina. Üppige Gebrauchsspuren. Geleckt statt gewaschen.
Um dem zu entgehen, nehme ich gerne meinen eigenen Löffel mit. Der passt ganz perfekt in die Innentasche meiner Jacke und ist so allzeit bereit. Und ein Taschenmesser habe ich ja sowieso mit; ich bin doch ein richtiger Bergler.
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30. November 2012

Frau Lena und ihre Nordsee

Kürzlich hat mich die Frau Lena von nordsee24.de gefragt, ob ich nicht mal etwas über die Nordsee schreiben täte. Und dabei meint sie wohl nicht diese Fischbraterei, die in allen Fussgängerzonen fritiertes Getier feilhält.
Bei „Nordsee“ kommen mir schrumplige Frührentner in Strandkörben und gelben Gummistiefeln in den Sinn. Nasskalter Wind, gestrandete Walkadaver und Otto. Und ein Meer ganz ohne Wasser, also eigentlich perfekt für Nichtschwimmer und Bergler wie mich.

Jetzt will ich aber nicht behaupten, dass ich schon einmal freiwillig dort war - immer bloss auf der Durchreise. Die Nordsee war daher eher im Weg als am Ziel. Und bis anhin verspürte ich auch keine erkennbare Zuneigung dazu. Eher grauste mich vor den Wattwürmern und den –wanderern.
Jetzt wo mich die Frau Lena neugierig gemacht hat, finde ich den Gedanken an eine Reise an die Nordsee gar nicht mehr so abwegig. Also nicht bloss daran vorbei fahren, nein, anhalten und aussteigen. Da hat es nämlich viel schöne Gegend; Landschaft wäre etwas übertrieben, da jegliche Berge fehlen. Dafür gibt’s üppig Himmel und Wolken. Und Meer, wenn das Wasser grad da ist. Ich vermute, es gibt dort oben sogar gebratenen Fisch.
Hier drauf drücken: NordseeOstsee oder Frau Lena.
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29. November 2012

Kalter Krieg auf unserer Strasse

In den 1960-er Jahren brodelte rund um die Schweiz der „Kalte Krieg“. Das Militär gab sich wehrhaft und kaufte zahlreiche neue Kriegsflugzeuge. Dazu erneuerte man auch die entsprechenden Flugplätze und baute grössere Bunker für die neuen und grösseren Flieger. Man war bereit gegen Feind aus dem Osten.
Nun hatte man zwar über 350 Kampfflugzeuge; aber bloss 13 Flugplätze. Und die täte der Russen bestimmt als erstes kaputtmachen. Die neuen Flugzeuge könnten dann nicht starten; oder wenn doch, nachher nicht mehr landen. Das wär blöd.

Also baute man einige Autobahnen zu Notflugpisten um. Das klappte da ganz gut, wo der Flugplatz direkt neben einer geraden Autobahn lag. Direkt neben dem Flugplatz Alpnach ist dummerweise keine - nur eine zweispurige, kurvig Autostrasse. Und mit einer Brücke drüber. Für eine Flugpiste also eher suboptimal!
Im Juni 1978 probierte man es trotzdem aus. Bei der Übung „NOSTRA“ starteten sechs „Hawker Hunter“ von der Autostrasse. Mit 200km/h rasten sie unter der Brücke durch und hoben danach gleich ab, denn bis zur nächsten Kurve waren es knapp 700 Meter. Und dahinter steht der Pilatus.
Ende September 1988 übte man ein zweites mal. Diesmal starteten zwölf „Northrop Tiger“ von der Strasse. Alles klappte tadellos. Man war parat, doch ein Jahr später war der „Kalte Krieg“ aufs mal zu Ende.

28. November 2012

suchenSieetwasBestimmtes

Neulich war es wieder soweit; der alljährliche Schuhe-Einkauf stand an. Meine aktuellen Schuhe sind ausgelatscht und hässlich. Das habe ich schon im Sommer bemerkt, den Ersatz aber auf später vertagt. Jetzt ist „später“ und die Sohle löst sich ab. Jetzt muss ich wohl da hin; in den Schuhladen
Für mich – ja ich möchte gar behaupten, für den männlichen Menschen generell – ist Einkaufen eine lästige Pflicht. Schuhe kaufen eine ganz besonders üble, schlimmer wäre nur noch Hosen kaufen. Also: Ich brauche neue Schuhe. Halbschuhe. Schwarze. Zum Schnüren.
Im Schuhladen haben sie reihenweise Schuhe in allen Farben und Formen. Die schiere Menge liess mich erschaudern. Ich will doch nur Schuhe. Halbschuhe. Schwarze. Aber solche hat es hier anscheinend keine!
Unbemerkt schlich sich so ein aufgehübschtes und pickliges Froilein an. Sie flötet: «suchenSieetwasBestimmtääs?». Diese direkte Frage traf mich ganz unvorbereitet. „Etwas Bestimmtes“ - nö, suche ich eigentlich nicht. Einfach Halbschuhe; irgendwelche. Gut, neu müssten sie sein, und schwarz. Sie wusste viel über Schuhe zu erzählen. Von Rindsleder, Teddyfell und atmungsaktiver Fütterung. Ich will aber doch kein Haustier kaufen – was ich brauch sind neue Schuhe!
Da blieb mir nur noch die Flucht. Draussen im Parkhaus beschaute ich noch einmal meine gegenwärtigen Schuhe und kam zum Schluss: Jetzt im Dunkeln sehen die ja noch ganz nett aus – die kann ich noch eine Saison tragen. Schuhe werden sowieso gerne überbewertet.