Am südlichen Stadtrand von Valence liegt ein Schiffswrack am Rhone-Ufer. Ein einzigartiger Seilschlepper von 1895; der Toueur „Ardeche“. Und den möchte ich schon seit vielen Jahren einmal aus der Nähe anschauen. Und jetzt war die Gelegenheit grad günstig. Die Sonne scheint uns es ist eisig kalt, also spazieren wir zum Wrack.
Damals waren die Schiffe noch zu schwach motorisiert um gegen die Strömung der Rhone anzukommen. Deshalb mussten sie von Schleppern gezogen werden. Der Schlepper „Ardeche“ hatte zwar eine 220 PS Dampfmaschine, doch auch damit wäre er immer noch viel zu schwach gewesen, um andere Schiffe bergwärts zu schleppen. Deshalb zog er sich mit seiner eigenen Seilwinde bergauf.
Der Seilschlepper ist gut 50 Meter lang und etwa 325 Tonnen schwer. Mitten auf dem Schiff sieht man heute noch die Winde mit einem 15 Kilometer langen Seil. Daran zog er sich, und die anderen Schiffe, durch die Strömung. Hatte er sein Ziel erreicht, übernahm der nächste Schlepper die Frachtschiffe und zog sie weiter bergauf. Um die 100 Kilometer Stromschnellen zu bewältigen waren auf der Rhone acht solcher Seilschlepper im Einsatz.
Schleppbetriebe à la Toueur wurde bis 1936 durchgeführt, dann waren die neuen Schiffe kräftig genug um selber zu fahren. Unser Seilschlepper „Ardeche“ ist der einzig erhalten gebliebene seiner Art. Eigentlich sollte er in den um 1980 ein Museumsschiff werden. Doch daraus wurde nichts und seither schläft er hier am Ufer.
Ein Bergler auf Abwegen. Der Schweizer Weltenbummler, Klugscheisser und Sapperlot berichtet von weltweit und zuhause. Ein Reiseblog.
30. Januar 2017
27. Januar 2017
nach Marokko: Winter in Frankreich
Alles ist steinhart gefroren, als wir in der Morgendämmerung unseren Möbelwagen aus dem Winterschlaf wecken. Eigentlich ist das Wetter ja nicht grad ideal für einen Campingurlaub, doch wir müssen los, denn ich habe einen Termin in Marokko.
Genüsslich brummen wir durch den nebligen Winter in Richtung Westschweiz. Die Strassen sind trocken und der Verkehr zahm. Wir kommen gut voran. Nach Genf ist schlagartig der Nebel weg und die Sonne scheint bleich vom fahlen Himmel. Frau G. fährt und ich döse auf dem Beifahrersitz. Heute wollen wir Kilometer machen, denn in Südfrankreich ist es deutlich weniger kalt; zumindest frostfrei.
Ab und zu machen wir eine Brünzlipause – und dann geht’s weiter. Erst kurz vor Valance ist endlich der Schnee weg. Aber die Kälte bleibt. Deshalb kneifen wir und übernachten im Hotel Balladins. Das Hotel Balladins ist vor allem preiswert – oder billig. Am Empfang steht ein Algerier und unser Zimmer erinnert an eine Gefängniszelle. Bett, Hocker, Lavabo und ein Wandschrank mit einem Klo. Aber für 19,50 Euro pro Person erwarten wir eigentlich auch nicht mehr.
Nachdem ich mit der Eisensäge nachhelfe, passen auch unsere Stecker in die Steckdosen. Wir geniessen das Unterwegssein und sind froh, dass wir die ersten 530 Kilometer gut hinter uns gebracht haben.
Genüsslich brummen wir durch den nebligen Winter in Richtung Westschweiz. Die Strassen sind trocken und der Verkehr zahm. Wir kommen gut voran. Nach Genf ist schlagartig der Nebel weg und die Sonne scheint bleich vom fahlen Himmel. Frau G. fährt und ich döse auf dem Beifahrersitz. Heute wollen wir Kilometer machen, denn in Südfrankreich ist es deutlich weniger kalt; zumindest frostfrei.
Ab und zu machen wir eine Brünzlipause – und dann geht’s weiter. Erst kurz vor Valance ist endlich der Schnee weg. Aber die Kälte bleibt. Deshalb kneifen wir und übernachten im Hotel Balladins. Das Hotel Balladins ist vor allem preiswert – oder billig. Am Empfang steht ein Algerier und unser Zimmer erinnert an eine Gefängniszelle. Bett, Hocker, Lavabo und ein Wandschrank mit einem Klo. Aber für 19,50 Euro pro Person erwarten wir eigentlich auch nicht mehr.
Nachdem ich mit der Eisensäge nachhelfe, passen auch unsere Stecker in die Steckdosen. Wir geniessen das Unterwegssein und sind froh, dass wir die ersten 530 Kilometer gut hinter uns gebracht haben.
25. Januar 2017
Reisetipp: meine Packliste
Demnächst geht’s wieder los nach Marokko. Und jetzt im Vorfeld werde ich immer wieder nach meiner Packliste gefragt. Deshalb hier ein paar Sachen, die ich immer dabei habe.
1. Die wichtigsten Dokumente und die Kreditkarten verstaue ich diebstahlsicher im Hosentaschen-Tresor.
2. Neben den üblichen Fahrzeugpapieren braucht man fürs Fahrzeug unbedingt die „Grüne Versicherungskarte“. Wer keine hat muss an der Grenze eine Haftpflichtversicherung abschliessen; kein Problem zwar, aber nicht billig.
3. Unterwegs haben wir immer unseren „Wortlos-Sprachführer“ dabei. Ein Büchlein mit unzähligen Bildern gegen alle Verständigungsprobleme.
4. Fast immer wenn man den Wagenheber braucht, ist der Untergrund weich oder uneben – und der Wagenheber deshalb zu kurz. Deshalb habe ich einige Holzklötze dabei. Einen habe ich diagonal durchgesägt. Nun kann ich die beiden Teile gegeneinander verschieben und so die Höhe stufenlos anpassen.
5. Hosen! Einmal habe ich sie vergessen und kam arg in Nöte, als ich meine einzige Hose waschen mussten und keinen Ersatz hatte...
1. Die wichtigsten Dokumente und die Kreditkarten verstaue ich diebstahlsicher im Hosentaschen-Tresor.
2. Neben den üblichen Fahrzeugpapieren braucht man fürs Fahrzeug unbedingt die „Grüne Versicherungskarte“. Wer keine hat muss an der Grenze eine Haftpflichtversicherung abschliessen; kein Problem zwar, aber nicht billig.
3. Unterwegs haben wir immer unseren „Wortlos-Sprachführer“ dabei. Ein Büchlein mit unzähligen Bildern gegen alle Verständigungsprobleme.
4. Fast immer wenn man den Wagenheber braucht, ist der Untergrund weich oder uneben – und der Wagenheber deshalb zu kurz. Deshalb habe ich einige Holzklötze dabei. Einen habe ich diagonal durchgesägt. Nun kann ich die beiden Teile gegeneinander verschieben und so die Höhe stufenlos anpassen.
5. Hosen! Einmal habe ich sie vergessen und kam arg in Nöte, als ich meine einzige Hose waschen mussten und keinen Ersatz hatte...
24. Januar 2017
lila Wohnmobil-Dings
Was immer das ist – es ist ganz bestimmt aus Amerika; und sehr lila …
… und ausserordentlich hässlich. Und es steht in Giswil und wartet auf einen mutigen Käufer.
… und ausserordentlich hässlich. Und es steht in Giswil und wartet auf einen mutigen Käufer.
23. Januar 2017
in den marokkanischen Frühling
Demnächst geht’s wieder los nach Marokko. Anders als sonst will ich aber diesmal auf dem Landweg anreisen; also quer durch Frankreich und Spanien bis nach Gibraltar fahren. Das letzte Mal hab eich das in den 90-er Jahren gemacht.
Die erste Etappe bis nach Südspanien wird Frau G. mitkommen. Sie wird dann von Málaga zurückfliegen. Ich schiffe über die Strasse von Gibraltar nach Marokko und werde einige Tage später dort meine alten Reisekumpels treffen. Gemeinsam reisen wir dann in die Wüste und in den Frühling.
Dieses Mal will ich hauptsächlich Land und Leute geniessen - und vor allem nichts tun.
Ich werde wie gewohnt von unterwegs berichten. Aber diesmal wird es vermutlich weniger müde Eisenbahnen und rostige Karren zu bestaunen geben. Und ich werde ‒ und das habe ich der Frau G. versprochen ‒ weniger über Zäune klettern und mich in geschlossene Anlagen einschleichen. Oder mich dabei zumindest nicht erwischen lassen...
Die erste Etappe bis nach Südspanien wird Frau G. mitkommen. Sie wird dann von Málaga zurückfliegen. Ich schiffe über die Strasse von Gibraltar nach Marokko und werde einige Tage später dort meine alten Reisekumpels treffen. Gemeinsam reisen wir dann in die Wüste und in den Frühling.
Ich werde wie gewohnt von unterwegs berichten. Aber diesmal wird es vermutlich weniger müde Eisenbahnen und rostige Karren zu bestaunen geben. Und ich werde ‒ und das habe ich der Frau G. versprochen ‒ weniger über Zäune klettern und mich in geschlossene Anlagen einschleichen. Oder mich dabei zumindest nicht erwischen lassen...
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