La Brévine liegt im Neuenburger Jura und direkt an der Grenze zu Frankreich. Bis vor etwa 150 Jahren gehörte die Gegend sowohl zur Schweiz als auch zu Preussen. Interessant, aber noch lange kein Grund hinzufahren. Und schon gar nicht mitten im Winter. Doch wir hatten grad Zeit und wollten etwas ausflügeln.
Beim losfahren wussten wir noch nicht wohin. Hauptsache in den Winter, in den Schnee. Weg von diesem bräunlichen
Plotsch. Hinter Bern begann es zu schneien und dann ging es bergauf. Alles um uns
schneeweiss. Wie in der Tundra. Frost und sehr viel nichts. Und dann waren wir in La Brévine.
Das Dorf ist bekannt als das „Sibirien der Schweiz“. Hier wird es manchmal richtig kalt. Der Rekord liegt bei –41,8°C, wie eine Tafel neben der Kirche prahlt. Heute aber nicht, bloss laue null Grad.
Kaum Menschen unterwegs. Alle die wir sehen, räumen Schnee. Schneeräumung scheint hier ein wichtiger Erwerbszweig zu sein?
Wir kaufen uns etwas Proviant und rollen weiter durch die Polarlandschaft. Im französischen Pontarlier schlagen wir dann unser Nachtlager auf. Der Schnee ist pampig und nur noch kniehoch. Es bläst eine frische Bise. Kein Sonnenuntergang, dafür eine mondlose Nacht.
In der Nacht höre ich einen Eisbären knurren und seine kalten Füsse spüre ich auch.
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