25. April 2013

Monate ohne „r“ und Sandale

Damals, als ich so um die acht Jahre alt war, durfte ich nur in den Monaten ohne „r“ barfuss gehen. Also zwischen Mai und August. Zwischen Septemberrr und Aprrril nicht. Dieser Zeitraum galt als kühl und gesundheitlich bedenklich. Und ich wurde genötigt eine dichte Fussbekleidung zu tragen. Im Winter bedeutetes es zudem halbhohe Winterschuhe, mit Teddybärenfell gefüttert. Und wenn es sibirisch kalt war, kombiniert mit wollenen Strumpfhosen. Braune oder dunkelblaue. Solche mit einem Gummielast am Bund und einer gewissen Enge im Schritt. Aber darum geht es jetzt nicht.

Im Sommer, also in den Monaten ohne einen „r“ - ihr habt das Prinzip verstanden? – in diesen Sommermonaten durfte ich barfuss gehen. Zuhause; für auswärts musste ich Sandalen tragen. Rote Sandalen. Sandalen aus rotem Plastik. Mädchensandalen! Diese wurden von der Mutter mit den entsprechenden Riemen stramm an meinen Füssen verankert. Kaum weg von zuhause, demontierte ich natürlich gleich die ungeliebten Füsslinge und deponierte sie irgendwo am Wegesrand. Und am Abend, wenn ich ohne meine roten Sandalenmonster nachhause kam, schimpfte meine Mutter: «ich glaub's nicht, wie kannst du immer wieder deine Sandalen verlieren?»

Und jetzt wo die leidige Sache wohl verjährt ist, kann ich es ja sagen: Ich habe meine Sandalen gar nicht verloren. Auch nicht vergessen. Ich hätte schon gewusst, wo sie sind - aber danach hat ja nie jemand gefragt.

24. April 2013

glotz nicht - du Pinguin

Als ich neulich im Technikmuseum Berlin war, fiel mir zwischen all den betagten Maschinen ein schäbiger Glaskasten auf. Darin stand ein Pinguin auf einem hölzernen Felsen und schaut etwas mürrisch in den Saal hinaus. Gut, wer mit Holzwolle ausgestopft ist, hat wenig zu lachen. Aber was tut der Vogel im Technikmuseum?

Der Königspinguin, liebevoll “Charly” genannt, ist der letzte Überlebende des ehemaligen „Museum für Meereskunde“. Ende Januar 1943 brannte das wegen einer britischen Bombe komplett ab. Von der biologischen Sammlung hat wenig überlebt – einzig der Charly. Und der starb eigentlich ja auch schon im Jahr 1902 in der Antarktis.
Der Vogel gehört eigentlich der Humboldt-Universität; die können ihm aber nicht gebrauchen und leihen ihn deshalb dem Technikmuseum. Und jetzt steht der staubige Pinguin in seiner Glaskiste und  beglasäugt die Besucher draussen.

23. April 2013

Anal-Aal oder die Pressevielfalt

Mann führt Aal anal ein – Mann lebt, Aal tot

öööhm – dazu hätte ich noch die eine oder andere Frage. Aber mich graust es vor den Antworten!

22. April 2013

Gott im Kühlschrank

Zurück aus Berlin. Als ich die Haustür aufmache, schlägt mir ein eigenwilliger, ja sonderbar unbekannter Geruch entgegen. So ähnlich wie feuchte Hyäne oder Sauerkrautkotze. Oder wie die Sauce unten im Müllcontainer, odr so. Jedenfalls unschön – und mit einer deutlichen Tendenz zum Gestank. Mich beschleicht ein ungutes Gefühl: fremde Leute im Haus?

Ein Hüngerli trieb mich erst einmal zum Kühlschrank. Und oha - die Überraschung war gross. In meinem Kühlschrank ist neues Leben entstanden. Und stinkt vor sich hin.
Halloooo – ist da irgendwo der liebe Gott. "Am fünfter Tag sprach Gott: Das Land bringe alle Arten von lebendigen Wesen hervor …" -  ist ja gut, aber doch nicht in meinem Kühlschrank.
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21. April 2013

Frühlingsmüdigkeiten

So gschwind kommt dieser Frühling dann wohl doch noch nicht.

Selbst die Bäume sind noch im tiefen Winterschlaf.
Früüühling - wooo bischt duuu???
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