16. August 2011

wundersame Fruchtfliegen

An und für sich mögen Fruchtfliegen ja possierliche Tierli sein, nützlich für die Wissenschaft und so. Aber in meiner Küche will ich sie nicht haben. Da sind sie lästig, eklig und stören mich beim Essen. Fressen alles was herumliegt und produzieren nebenbei fortwährend Nachwuchs. Also eigentlich genau so, wie mein Bekannter, der Rüssel-Robi. Aber um den geht’s jetzt nicht.

Ich wollte das Ungeziefer weghaben. Erst versuchte ich es zu „vergrämen“. Das hat ja seinerzeit beim Bären und dem Rüssel-Robi gut funktioniert. Aber nicht bei den Fruchtfliegen, die liessen sich nur wenig beeindrucken. Also versuchte ich sie mit Essig und Fruchtsaft in eine Falle zu locken. Vergebens, sie flogen weiterhin ihre Kreise und warteten auf mein Essen. Dann bastelte ich eine Falle aus einem Hammer, der niederdonnern sollte und die Fruchtfliege zerschmettern. Leider sind die Fruchtfliegen schlauer und lassen sich nicht erschlagen.
Aber jetzt habe ich die ultimative Abwehrwaffe gefunden. Ich sage nur „Sprühkleber“. Damit kann man sie im Fluge abschiessen und an die nächste Wand nageln. Und von da dann bequem pflücken, mit chinesischen Essstäbchen geht’s am besten…
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15. August 2011

mein Mauerfall

Früher wollte ich immer mal die DDR bereisen. Doch die Deutsche Demokratische Republik wollte mich nicht hinein lassen. Jedenfalls wurde meine Visum-Anträge mehrmals abgelehnt. Ende 1989 begann sich die DDR aufzulösen und im Sommer 1990 fielen dann auch die Grenzkontrollen weg.

Wir wussten nicht, ob die visumfreie Einreise in die noch bestehende DDR nun auch für Schweizer gilt? Alles war im Umbruch. Also fuhren wir hin und schauten uns die Sache Vorort an. An der Grenzübergangsstelle Eisfeld stauten sich lange Autoschlangen und die Grenzer fertigten emsig die Leute ab. Als wir dran kommen, haut einer einen Stempel in den Pass – und das war’s!

Genau heute vor 21 Jahren, am 15. August 1990 reisten wir das erste und letzte Mal in die DDR ein.

12. August 2011

zum Nullpunkt der Schweiz

In vielen Ländern steht am Ausgangspunkt der Vermessung ein prächtiges Denkmal. Es ist quasi der Mittelpunkt des Landes. Zahllose Kinder schulreisen dahin und alte Männer stehen ergriffen vor dem Monument. In Paris steht dieser Nullpunkt vor der Notre-Dame. In Budapest am westlichen Donauufer und in Istanbul gleich gegenüber der Hagia Sophia. Und in der Schweiz?

Der Nullpunkt der schweizerischen Landesvermessung war einst die „Alte Sternwarte“ in Bern. Diese stand auf der Grossen Schanze hinter dem Bahnhof. Sie wurde aber schon 1876 abgebrochen. An der Stelle steht heute ein schäbiger 70-er Jahre Bau, das „Institutes für Exakte Wissenschaften“. Und hier befindet sich Koordinaten-Nullpunkt mit dem schönen Namen „600‘000/200‘000“. Ein unscheinbarer Stein auf einem Flachdach(!) im Innenhof des Gebäudes. Versteckt im Grünzeug und kaum beachtet. Um ihn zu sehen gibt es zwei Möglichkeiten. Man klettert über das Absperrgitter, oder man besorgt sich den Schlüssel für das Tor zum Innenhof.

Die Koordinaten:
LV03 (CH1903): 600‘000/200‘000
LV95 (CH1903+): 2‘600‘000/1‘200‘000
WGS84: N46.951081°, E7.438637°
UTM: 32T 381264m E 5201057m N

11. August 2011

Eichhörnchen gefunden

Neulich habe ich ein Eichhörnchen gefunden. Ein überaus herziges Tierli. Es schaute mich mit seinen dunklen Knopfaugen ganz lieb an und ich glaube, es hat sogar gelächelt. Mir wurde ganz warm ums Herz - Muttergefühle?

Von den Kalorien her, besteht ja kein grosser Unterschied zwischen dem Nagertier und einem Salami-Sandwich. Beide sind etwa gleich nahrhaft, aber der Kleinnager ist deutlich hübscher anzuschauen.
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10. August 2011

meine Schulden in Ungarn

Vor dreiundzwanzig Jahren war ich in Ungarn. Ich kann mich noch gut erinnern; es war im August 1988. Wir besuchten unter anderem auch Eger. Obwohl kaum Autos unterwegs waren, fanden wir zuerst keinen Parkplatz. Wir kreisten einmal ums Stadtzentrum und da erblickte ich einen wunderbaren Platz. Die Grösse passte genau zu meinem Bus und asphaltiert war die Fläche auch. Zudem hat es beidseitig Blumenrabatten; richtig hübsch. Als hinstellen und ab in die Stadt.

Als wir zurück kamen, klemmte so ein Zettel unter dem Scheibenwischer - eine Parkbusse! Anscheinend wird es nicht gerne gesehen, wenn ich mein Auto auf dem Zugang zum Kriegshelden-Denkmal hinstellen! Dabei störten wir den Kerl auf dem Sockel gar nicht. Und die Besucher konnten unsern Bus wunderbar über den Rasen umgehen. Die Parkbusse war somit völlig ungerechtfertigt und wir haben sie damals nicht bezahlt. Ich hatte aber deswegen noch jahrelang ein schlechtes Gewissen.

9. August 2011

Kunst: den Kopf verdreht

Schon lange vor den heutigen IMAX und 3D-Kinos gab es die Panorama-Gemälde. Riesengrosse Rundbilder in eigens dafür erbauten Gebäuden. In der Schweiz gibt es noch eine handvoll davon; wir haben einige heimgesucht.

Das „Wocher Panorama“ in Thun ist das weltweit älteste Rundpanorama. Es zeigt die Stadt Thun im Jahr 1810. Der Maler setzte sich zum malen extra auf ein Hausdach im Stadtzentrum. Das Bild ist bloss 7,50 x 38 Meter gross, aber sehr lebendig. Leider hat es kein Vorgelände und der Zustand ist auch etwas angeschlagen.

In Luzern steht das „Bourbaki Panorama“ von 1881. Es zeigt Szenen aus dem Deutsch-Französischen Krieg von 1871; die Flucht der französischen Bourbaki-Armee in die Schweiz. Dieses Bild ist riesig, 10 x 112 Meter und verfügt über ein verblüffende realistisches Vorgelände. Früher war es noch grösser, wurde dann aber beschnitten. Sehr berühmt und sehr eindrücklich.

Das „Panorama Einsiedeln“ zeigt biblische Szenen rund um die Kreuzigung Christi. Es entstand ursprünglich 1893. Das Panorama wurde bei einem Brand 1960 komplett zerstört. Dann zwei Jahre später als Rekonstruktion wieder eröffnet. Das Panorama misst 10 x 100 Meter und hat ein etwas tristes Vorgelände.

Das „Murten Panorama“ von 1894 kann man zurzeit leider nicht zu besichtigen, es liegt im Depot. Ich sah es das letztemal an der Expo.02. Und in Ascona gibt es auch noch ein Panoramabild, das schauen wir uns ein andermal an.