11. Dezember 2017

nach Valencia kommt Barcelona

Valencia. Hätte mein Hotelzimmer ein Fenster, hätte ich bemerkt, dass es draussen regnet. So lief ich immer den Wänden entlang bis zum Bahnhof, beregnet wurde ich dennoch. Egal, heute mache ich mich auf den Heimweg. Heute reise ich im beheizten Bahnwagen. Jetzt ersteinmal bis nach Barcelona.

Kurz nach zehn rollt mein Talgo aus dem Bahnhof. Zuerst durchqueren wir die wenig hübschen Aussenquartiere mit diesen Wohnblock-Monstern. Dann geht’s auf der gleichen Strecke wie bei der Herfahrt und immer der Küste entlang nach Barcelona. Teilweise mit 200 km/h. Unterwegs rauschen wir durch alle meine Orte; Oropesa, Tarragona, Vilanova. Mich dünkt, es ist schen ewig lange her, dabei war ich erst letzte Woche da.

Mit jedem Kilometer wird das Wetter besser und am Mittag scheint wieder die Sonne. Die Hügel sind ockergelb und nur mit einem spärlichen Flaum bewachsen. Da und dort hockt obendrauf eine Burg. Unten kuscheln sich geweisselte Häuser und dazwischen wedeln Palmen. Es ist genau so, wie ich mir Spanien vorstelle. Und sooo schön. Ich geniesse die Bahnfahrt.

In Spanien gibt es bei den Geleisen zwei unterschiedliche Spurweiten: Iberische Breitspur und bei den neuen Linien europäische Normalspur. Da wo beide Züge verkehren, hat man deswegen extra Drei-Scheinen-Geleise.

Kurz vor Barcelona kommen wieder die gräulichen Wolken. Pünktlich um 13:41 endet meine Fahrt im Bahnhof „Barcelona Sants“. Der Bahnhof sieht aus wie ein riesiges Einkaufszentrum – mit Zügen im Keller. Unglaublich viele Leute wuseln kreuz und quer durch die Hallen und Gänge. Mich dünkt es hier irgendwie ungemütlich. Zum Glück ist mein Hotel „Transit“ nur ein paar Schritte entfernt.

Renfe Talgo 1102, Valencia-Barcelona, 2.Klasse, € 28.50

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