Morgens um sechs sind dir Strassen Isfahans gähnend leer. Kein Verkehr und nur sinnlos blinkende Ampeln. Bereits um halb sieben sind wir am Flughafen. Die Ausreise und das einchecken gehen schnell und völlig problemlos. Richtig angenehm und kein Vergleich zu dem Getue auf manchen Grossflughäfen.
Wir plaudern mit einem Iraner. Ich frage ihn, warum er denn so gut Deutsch spreche?
«Ich lebe in den USA» erklärt er!?
Er sei Professor und unterrichte jedes Jahr auch einige Monate in Deutschland Elektronik. Undauch seine Ex sei Deutsche. Odr so.
Um acht heben wir ab; Turkish Airlines TK893 nach Istanbul; Flugzeit 3:15. Kaum sind sie im Flugzeug, ziehen die meisten Frauen sofort das Kopftuch aus. Frau G. lacht spitzbübisch – ab jetzt ist sie wieder oben ohne unterwegs.
Über Täbriz gibt‘s Frühstück: Spinat-Pastete, Käsesandwich, Oliven, Schafkäse und das übliche. Dazu reichlich Kaffee und Saft. Isch richtig gut.
Um halb elf landen wir dann endlich in Istanbul Atatürk; Zeitumstellung minus 1:30h. Der Atatürk-Flughafen ist in den letzten Jahren enorm gewachsen. Auf dem Vorfeld stehen bestimmt wieder 50-60 Flugzeuge. Dazwischen schwirren unzählige Busse, Treppenwagen und Gepäck-Züglein umher.
Die Einreise geht geschmeidig. Danach rolltreppen wir ins Untergeschoss hinunter, kaufen eine „Istanbulkart“ und fahren mit der Metro in die Stadt. In Zeytinburnu umsteigen in die Strassenbahn T1 und eine dreiviertel Stunde später sind wir in Sultanahmet.
Der Platz vor der Blauen Moschee ist komplett abgesperrt und jede Menge Polizisten stehen herum. Zivile in roten Westen, andere in schwarzen Kampfanzügen und mit Maschinenpistolen.
«schon wieder eine Bombe?» frage ich.
«Nö, der Ministerpräsident betet in der Moschee.»
Schon erstaunlich, wie ähnlich beides ausschaut!
Frau G. bleibt nur einen Tag in Istanbul. Schon morgen fliegt sie nachhause. Eigentlich wollten wir heute etwas unternehmen. Aber das Wetter ist schlecht, und so faulenzen wir erst einmal im Hotelzimmer. Später scheint dann plötzlich wieder die Sonne und wir spazieren durch den „Gulhane Parki“ bis ganz an die äusserste Spitze der Landzunge. Die Bäume tragen hellgrüne Frühlingsblätter und dazwischen blühen Millionen bunter Tulpen.
Der Bosporus ist im Dunst kaum zu sehen. Zahllose Fähren baggern Autos und Leute in den asiatischen Teil Istanbuls hinüber. Die Möwen fliegen Kreise und die Leute wuseln umher.
Am Abend essen wir, wie jedes Mal am ersten Tag in Istanbul, im legendären Restaurant „Puddingshop“. Der Puddingshop (n41.0079, e28.9771) war jahrzehntelang DER Anlaufpunkt der alle Indien-Fahrer. Hier traf man sich und an der Pinnwand wurden Infos ausgetauscht, Mitfahrer gesucht oder Briefe hinterlassen. Nach der iranischen Revolution 1980 wurden die Überlandreisenden immer weniger.
Ich reiste 1992 zum ersten Mal überland nach Nepal. Damals konnten wir noch vor der Sultanahmet-Moschee, wenige Schritte vom Puddingshop entfernt, zelten. Heute ist da alles Fussgänger- und Touristenzone. Ausser wenn der Präsident dort betet…
danke fürs mitnehmen nach Isfahan:-)
AntwortenLöschenlG Isabelle
vielen Dank, liebe Isabelle :-)
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