9 Messina. Bis vor 110 Jahren war Messina eine der schönsten Städte Italiens. Bis am 28. Dezember 1908, denn da zerstörte ein mächtiges Erdbeben 90% aller Häuser und tötete die Hälfte aller Einwohner; etwa 70'000 Menschen.
Später zeigt sich dann, dass dies Europas schwerste Erdbeben im 20. Jahrhundert war. Doch das war den Leuten damals wohl egal.
Viele Länder schickten Hilfe ins Unglücksgebiet. Für das Schweizerische Rote Kreuz war es der allererste Naturkatastrophen-Einsatz überhaupt. Sie schickten Esswaren, Kleider und Verbandsmaterial. Und sie bauten mehrere kleine Siedlungen mit Notunterkünften für die Überlebenden. „Schweizer Dörfer“ aus vorgefertigten Holz-Chalets, so wie sie damals gerade sehr modern waren.
Am Stadtrand von Messina entstand eine Siedlung aus 21 Häusern. Heute sind davon aber bloss noch der Strassenname „via Svizzera“ (n38.2099, e15.5555) und eine Gedenktafel übrig geblieben. Deswegen verzichten wir auf einen Besuch.
Später wurde die Stadt Messina dann wieder vollständig aufgebaut – und im Zweiten Weltkrieg von britischen Bombern gleich noch einmal zerstört.
Das erstaunlichsten ist aber, dass es in Messina bis heute - also 110 Jahre nach dem Erdbeben - immer noch Leute gibt, die in den damaligen Barackensiedlungen hausen. Doch grad heuer hat sich die Stadtregierung vorgenommen, den Bewohnern der „Baraccopoli“ endlich anständige Wohnungen zu bauen. Mal schauen, bis wann das soweit sein wird…
Ich kann einen Schreibfehler behalten: "Sedlung". :-)=)
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