29. März 2018

der Lungerersee hat einen Stöpsel

Der Lungerersee ist anders als viele meinen kein Stausee, sondern ein ganz natürlich entstandener Voralpen-See. Aber unsere Vorfahren haben ihn „angebohrt“ und das Wasser abgelassen. Zur dieser Zeit, 1790 bis 1836, war das ein einzigartige Pioniertat; nirgend woanders hatte man davor schon so etwas gemacht.
Auf dem nun trockengelegten Seeboden entstanden fruchtbares Weideland und hablige Bauernhöfe. Soweit so gut.

Knapp hundert Jahre später baute man ein Kraftwerk in den Abfluss-Tunnel und staute das Wasser wieder auf. Die Leute mussten weg und die Bauernhöfe versanken im Wasser.
Jedes Jahr erreicht der Seespiegel im März seinen Tiefststand. Da wo sonst der See lieblich wellt ist nun soweit das Auge reicht nur noch braungrauer Sand. Wer ganz genau hinschaut, kann sogar noch die alten Strassen und Hausmauern erkennen. Und manchmal findet man sogar die eine oder andere böse Überraschung!

Ich mag diese geschichtsträchtige Schlammlandschaft. Und in einigen Wochen schwimmen da schon wieder die Fische.

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