Also fahren wir zum Hauptbahnhof. Hier ist es wie immer. Viele Leute und viele Züge; aber keine Bombe. Nichts. Ich frage einen Bauarbeiter nach der Bombe. Er weiss nichts von einer Bombe. Und er sei sowieso nicht von hier.
Am Wurststand erklären uns dann drei orange Bauarbeiter den Bombenfundort. Die liege fast 1,5 Kilometer hier in einer Baugrube! Gut, da gehen wir hin.
Schon nach wenigen Metern treffen wir auf ein Polizeiauto. Es steht quer auf der Strasse blaulichtet. Wir grüssen präventiv die Insassen und gehen gschwind weiter. Bald steht schon wieder ein Polizeiauto quer auf der Strasse; diesmal zusätzlich mit rotweissen Bändern geschmückt. Ich frage den Beamten nach der Bombe und wo wir die sehen können. Er gibt uns einige sachdienliche Hinweise. Und in wenigen Minuten beginne die Entschärfung. Dann erzählt er noch von seinen Eltern und dem Krieg. Keine Zeit, wir müssen weiter.
Wenig los hier, die Strassen sind menschenleer. Wir marschieren in die angegebene Richtung. In der Ferne sehen wir die Baustelle und den Lastwagen der Bomben-Entschärfer. Wir müssen noch näher heran, sonst verpassen wir den Höhepunkt.
Leider versperrt uns kurz vor dem Ziel erneut ein Polizeiauto den Weg. Diesmal ist es ein grüner Bus voller Uniformierter. Erst zeigen sie verhältnismässig wenig Freude an unserem Besuch. Ich spüre sogar eine gewisse Feindseligkeit. Es entsteht dann aber doch noch eine nette Plauderei. Sie erzählen stolz von ihrem „vierhundert-Meter-Sperrgebiet“ und der Evakuierung, und so. Ich äussere meine Bewunderung über ihr Tun, aber wir möchten jetzt lieber die Bombe sehen. Sie wollen nicht. Sie beharren stur auf ihrem Konzept und wollen uns ums Verrecken nicht näher heran lassen. Dann halt nicht.
Sollte ich mal eine Bombe finden, zeige ich die auch keinem.
Sollte ich mal eine Bombe finden, zeige ich die auch keinem.