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Ein Bergler auf Abwegen. Der Schweizer Weltenbummler, Klugscheisser und Sapperlot berichtet von weltweit und zuhause. Ein Reiseblog.
28. Juni 2011
das Gletschermaul
Gestern war wieder so ein glutheisser Sommertag. Das Thermometer zeigte schon am Mittag brutale 23°C. Man muss drum wissen, wir Bergler vertragen die Hitze nicht so gut. An solchen Tagen flüchten wir in den Norden oder auf die Berge.
Wir wählten zweiteres und fuhren auf den Grimsel, 2'165 Meter über Meer. Und marschierten zum Oberaargletscher. Der Weg führt über die Staumauer und dann ganz malerisch dem See entlang. Wobei der See kaum Wasser hatte. Und als wir beim Gletscher ankamen, war der nicht da; Gletscherrückgang.
Etwas weiter hinten im Tal holten wir ihn dann doch noch ein. Er lag unbeweglich da und aus seinem Gletschermaul lief graubraunes Wasser heraus. Und es blies ein kalter Wind. Herrlich.
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27. Juni 2011
Katzen in Dosen
Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, was ich letzthin in einem Supermarktregal entdeckt habe: Katzenfleisch in Dosen!
Schier unglaublich! «1-8 Jahre» lese ich auf der Dose; und «mit frischem und saftigem Fleisch». Wer isst den so etwas?
Bei uns in den Bergen weiss doch jeder, man kann nur junge Katzen essen. So zwei- bis dreijährig Katzen sind ideal. Achtjährige sind zäh und sehnig. Und Dosenkatzen essen wir sowieso nicht.
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Bei uns in den Bergen weiss doch jeder, man kann nur junge Katzen essen. So zwei- bis dreijährig Katzen sind ideal. Achtjährige sind zäh und sehnig. Und Dosenkatzen essen wir sowieso nicht.
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25. Juni 2011
zuhause Eierkraulen
Es regnet und Frau G. beobachtet den Fernseher. Es läuft so ein – öööhm - Frauenfilm. Ihr wisst schon welche: Südengland. Ein junger Landarzt fährt mit dem RangeRover auf einer kurvigen Strasse. Ein Notfall. Es ist Nacht und der Regen peitscht. Eine junge Frau, grad frisch geschieden. Geigenmusik. Blindes Findelkind im Blindenheim. Aufopferungsvolle Hingabe und Tee trinken am Nachmittag. Noch mehr Geigenmusik. Jetzt ist auch noch das Pferd krank. Die Wolken treiben übers Land. Nun Geigenmusik und Flöte. Der Landarzt heilt das Pferd. Und rettet das blinde Findelkind. Abendwind. Innige Küsse auf den Klippen beim Leuchtturm. Sonnenuntergang. Die Flöte flötet hoffnungsvoll weiter...
Ich sitze da und grüble.
Warum sitzt der Landarzt im Range Rover auf der falschen Seite?
Warum küssen sie sich immer auf der Klippe?
Wozu hat das Blindenheim Fenster? - Man weiss es nicht…
Ich habe euch einen „Eselkopter“ gezeichnet. Wozu - man weiss es nicht.
Ich sitze da und grüble.
Warum sitzt der Landarzt im Range Rover auf der falschen Seite?
Warum küssen sie sich immer auf der Klippe?
Wozu hat das Blindenheim Fenster? - Man weiss es nicht…
Ich habe euch einen „Eselkopter“ gezeichnet. Wozu - man weiss es nicht.
23. Juni 2011
Einbeinige erwürgt Geliebten
Heute im Blick: «Einbeinige erwürgt Geliebten».
Da hat die Frau seinerzeit, als sie ihr Bein verlor, aber schön Glück gehabt. Stelle man sich vor, sie hätte damals einen Arm verloren! Das hätte das Erwürgen massiv erschwert...
22. Juni 2011
Wasser hat ein Gedächtnis
Neulich hat jemand einen Prospekt in meinen Briefkasten gestopft. «Grander belebtes Wasser» steht da weiss auf blau geschrieben. Kurz durchblättern und weg damit. Aber dann lese ich einen bedenklichen Satz:
«Wasser vergisst nichts - Wasser hat ein Gedächtnis».
Wasser hat ein Gedächtnis? Wenn DAS wahr ist, ist das gar nicht gut; schrecklich. Wenn man bedenkt, wo überall das Wasser schon war.
Aber der Reihe nach. Der Wasserkreislauf: Es regnet aus einer Wolke – das Regenwasser versickert – Quelle – Wasserfassung - Trinkwasser – Kanalisation – Abwasserreinigung – See – Verdunstung – und es entsteht wieder eine Regenwolke. Ein immerwährender Kreislauf. Soweit, so gut.
Das Problem liegt nun beim Trinkwasser. Ob es nun vom Rüssel-Robi oder einer Kuh gesoffen wird. Es gelangt in jedem Fall in dessen Magen und Harnblase. Und wenn es vom Rüssel-Robi „ausgeschieden“ wird, ins Klo. Von da fliesst das einstige Trinkwasser durch schleimige Rohre in die Kläranlage, wo es sich mit all den Hinterlassenschaften unserer Talbewohner vereinigt. Nach der Reinigung läuft es dann in den See; aus dem trinken dann wiederum die Unterländer. Womit sich der Kreislauf wiederholt.
Wenn Wasser nun tatsächlich ein Gedächtnis hat, dann erinnert es sich an all die Harnblasen, Kläranlagen und Entengaggel. Und Dank des immerwährenden Wasserkreislaufes kann es sich an unzähligen Blasen erinnern; auch an eitrige und andere. Ja es erinnert sich sogar an die Dinosaurier, blassgrüne Wasserleichen und säuerliche Bierkotzen.
Ich will KEIN Wasser mit Gedächtnis. NEIN!
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«Wasser vergisst nichts - Wasser hat ein Gedächtnis».
Wasser hat ein Gedächtnis? Wenn DAS wahr ist, ist das gar nicht gut; schrecklich. Wenn man bedenkt, wo überall das Wasser schon war.
Aber der Reihe nach. Der Wasserkreislauf: Es regnet aus einer Wolke – das Regenwasser versickert – Quelle – Wasserfassung - Trinkwasser – Kanalisation – Abwasserreinigung – See – Verdunstung – und es entsteht wieder eine Regenwolke. Ein immerwährender Kreislauf. Soweit, so gut.
Das Problem liegt nun beim Trinkwasser. Ob es nun vom Rüssel-Robi oder einer Kuh gesoffen wird. Es gelangt in jedem Fall in dessen Magen und Harnblase. Und wenn es vom Rüssel-Robi „ausgeschieden“ wird, ins Klo. Von da fliesst das einstige Trinkwasser durch schleimige Rohre in die Kläranlage, wo es sich mit all den Hinterlassenschaften unserer Talbewohner vereinigt. Nach der Reinigung läuft es dann in den See; aus dem trinken dann wiederum die Unterländer. Womit sich der Kreislauf wiederholt.
Wenn Wasser nun tatsächlich ein Gedächtnis hat, dann erinnert es sich an all die Harnblasen, Kläranlagen und Entengaggel. Und Dank des immerwährenden Wasserkreislaufes kann es sich an unzähligen Blasen erinnern; auch an eitrige und andere. Ja es erinnert sich sogar an die Dinosaurier, blassgrüne Wasserleichen und säuerliche Bierkotzen.
Ich will KEIN Wasser mit Gedächtnis. NEIN!
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21. Juni 2011
erotisches Abenteuer
Tief im Innersten bin ich ein Abenteurer. Kein Sammler, nein, ein Jäger. Ich täte endlose Wüsten und Meere überqueren, wilde Menschenfresser in dampfenden Urwäldern entdecken oder giftigem Getier nachsetzen. Täte ich. Aber im Alltag sieht das eher so aus, dass ich Hosen mit Beintaschen trage und mir die Ohrenhaare spriessen lasse.
Neulich war wieder einmal Zeit, etwas ganz Verwegenes zu tun. Erst wollte ich mir ein Gummiseil um die Knöchel knüpfen und von einer Brücke springen - laaangweilig, wie Fallobst. Oder ich gehe einheimische Schlangen fangen - nicht schon wieder, habe ich schon am letzten Sonntag gemacht. Es müsste etwas ganz verwegenes sein. Irgendwohin reisen, wo ich noch gar nie war. Neuland betreten, fremdartig und exotisch. Nach Timbuktu, oder vielleicht nach Djibuti? Dann aber hatte ich die zündende Idee: in einen Erotik-Markt.
Das Gebäude mit dem Erotikmarkt erschien mir etwas arg unerotisch. Sieht aus wie ein Pneuhändler oder ein Brockenhaus. Also gschwind hinein, bevor mich hier jemand sieht.
Im Laden präsentierten sie ein reichhaltiges Angebot von anscheinend erotischem Zubehör. Viele bunte Hefte und Filme mit schmollmundigen und langschwänzigen Darstellern. Textilfreie Unterwäsche, die bloss aus den Nähten bestand. Alle möglichen Körperteile aus Gummi, bunt oder in der Farbe von Stützstrümpfen. Gummischwänze, so lang wie mein Unterarm. Lustig anzuschauen, jedenfalls deutlich lustiger als die feilgebotenen Scherzartikel.
Eine aufblasbare Gummifrau schaute mich mit ihren Augen erstaunt an; ist wohl Zeit zu gehen! Genug Abenteuer für diesesmal...
Neulich war wieder einmal Zeit, etwas ganz Verwegenes zu tun. Erst wollte ich mir ein Gummiseil um die Knöchel knüpfen und von einer Brücke springen - laaangweilig, wie Fallobst. Oder ich gehe einheimische Schlangen fangen - nicht schon wieder, habe ich schon am letzten Sonntag gemacht. Es müsste etwas ganz verwegenes sein. Irgendwohin reisen, wo ich noch gar nie war. Neuland betreten, fremdartig und exotisch. Nach Timbuktu, oder vielleicht nach Djibuti? Dann aber hatte ich die zündende Idee: in einen Erotik-Markt.
Im Laden präsentierten sie ein reichhaltiges Angebot von anscheinend erotischem Zubehör. Viele bunte Hefte und Filme mit schmollmundigen und langschwänzigen Darstellern. Textilfreie Unterwäsche, die bloss aus den Nähten bestand. Alle möglichen Körperteile aus Gummi, bunt oder in der Farbe von Stützstrümpfen. Gummischwänze, so lang wie mein Unterarm. Lustig anzuschauen, jedenfalls deutlich lustiger als die feilgebotenen Scherzartikel.
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