31. Mai 2017

Auffahrt-Ausfahrt: das grüne Elsass

Lac de Kruth-Wildenstein. Hoch über uns hockt das Château de Wildenstein auf einer Felsnase. Da wollen wir hinauf; das wollen wir uns ansehen.
Der Weg windet sich durch den angenehm schattigen Wald. Es geht stetig bergauf; etwa 150 Höhenmeter insgesamt sollen es sein. Man sieht gut, dass der Weg schon viele hundert Jahre alt ist. Mancherorts haben sie damals, damit die Pferde nicht ausrutschen, extra Trittstufen aus den Fels gehauen.

Kurz vor dem Gipfel kommen wir an die alte Toranlage des Schlosses. Hinter dem ersten Tor führte damals eine Brücke über den Burggraben. Jetzt nicht mehr; wir müssen durch den Graben kraxeln. Danach kommen wir zum zweiten Burgtor und gleich dahinter geht der Weg durch einen Tunnel zum dritten und letzten Tor.

Vom einstigen Château de Wildenstein (n47.9489, e6.9595) sind heute nur noch Mauerstümpfe und Steinhaufen übrig. Doch man kann noch gut die beiden Türme, den Pferdestall und die achteckigen Burgkapelle erkennen.
Und von hier oben haben wir einen grossartigen Rundumblick. Bewaldete Berge soweit wir sehen können. Und tief unter uns der See und ganz einsam unser Möbelwagen.

Am Nachmittag fahren wir direkt vom See hinauf zur Vogesen-Kammstrasse (n47.9232, e7.0299). Hier oben verlief viele Jahrzehnte lang die Deutsch-Französische Grenze. Und deswegen tobten hier oben mehrere schreckliche Kriege. Überall sehen wir die Gedenksteine und Totenkreuze.
Doch heute sind hier oben unzählige Motorräder und Wohnmobile unterwegs und die Gasthäuser platzen fast vor lauter Besuchern. Nix für uns. Wir fahren auf der Routes des Crêtes ein ganz kurzes Stück nach Norden, zweigen rechts ab (n47.9429, e7.0206) und rollen hinunter ins elsässische Münstertal.
Wir müssen doch ganz dringend einkaufen. Und ich brauche meinen Nachmittagsschlaf.

Gegen Abend reifeln wir an Colmar vorbei und hinaus ins Rheintal. Heute wollen wir in Neuf Brisach übernachten. Hier sind wir ja und wir beide mögen das eigen- und einzigartigartige Städtchen.
Auf den ersten Blick wirkt die alte Festungsstadt Neuf Brisach (n48.0178, e7.5283) vielleicht etwas streng. Doch wer genauer hinschaut und sich ein wenig mit der Stadtarchitektur befasst, merkt schnell, was für eine interessanteste und spannendste Stadt das ist.

2 Kommentare:

  1. Viel schöner dort, als im Saarland. DE sollte mit F tauschen. :'D

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Mir gefällt das Saarland auch sehr gut.
      Zwar weniger die saarländischen Berge, als die Leute. Die sind doch ganz nett - und ihr Deutsch verstehe ich besser als das Französisch der Franzosen.

      Löschen