In Karaköy, gleich an der Galatabrücke befindet sich die Yeraltı
Camii, die berühmte „unterirdische Moschee“ (n41.0227, e28.9767). Zwischen den engen Altstadthäusern führt eine uralte
Treppe in den Gebetsraum hinunter. Tief unter die Erde. Doch um es gleich zu sagen:
Unterirdisch ist die Moschee bloss, wenn man den bergseitigen Eingang benutzt.
Der meerseitige ist ganz normal und ebenerdig.
Wie auch immer: Ursprünglich war das aber eine osmanische
Burg. Im Keller wurde damals die schwere Eisenkette gelagert, mit der man die
Zufahrt zum Goldenen Horn absperren konnte.
Seit der Mitte des 18. Jahrhunderts nutzt man dieses
Kellergewölbe nun als Moschee. Niedrig und voller stämmiger Mauerpfeiler, so ganz anders als die anderen Moscheen Istanbuls. In einer Ecke sind die Gräber von zwei hochverehrten frommen
Männern. Grellgrün und kitschig beleuchtet, so wie man es in der islamischen Welt mag!
Ich setze mich in der Ecke auf einen der weichen Teppiche
und beobachte die Besucher. Sie kommen und murmeln Gebete, und huschen dann
gschwind weiter. Es ist ganz leise und halbdunkel. Und es riecht ganz leicht nach Füssen.
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