In Chiavenna entscheiden wir uns für die Route über den Maloja-Pass. Noch weit vor der Passhöhe überqueren wir schon die italienisch-schweizerische Grenze. Diesmal ist sie bemannt, doch wir werden mit einem müden Kopfnicker durchgewinkt.
Das letzte Teilstück bis zur Passhöhe ist wieder spektakulär. Die Strasse klettert in wilden Zickzackschwüngen die Bergflanke hinauf. Nicht ganz so eng wie am Splügen, aber dennoch recht beeindruckend.
Eigentlich wollten wir uns Maloja anschauen. Aber als wir da sind sehen wir, dass es da nur wenig zu sehen gibt. Und dass die Ausflügler bereits alle Parkplätze besetzt haben. Deshalb fahren wir weiter. An den verschiedenen Seen entlang nach St. Moritz. Viele noble Hotels und viele noble Schickeria. Grossartige Landschaften zwar, aber wenig einladend. So rollen wir einfach weiter.
Wir rollen gemütlich talauswärts bis nach Zernez. Das Dorf kenne ich von früher, ganz früher. Schöne Häuser mit tiefen Fensternischen und reich verzierten Fassaden. Aber in meiner Erinnerung war es schöner, jetzt wirkt vieles ganz gewöhnlich.
Wir schlendern zum Zentrum, das aus einer Strassenkurve besteht, und essen eine traditionelle Bündner Nusstorte. Süss und mastig, und gut.
Dann verdunkeln immer mehr Gewitterwolken den Himmel. Wir erreichen grad noch unser mobiles Ferienhaus, als es zu regnen beginnt. Ich bin froh darum, denn der Regen vertreibt die tüppige Sommerhitze. Und danach gibt es sogar noch extra für uns einen eindrücklichen und vielfarbigen Regenbogen - auf dem Foto ist der aber leider kaum zu sehen!
Wir übernachten mitten in Zernez. Der Gewitterregen trommelt aufs Dach und draussen hocken tropfnass Vögel im Gebüsch und schauen übellaunig.
Falls Du nochmals in die Gegend kommst: am Südufer des Silsersees bietet das Ristorante Lagrev die wohl beste Heidelbeertorte an - und man kann diese im Liegestuhl geniessen...
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